Gruseln für Anfänger - abseits von Halloween
Gruseln für Anfänger - abseits von Halloween
Tipps für ein paar schaurig-spannende Stunden

Totenkulte und Jenseitsglaube zum Ansehen

Die Herbstausstellung von 13. 9. 2009 bis 3. 1. 2010 im Haus der Völker in Schwaz / Tirol befasst sich mit den Totenkulten der Menschheit. Exponate aus verschiedenen Kulturen zeigen die unterschiedliche Umgangsweise mit Tod und Jenseitsglauben. So unterschiedlich wie die Menschen selbst sind die Hervorbringungen ihrer materiellen Kulturen. Trotzdem gibt es etwas völkerübergreifend Gemeinsames:
die Angst vor einem ersatzlosen Zugrundegehen und den Zweifel an der Qualität eines späteren Lebens. Aus bedeutenden europäischen Sammlungen kommen Totenschädel der Asmat und Sepik sowie Skulpturen aus Neuirland und Neuguinea. Der Sarg eines Meisters aus der berühmten „Schule des Olowe von Ise“ findet sich neben Ahnenfiguren aus Indonesien. Bodenfunde aus Nordthailand, Geisterhäuschen aus Laos oder die Skulpturen afrikanischer Klangründer sind ebenso zu bewundern. Webseite des Veranstalters: http://www.hausdervoelker.com

Lesestoff für kuschlige Abende im Bett oder Regentage

Die Hexen von Eastwick – Alex, Jane und Sukie – sind besonders durch die Verfilmung mit Stars wie Cher, Susan Sarandon und Michelle Pfeiffer sowie Jack Nicholson als kongenialen Teufel bekannt geworden. John Updike, der Autor des Buches, hat nun viele Jahre später eine Fortsetzung geschrieben: die drei nunmehr „Witwen von Eastwick“, die Daryl van Horne erfolgreich um die Ecke gebracht, danach wieder geheiratet und Reisen unternommen haben, treffen wieder in Eastwick zusammen.  Das Vorgängerbuch stimmt übrigens auch nicht völlig mit dem Drehbuch des Films überein – wenn Sie also die ganze Geschichte der drei Hexen nachlesen möchten, ist dessen Lektüre ebenfalls empfehlenswert.

Ein Klassiker, aber immer wieder lesenswert: Die Geschichte des Todes des Historikers Philippe Ariès. Hierin sind so ziemlich alle Aspekte des Todes besprochen, die Sie sich vorstellen können – und noch einige mehr. Ein durchaus umstrittenes Buch – aber lesen Sie selbst.

Auf die „lebenden Toten“ spezialisiert hat sich Norbert Borrmann in seinem gleichnamigen Buch über Vampirismus. Vampire, die in der Literatur ihr Unwesen treiben, sind hier ebenso Thema wie psychische und historische Aspekte des Blutsaugers. Der Sexappeal und die Medienwirksamkeit von Vampiren (man nehme nur aktuell die Faszination rund um Twilight als Beispiel) werden ebenso nicht ausgespart. Zuletzt ein interessantes Nachspiel: Der Vampir, das Böse und wir. P.S.: Wer sich für die echten Blutsauger interessiert: http://www.fledermausschutz.at. Mit Terminen, Literatur, eigener Zeitschrift zum Download und Kinderseite.

Faszination und Ekel – der Titel ist Programm in einem Buch über den Wiener Narrenturm von Beatrix Patzak, der ein interessantes Stück Medizin- und Psychiatriegeschichte  (bildlich und reichlich illustriert) darstellt. Der Narrenturm, heute ein pathologisch-anatomisches Bundesmuseum, kann aber auch selbst aufgesucht werden – nähere Informationen unter http://www.narrenturm.at

Alle Buchtipps im Überblick finden Sie auch nochmals rechts im Kasten.

Gruselkabinett

Wie Edvard Munch das Unheimliche wahrgenommen hat, kann man sich ab 16.10.2009 im Wiener Leopold Museum ansehen. Die Exponate dort konnte ich leider noch nicht selbst betrachten, aber dafür haben mich vor einigen Jahren Munchs Bilder im Bergen Art Museum, Norwegen, sehr beeindruckt. Soziale Beziehungen als Alptraum, oft noch viel eindrucksvoller dargestellt als der berühmte „Schrei“. Neben Bildern von Edvard Munch sind dort übrigens auch einige von Picasso zu finden.

Bergen Art Museum: http://www.bergenartmuseum.no(englische Version)
Zur Ausstellung im Leopold Museum Wien: http://www.leopoldmuseum.org

Goyas Ghosts von Milos Forman befasst sich mit dem Leben des Malers Francisco de Goya und den Schrecken der spanischen Inquisition. Stellan Skarsgård, Natalie Portman und Javier Bardem als überzeugendes Trio in einem sehr dunklem Werk mit vielen Ein- und Anspielungen auf Goyas Bilder. Webseite zum Film: http://www.goyasghoststhefilm.com

Autorin: Cornelia Auer


 

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