Das Herz - die uns am Leben erhaltende Pumpe Nicht wirklich herzförmig, wie der Name vermuten lässt, dennoch ist das Herz ein kleines Wunder der Natur. Die Funktion ist so komplex, dass nur eine geringe Störung fatale gesundheitliche Folgen für den Mensche hat. Das Herz (lat. „Cor“), so wie wir es heute kennen, hat eine lange Entwicklung hinter sich. Vor ca. 350 Millionen Jahren traten erstmals Vierkammerherzen bei Reptilien auf und erst bei den Vögeln und Säugetieren wurden die Kreisläufe durch vier Herzkammern vollständig getrennt. Das menschliche Herz entsteht beim Embryo in der 4. Schwangerschaftswoche, indem sich aus einem schlauchartigen Gebilde durch Ausbuchtung ein Hohlorgan mit der Fähigkeit zur Kontraktion bildet. Es handelt sich um einen Muskelschlauch, der keine Herzform aufweist, sondern eher die Form eines Kegels besitzt. Das Organ ist von einem Herzbeutel –dem Pericardium – umgeben und in ein linkes und rechtes Herz unterteilt. Die Entdeckung des menschlichen Kreislaufes geht auf den englischen Arzt William Harvey (1926) zurück. Er beschrieb mit seiner Erforschung auch den so genannten Herzzyklus, der aus der Systole und der Diastole besteht. Die Systole bezeichnet die Kontraktionsphase, in der sich der Herzmuskel zusammenzieht. Danach folgt die Diastole, in der sich der Herzmuskel zwischen den Herzschlägen wieder entspannt. In den Kapillaren, den kleinsten Blutgefäßen, wird dem Blut, das vom Herzen kommt, der Sauerstoff (O2) entzogen, um den Körper damit zu versorgen. Dabei das aus dem Körper zu entsorgende Kohlendioxid (CO2) auf. Daher unterscheidet man auch zwischen sauerstoffarmen (venös) und sauerstoffreichem (arteriell) Blut. Kohlendioxidreiches (venöses) Blut aus den Venen gelangt über die große Hohlvene in den rechten Vorhof des Herzens. In der Entspannungsphase (Diastole) öffnet sich die Herzklappe, die den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer verbindet (Trikuspidalklappe oder Dreisegelklappe), damit das Blut aus dem Vorhof in die rechte Herzkammer fließen kann. Durch eine Kontraktionswelle wird nun das venöse Blut in die große Lungenarterie gepumpt, es durchfließt die Lungentaschenklappe (Pulmonalklappe) und gelangt in die Lungenarterien. In der Lunge findet der Gasaustausch statt, bei dem das sauerstoffarme Blut an den Lungenbläschen (Alveolen) vorbeifließt, die es wieder mit Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft anreichern. Kohlendioxid gelangt aus dem Blut in die Alveolen und wird ausgeatmet. Das sauerstoffreiche Blut sammelt sich nun in den großen Lungenvenen und fließt durch Kontraktion des linken Vorhofes in die linke Herzkammer. Dabei passiert es die Mitralklappe (Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer) und kommt über die Aortenklappe in die Aorta (Hauptschlagader). Über diese kann das Blut zu allen Organen und Geweben im Körper gelangen. Das Geniale am Mechanismus des vierkammrigen Herzens ist der synchrone Ablauf der Füllung und der Kontraktion der rechten und der linken Herzkammer: Bei jedem Herzschlag läuft dieser Herzzyklus ab – kommt es jedoch zur kleinsten Störung in diesem System, können Herz- Kreislaufkrankheiten sowie Herzinfarkt die Folgen sein. Um die Funktionstüchtigkeit seines Herzens zu verlängern, sollte man auf eine gesunde Ernährung achten, regelmäßig Sport betreiben und Vorsorgeuntersuchungen einhalten. Autorin: Sandra Haindl |