Ysop gehört zur Familie der Lamiaceae, die Lippenblütler, und wächst in Südeuropa sowie im ganzen Mittelmeergebiet. Er ist ein ca. ½ Meter hoher immergrüner Strauch, dessen Blätter mit zahlreichen Öldrüsen ausgestattet sind. Die violett bis blau – selten auch rosa oder weiß – gefärbten Blüten haben ihre Blühzeit von Juli bis Oktober. Als Gewürz und Heilkraut werden die getrockneten Blätter und Blüten verwendet. Der Geschmack ist leicht bitter und erinnert deshalb sehr an Salbei oder Rosmarin.

 

 

Der Ysop enthält verschiedene Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Letzteres setzt sich aus den Hauptbestandteilen Pinocamphon, Isopinocamphon, Pinocarvon und Pinen zusammen. In Studien beobachtete man eine muskelrelaxierende Wirkung durch Isopinocamphon. Jedoch können zu hohe Dosen Krämpfe auslösen, welche den toxischen Effekt von Pinocamphon und Isopinocamphon zeigen.

Die Verwendung von Ysop als Gewürz stellt kein Problem dar, die Verwendung von Ysopöl in zu großer Menge kann zu negativen Folgen führen. Daher immer Rücksprache mit dem Arzt halten, um die Dosis festzulegen.

Doch das Heilkraut hat viele positive Eigenschaften: Es ist sehr reich an Vitamin C, hilft Magenerkrankungen, Erkältungen und Atemwegsbeschwerden zu lindern, fördert die Verdauung, wirkt harntreibend und regt den Kreislauf an.

 

Ysopkraut: Frische oder getrocknete Teile des Ysopstrauches werden als Gewürz für Speisen oder für die Teezubereitung genutzt.

 

Ysopöl: Bei der Wasserdampfdestillation werden die Blüten und Blätter erhitzt und der Dampf in einem Behälter aufgefangen, abgekühlt und man erhält das ätherische Öl.

 

Die Ysopwirkstoffe können durch das Trinken von Tee, Inhalation, in Bäder und als Gurgellösungen aufgenommen werden.

 

Bei der Verwendung von Ysop als Gewürz ist es sinnvoll, die Pflanzenteile ganz frisch zu den Speisen geben, da das Aroma sehr schnell durch eine lange Lagerung und beim Kochen durch die Hitze zerstört wird. Besonders bei schweren Mahlzeiten wird das Gewürzkraut verwendet und regt dabei die Verdauung an.