Schmerz - unser zusätzlicher Sinn Schmerzempfindungen warnen uns vor plötzlichen Verletzungen und Erkrankungen und teilen uns mit, wenn mit dem Körper etwas nicht stimmt.
Wie wird Schmerz definiert? Die Internationale Fachgesellschaft zum Studium des Schmerzes definiert Schmerz als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird." Wie entsteht Schmerz? Unser Körper reagiert schnell auf Wärme- oder Kältereize sowie auf giftige, chemische oder bakterielle Einwirkungen. Grund dafür sind die so genannten „Schmerzfühler“, welche sich in Haut, in Knochen, in Gelenken und in Organen befinden. Diese Schmerzfühler schlagen über die Nervenbahnen Alarm und transportieren das Signal an das Gehirn weiter. Erst jetzt werden die Schmerzen bewusst wahrgenommen und verspürt. Formen des Schmerzes Akuter Schmerz Diese Art von Schmerz kann an jeder Stelle des Körpers ausgelöst werden. Wenn die Ursache der Schmerzen beseitigt wird, verschwindet das Empfinden aber wieder innerhalb weniger Sekunden. Chronischer Schmerz Wenn Schmerzen über eine längere Zeit andauern, wird im Allgemeinen von chronischen Schmerzen gesprochen. Unabhängig vom Auslöser kann sich diese Art des Schmerzes verselbstständigen, manches Mal sogar ohne Grund ausgelöst werden. Im Falle ständiger Schmerzen sind die Schmerzfühler ständig aktiv und reagieren äußerst sensibel auf alle Anreize. Ebenso im Gehirn reagieren die Zentren der Schmerzverarbeitung sehr empfindlich. Aus diesen Gründen können Schmerzen auch noch dann bestehen bleiben, wenn der eigentliche Auslöser beseitigt wurde. Es ist wichtig, auftretende Schmerzen so schnell als möglich zu behandeln, denn nur durch Beseitigung oder Linderung der Schmerzen kann die Region, welche für die Verarbeitung des Schmerzes verantwortlich ist, in Balance gehalten werden. Körperliche und psychische Schmerzen Des Weiteren gibt es somatische Schmerzen; hierzu können alle körperlich begründbaren Schmerzen gezählt werden. Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass im Körper keine fassbaren Gründe für Schmerzen gefunden werden, beispielsweise bei einer Depression. Die sich im Gehirn befindlichen Schmerzregionen sind nah mit den Gefühlszentren verbunden, was zur Folge haben kann, dass lang andauernde Schmerzen zu Depressionen und Ängsten führen können. Differente Schmerzempfindungen Das Schmerzempfinden von Frauen und Männern ist unterschiedlich: Frauen leiden öfter unter chronischen Schmerzen, haben generell höhere Schmerzempfindungen und auch eine niedrigere Schmerzschwelle als Männer. Gründe dafür können Unterschiede in der Anatomie oder im Hormonhaushalt sein, aber auch der genetische Einfluss kann sich als Ursache zeigen. Der bessere Umgang mit den Schmerzen obliegt jedoch den Frauen, da sie sich öfter Unterstützung in ihrem sozialen Umfeld suchen und sich stark auf die Schmerzbewältigung konzentrieren, Männer hingegen ignorieren Schmerzen und versuchen, alleine damit umzugehen. Schmerzen und Angst Viele Menschen, welche an dauerhaften Schmerzen leiden, werden auch von Ängsten, Schlafstörungen und Depressionen geplagt. Zumeist sind Menschen mit Nervenschmerzen von diesen Beschwerden betroffen. Hierbei ist es ratsam, mit dem behandelnden Arzt über solch negative Begleiterscheinungen zu sprechen, eine Therapie gegen den Schmerz selbst sowie gegen psychische Beschwerden ist in vielen Fällen empfehlenswert. Angststörungen Auch Angsterkrankungen können im Körper Schmerzen auslösen. Hierbei stehen Beschwerden wie körperliche Schmerzen, Schlafstörungen oder innere Unruhe im Vordergrund. Der eigentliche Auslöser liegt aber an den Sorgen und Ängsten des Betroffenen, die er nicht verarbeiten kann. In diesem Fall ist ebenso ratsam, mit dem Arzt zu sprechen. Durch psychotherapeutische Hilfe oder eine Behandlung mit Medikamenten können Angststörungen gut überwunden werden. Autorin: Kerstin Kulovits Bakk.a |