Das Frauenmantelkraut (Alchemillae herba) wurde schon im Mittelalter bei Unterleibsbeschwerden verwendet. Nicht nur Hildegard von Bingen empfahl die Pflanze bei typischen Frauenbeschwerden, auch der Arzt Paracelsus war von ihr begeistert.

 
Aussehen und Vorkommen

Der Frauenmantel und seine ca. 300 Gattungen ist in ganz Nordamerika, Europa und Asien beheimatet. In der Naturheilkunde ist vor allem der gemeine Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) bedeutsam.

Der Frauenmantel ist eine mehrjährige, ca. 50 Zentimeter große Halbrosettenstaude und bevorzugt nährstoffreiche und angefeuchtete Böden.

Das charakteristische an ihm sind seine handförmig gelappten, leicht gefältelten Blätter und seine silbrig glänzenden Tautropfen, die schon im Mittelalter das Interesse der Alchemisten weckten. Schon seit jeher inspirierten die Blätter die Menschen; sie verglichen sie mit dem Geburtsschoß der Frau und stellten die Pflanze unter den Schutz einer Fruchtbarkeitsgöttin.

Wirkstoffe

Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehaltes und seiner adstringierenden Wirkung besitzt der Frauenmantel entzündungshemmende und wundheilende Eigenschaften, daher kann er auch bei Durchfallerkrankungen angewendet werden. Eine japanische Studie ergab, dass die Gerbstoffe (Ellagitannine) sogar tumorhemmend wirken können, regelmäßig angewendet kann der Frauenmantel somit gegen weibliche Krebserkrankungen vorbeugen.

Einsatzgebiete

• Regelschmerzen
• Hormonregulation
• Zyklusschwankungen
• Entzündungen im Scheidenbereich
• Wirkt auch vorbeugend gegen weibliche Krebsformen
• Ausfluss
• Durchfall
• Hautunreinheiten

Zubereitung

Für einen Tee verwendet man ca. 2 Teelöffel getrocknetes Frauenmantelkraut und übergießt es mit 150 ml siedendem Wasser. Den Aufguss lässt man 10 Minuten ziehen und seiht ihn dann ab. Den Tee immer frisch zubereiten und trinken. Bei Beschwerden kann der Tee drei- bis fünfmal am Tag getrunken werden. Bei Durchfallerkrankungen sollte auf Zucker im Tee verzichtet werden, da dieser den Durchfall verstärken kann. Frauenmantelkraut ist in der Regel gut verträglich und kann daher über einen längeren Zeitraum verwendet werden.

Autorin: Mag. Karin Puchegger