Bandscheiben - die kleinen Stoßdämpfer
Bandscheiben - die kleinen Stoßdämpfer
Bandscheiben sind etwas, worüber man nur selten nachdenkt, meist bemerken wir sie kaum. Wir sehen sie nicht, fühlen sie nicht und meist gibt es auch keine Probleme. Aber wer sind denn diese „versteckten“ Körperteile, die tagtäglich schwere Arbeit verrichten?
Wofür die Bandscheiben gut sind

Die Bandscheibe (medizinisch: Discus intervertebralis) ist eine knorpelige Verbindung zwischen den Wirbelkörpern. Sie ist auf der einen Seite ein Puffer, um Stöße abzufedern, und ermöglicht auf der anderen Seite der Wirbelsäule das Drehen und Bewegen in alle Richtungen.

Aufbau einer Bandscheibe

Die Bandscheibe besteht aus einem gallertartigen Kern, der durch einen Bandscheiben-Faserring umschlossen ist. Den gallertartigen Kern kann man sich als erkaltete Gelatine vorstellen. Durchschnittlich ist eine Bandscheibe ca. sieben bis zwölf Millimeter hoch, jedoch werden die Bandscheiben mit dem Alter immer dünner. Die gesamten Bandscheiben machen ca. 25% des Rückens aus. Da die Bandscheibe keine Blutgefäße besitzt, hat sie nur ein begrenztes Regenerationspotential. Im Laufe des Tages schrumpft die Wirbelsäule wenige Zentimeter, da die Bandscheiben aufgrund des Druckes und der Belastung an Flüssigkeit verlieren. Diese Flüssigkeit „saugen“ sie in der Nacht, wenn wir schlafen und uns entspannen, wieder auf.

Bandscheibenvorfall

Durch Unfälle oder aber auch durch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen können die Bandscheiben einen Schaden davontragen. Wird der Bandscheibenring gequetscht und wölbt er sich nach außen, so liegt eine Bandscheibenvorwölbung vor.
Reißt der Ring jedoch ein und tritt der gallertartige Kern hinaus in den Wirbelkanal, dann liegt ein Prolaps, ein Bandscheibenvorfall vor. Der Bandscheibenkern drückt dann in das Zentrum der Wirbelsäule, dem Rückenmarkkanal. In diesem befinden sich die Nervenstränge, aufgrund des Drückens des Kernes verspüren wir dann die heftigen Schmerzen bzw. kann es sogar zu Lähmungen kommen.
Von einer Operation wird nach neuestem Wissensstand abgeraten, nur wenn Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen zu Tage treten, wird so schnell wie möglich operiert, um bleibende Schäden zu verhindern. Wichtiger ist es, regelmäßig Krankengymnastik zu machen und Fehlhaltungen oder falsche Belastungen zu vermeiden.

Vorbeugung

  • Achten Sie darauf, sich regelmäßig zu bewegen und einseitige Belastungen zu vermeiden.
  • Fehlhaltungen sollten ausgeglichen werden, suchen Sie einen guten Orthopäden auf und nehmen Sie eine Physiotherapie in Anspruch
  • Rücken,- Bauch,- und Gesäßmuskulatur sollten regelmäßig trainiert werden. Muskeln die nicht benützt werden, verkümmern.
  • Vermeiden Sie einseitige Sitzhaltungen über einen längeren Zeitraum, verändern Sie von Zeit zu Zeit Ihre Sitzposition.

AutorIn: Mag. Karin Puchegger
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2012-11-14 19:26:09