Skitouren gehen - die erste Spur im Schnee Verschneite Berghänge mit daunenweichem Schnee, stille Wälder und das Plätschern eines Baches. Hoher Krafteinsatz bergauf, kurze aber spektakuläre Belohnung bergab: das Ziehen der ersten Spur durch den unberührten Tiefschnee. Abseits des Pistentrubels lässt sich im Rahmen einer Skitour eine Winterzauberlandschaft erschließen, wie man sie vielleicht zuletzt in der Kindheit erlebt hat. Langsamkeit ist gefragt. Innehalten, schnuppern und verwundert auf die ungewohnte Stille horchen. Kondition Keine Frage, Skitouren gehen ist ein Wintersport für Menschen, die die körperliche Herausforderung suchen. Meter für Meter kämpft man sich bergan, um nach einer Rast am Gipfel eine beeindruckende Tiefschneeabfahrt zu absolvieren. Gefahren Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Pisten immer überfüllter werden und das Unfallrisiko steigt, zählt Tourengehen nicht unbedingt zu den Top-Risikosportarten. Ungefährlich ist es allerdings nicht. Neben Lawinengefahr und Gletscherspalten besteht abseits der befestigten Piste die Möglichkeit, sich zu verirren. Wer im Tourengehen nicht geübt ist, sollte sich einer geführten Gruppe anschließen oder einen ortskundigen Skiführer buchen. Dabei gilt es, Gruppendruck zu vermeiden und sich nicht zu übernehmen. Wenn die Kondition nicht mit dem Tempo der anderen mitspielt, sollte man auf den eigenen Körper hören, sonst droht der Kollaps. Ausrüstung Tourenski sind relativ kurz, breit und weich und verfügen über eine eigene Bindung, bei der die Ferse beim Aufstieg vertikal beweglich ist, für die Abfahrt jedoch festgestellt werden kann. Bei Bedarf sorgen Harscheisen für Halt auf vereisten Hängen. Unter den Skiern befestigt man selbstklebende Steigfelle, die nach vorne gleiten und nach rückwärts stoppen. Diese entfernt man gewöhnlich vor der Talfahrt. Zum Standard-Equipment für Tourengeher zählen wetterfeste und atmungsaktive Kleidung im Zwiebellook, Handy, Sonnenbrille und -schutz, Lawinensuchgerät, Kompass, Höhenmesser, Lawinenschaufel, Verbandszeug, Taschenlampe, Landkarte und eine Sonde für das schnelle Auffinden von Verschütteten. Neueste Technologien sind ein im Rucksack integrierter ABS-Ballon, der die vollständige Verschüttung verhindert und ein "AvaLung", das die Atmung unter der Lawine ermöglicht. Wenn die Ski zwischendurch abgeschnallt werden müssen, ist die Mitnahme von Reserve-Bergschuhen empfehlenswert. Sicherheit Die Gefahr durch Lawinen wird auch von erfahrenen Einheimischen oft unterschätzt. Bereits ab Stufe zwei sind Vorsichtsmaßnahmen angebracht: Defensives Verhalten, Auswahl der Routen nach Sonneneinstrahlung und Neigung, sowie ein entsprechender Sicherheitsabstand zwischen den Tourengehern. Immer mehr Tourengeher wählen als Aufstieg den Pistenrand. Abgesehen davon, dass es manchmal keine Alternative gibt, ist diese Lösung gewöhnlich mit Stress für Tourengeher als auch für Skifahrer verbunden. Um sicher ans Ziel zu kommen, sollten deshalb folgende Regeln beachtet werden: Aufstieg nacheinander am äußersten Rand der Piste, Akzeptanz abgesperrter Pistenränder, Querungen ausschließlich an übersichtlichen Stellen, reflektierende Kleidung bzw. Stirnlampe bei Dunkelheit. Informationen rund um Skitouren, Ausrüstung, Gefahren, Gebiete erhält man über den österreichischen Alpenverein (www.alpenverein.at) die Naturfreunde Österreich (www.naturfreunde.at) und die jeweiligen Skiregionen. Autorin: Mag.a Eva Tinsobin Fotocredit: Daniel Loretto/fotolia
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