Wer gerne Chili isst, tut sich vor allem auch etwas Gutes. Die Schärfe schädigt weder die Geschmacksnerven, noch die inneren Organe. Im Gegenteil: Die Powerschote ist sogar überaus gesund.
Scharfmacher Capsaicin
Seit die Chili vor rund 500 Jahren ihre südamerikanische Heimat mit Christoph Columbus verlassen hat, bereichert ihre einzigartige Schärfe weltweit viele Speisen.
Verantwortlich für das Feuer der kleinen Paprikaart ist der Inhaltsstoff Capsaicin. Das Alkaloid täuscht den Nerven im Mundraum eine Verbrennung vor, die man als „scharf“ oder „heiß“ empfindet.
Sogar in einer Verdünnung von 1:100 000 schmeckt Capsaicin noch deutlich scharf. Der Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung von schmerzstillenden Endorphinen – dem sogenannten „Chili-High“. Aber keine Angst: Chili macht nicht süchtig.
Dass die Pfefferschote nicht nur die Stimmung, sondern auch die Liebe belebt, ist schon lange bekannt. Seit Urzeiten setzen Menschen bei Frust mit der Lust auf stimulierende Mittel – nach der griechischen Göttin der Liebe und Schönheit Aphrodisiaka genannt. Dabei gilt: Was scharf ist, macht auch scharf! So schwören viele auf die feurige Frucht, wenn es mit der Libido nicht so recht klappen will. Vermutlich ist es auch hier das Capsaicin, das euphorisiert und die Lust entfacht.
Scharf für die Gesundheit
Chili heizt nicht nur der Stimmung ein, sondern bringt zudem jede Menge Pluspunkte für die Gesundheit mit. Der enthaltene Scharfstoff regt den Speichelfluss, die Magensaftsekretion und die Darmtätigkeit an und wirkt somit verdauungsfördernd. Gleichzeitig kurbelt die scharfe Schote den Stoffwechsel kräftig an. Heißer Tipp für Diätenmuffel: Wer scharf würzt, verbrennt beim Essen zusätzlich Kalorien.
Warum gerade feurige Gewürze wie Chili, Pfeffer und Co. in heißen und armen Ländern so beliebt sind, hat auch einen guten Grund: Die Scharfstoffe wirken antibakteriell und schützen vor Infektionen.
Sogar Kopfschmerzen kann die feuerrote Frucht erträglicher machen, denn das Capsaicin erweitert die Gefäße. Auch zur äußerlichen Anwendung nutzt man die Eigenschaften des Chili-Scharfstoffs. Man setzt Capsaicin z.B. in schmerzhemmenden Rheumasalben und Wärmepflastern ein.
Scharfe Küche
Chili passt zu allem, wo pikante und deutliche Schärfe erwünscht ist. Gerade aus der mexikanischen Küche sind Chilis nicht mehr wegzudenken. Man würzt mit Chili je nach Geschmack Fleisch, Fisch, Gulasch, Sojageschnetzeltes, Gemüseeintöpfe und Soßen – die Pfefferschote verleiht jeder Speise ein interessantes Feuer.
Wer seinen Chili-Konsum jetzt steigern will, muss den feurigen Nebeneffekt nicht fürchten. Wenn´s doch mal zu scharf war und brennt, hilft am besten ein Glas Milch oder Joghurt – auf keinen Fall Wasser. Denn das Capsaicin ist nicht wasser-, sondern nur fettlöslich. Manche schwören auch auf Brot oder Reis ohne Soße. Beides saugt die Fett- oder Ölreste im Mund auf, in denen der Scharfstoff noch steckt. Wer hingegen öfter mit Powerschote würzt, gewöhnt sich an ihre Schärfe.
Ist dennoch einmal zuviel von der feurigen Frucht im Kochtopf gelandet, gibt es einen kleinen Trick: Eine rohe Kartoffel unter das Essen reiben, das mildert die Schärfe zumindest etwas. Wer die kleine Schote schon vor dem Kochen ein wenig „entschärfen“ will, schneidet einfach die Innenwände und Kerne heraus.
Mit Qualität würzen
Im Reformhaus gibt es getrocknete Chilischoten im Gewürzsortiment. In der getrockneten Form sind sie lange haltbar, sie lassen sich sehr gut hacken oder in einem Mörser zerstoßen.
Alle neuform-Gewürze dürfen weder mit gesundheitsschädlichen Stoffen begast noch bestrahlt werden. Die Einhaltung der strengen neuform-Qualitätsrichtlinien wird regelmäßig überprüft.
Rezept: Feuriger Paprikatopf
1 kg bunte Paprikaschoten
1 kg Tomaten
2 Zwiebeln
4 EL kaltgepresstes Sonnenblumenöl*
1 Knoblauchzehe
2 EL edelsüßes Paprikapulver*
3 kleine getrocknete Chilischoten*
1 Liter Gemüsebrühe aus Extrakt*
Meersalz*
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle*
Kümmel
1 Lorbeerblatt
frischer Majoran * gibt es im Reformhaus
Die Paprikaschoten waschen, putzen, grob würfeln. Die Tomaten einritzen, für einige Sekunden in kochend heißes Wasser geben. Herausheben und häuten, vierteln, entkernen, von den Stielansätzen befreien und grob würfeln. Die Zwiebeln schälen und in dünne Spalten schneiden. Das Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebeln darin goldgelb anbraten. Den Knoblauch schälen und dazu pressen, dann das Paprikapulver darüber stäuben und kurz mit anschwitzen. Die Paprikawürfel dazu geben, kurz andünsten und die Tomaten einrühren. Mit der Brühe ablöschen, die Chilischoten fein hacken und mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Lorbeerblatt und etwas Majoran würzen. Zugedeckt bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen. Lorbeerblatt entfernen, abschmecken und mit Majoran bestreut servieren.
Quelle: Reformhaus Information