Akute und chronische Bauchschmerzen - wenn es zwickt und krampft
Akute und chronische Bauchschmerzen - wenn es zwickt und krampft
Viele Leute klagen über Schmerzen im Bauchbereich, die nur vorübergehend oder sogar über Monate hinweg anhalten können. Die Suche nach der Ursache ist dabei oft ein langer Weg!
Akute und chronische Bauchschmerzen  - wenn es zwickt und krampft
Mehr zum Thema
» Dyspareunie - wenn die Lust zum Frust wird
» Stop - dem Schmerz eine Absage erteilen
» Psychologische Schmerzbewältigung - wirkungsvoller Ansatz
» Hilfe gegen Schmerzen - Forschung und Therapie
» Olivenöl - mediterraner Fitmacher

Wer kennt es nicht, wenn man einmal über die Stränge geschlagen hat und sich am Abend doch noch eine zweite Portion vom üppigen Abendessen gönnt, und später von Schmerzen im Bauchbereich „bestraft“ wird.
Schuld sind oft zu fettige Speisen, ein zu schnelles und hastiges Essen sowie unregelmäßige Mahlzeiteinnahmen. Würde man sich Zeit zum Essen nehmen und seinen Lebensstil ein klein wenig ändern, würden diese Symptome nach ein paar Tagen schon wieder verschwinden. Neben diesen akuten Bauchschmerzen können auch chronische Beschwerden auftreten.

Akute Bauchschmerzen

Je nach Schmerzlokalisation und Schmerzart kommen unterschiedliche Auslöser in Frage. Wie schon anfangs erwähnt, sind die Ursachen für leichte Bauchschmerzen meist verdorbene Nahrungsmittel, psychischer Stress, schwer verdauliche Speisen und falsche Essensgewohnheiten. All dies wirkt sich natürlich auf die Verdauung aus und kann zu Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Schmerzen führen. Dieses „leichte Zwicken“ und Rumoren im Darm kann man mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung und einem besseren Umgang mit Stresssituationen leicht in den Griff bekommen.

Stark stechende Bauchschmerzen treten bei Organdurchbrüchen, Darmverschlüssen, Durchblutungsstörungen, Entzündung der Gallenblase sowie Eierstockentzündungen auf.
Sind die Schmerzen im rechten Unterbauch lokalisiert, könnte es sich um eine akute Blinddarmentzündung handeln (meist begleitet mit Fieber).

Verbessert sich der Zustand nicht und werden die Schmerzen immer stärker, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, damit eine akute Entzündung bald möglichst festgestellt werden kann und sie medikamentös oder operativ behandelt werden kann.

Chronische Bauchschmerzen

Halten die Beschwerden über Monate an, sollte man mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Nahrungsmittelallergien, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder Reizdarm in Betracht ziehen.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit): Die Getreidesorten Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer und Gerste müssen vom Speiseplan gestrichen werden. Zur Feststellung einer Zöliakie-Erkrankung werden eine Blutuntersuchung und/oder eine Darmspiegelung durchgeführt.

Histamintoleranz: Histaminhaltige Lebensmittel, einige Zusatz- und Farbstoffe sowie Medikamente sollten gemieden werden. Wird durch eine Blutuntersuchung vor und nach einer Histamin-freien-Diät bestimmt.

Fruktoseintoleranz: Konsum von fruktosehaltigen Lebensmittel also v.a. Obst einschränken. Diagnose durch einen H2-Atemtest und Messung des Blutzuckerabfalls nach oraler Fruktose-Aufnahme.

Laktoseintoleranz: Verboten sind laktosehaltige Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte. Vorsicht: viele Medikamente enthalten Laktose! Wird ebenfalls durch einen H2-Atemtest und durch Messung des Blutzuckerspiegels nach oraler Laktose-Aufnahme festgestellt.

Um eine entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auszuschließen, muss man eine Darmspiegelung über sich ergehen lassen. Für diese Erkrankungen gibt es noch keine allgemeine Therapie, da jeder Patient sehr unterschiedlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert und die Ursachen noch nicht wirklich bekannt sind.
Auch beim Reizdarmsyndrom sind die Auslöser noch nicht klar entdeckt, jedoch gibt es einige Theorien. Auf jeden Fall geht man davon aus, dass die Psyche einen großen Einfluss auf das gestörte Darmempfinden hat.

Allgemeine Diagnostik

Am Beginn einer Untersuchung steht ein ausführliches Gespräch über die Schmerzart (krampfartig, stechend, gleich bleibend, abklingend und wiederkehrend,…) und die Schmerzlokalisation (Oberbauch, Unterbauch, …). Durch Abtasten kann der Patient dem Arzt genau beschreiben, wo die Schmerzen auftreten und der Arzt erkennt auffällige Verdickungen, weiche und harte Stellen der Bauchhöhle.

Mit einer Blutuntersuchung können Entzündungen ausgeschlossen oder bestätigt werden und wichtige Organfunktionen überprüft werden. Durch Ultraschall und Röntgen wird der gesamte Bauchraum sichtbar gemacht, um etwaige krankhafte Veränderungen an Organen aufzudecken.

Für eine noch genauere Untersuchung stehen eine Computerchromatographie und eine Magnetresonanztherapie zur Verfügung.
Zeigen alle genannten Diagnostikmethoden negative Ergebnisse, sollte auf jeden Fall auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten getestet werden. Auch eine Magen-Darmspiegelung kann möglicherweise über das vorliegende Problem Aufschluss geben.

Werden keine körperlichen Erkrankungen durch die Untersuchungen festgestellt, könnte eventuell ein Reizdarm vorliegen.

Autorin: Sandra Haindl
 

Kommentare
Natalie.D
2012-09-07 07:13:10
Hallo. Ich bin 13 Jahre alt und mir ist jetzt nun schon seit 4 Tagen durchgehend schlecht. Ab und zu hatte ich auch leichtes Kopfweh. Ich trinke nur Tee (Kamille) und Wasser& essen tu ich nur Suppe, Kneckebrot und Butterkekse. Ich weiss nicht woran es liegt. Die Schule hat vor ein paar Tagen wieder angefangen, kann es vielleicht daran liegen (wegen dem früh aufstehen, der stickigen Luft in der Klasse usw. ) ?
Wäre nett wenn Sie vielleicht einen Ratschlag hätten, woran es vielleicht liegen könnte.
LG.