Alternative Behandlungen bei Krebs - Sanfte Therapien
Alternative Behandlungen bei Krebs - Sanfte Therapien
Selbstheilung als beste Medizin, das propagiert die alternative Krebsheilkunde. Ärzte leisten dabei nur Hilfestellung und unterstützen den Heilungsprozess mit pflanzlichen Medikamenten. Welche Methoden es gibt und wie sinnvoll sie wirklich sind, stellen wir Ihnen vor.
Alternative Behandlungen bei Krebs - Sanfte Therapien
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Pflanzliche Medikamente werden immer beliebter. Der Körper soll so wenig wie möglich den chemischen „Keulen“ ausgesetzt werden, in Einklang mit der Natur soll ein Heilungsprozess stattfinden. „Alternativ“ bedeutet in diesem Zusammenhang sanft, biologisch und auf pflanzlicher Basis. Die Medikamente sollen den Körper weitestgehend nicht belasten und kaum Nebenwirkungen haben.

Als alternativ werden auch fernöstliche Behandlungen wie chinesische Heilverfahren, indisches Ayurveda oder die Praktiken indischer Schamanen welche alle im Gegensatz zur herkömmlichen Therapie wie Chemo-, Strahlen- oder Hormontherapie oder der Operation. Oft wird die Alternativtherapie aber nur unterstützend zur und nicht statt der herkömmlichen Behandlung eingesetzt. Vielen Methoden fehlt ein eindeutiger Wirksamkeitsnachweis und aufgrund von mangelnden Qualitätskontrollen der importierten Medikamente bezahlt die Krankenkassen diese Art der Behandlung nicht. Viele Mittelchen laufen unter dem Begriff der Nahrungsmittelergänzung, nicht jedoch unter Medikamente. Auch der Anbieter, Arzt oder Heilpraktiker, ist wichtig für eine potentielle Übernahme der Behandlungskosten. Es gibt bei vielen Therapien keine eindeutigen Richtlinien, von Land zu Land sind Methoden erlaubt oder verboten.

Generell gilt es, das Immunsystem zu stärken. Dafür werden Nahrungsergänzungspräparate wie Vitamine und Mineralstoffe verabreicht. Bekannte Methoden sind die der Homöopathie, die Anthroposophie und die Phytotherapie, also die Verwendung pflanzlicher Mittel.


Ein Beispiel hierfür ist die Misteltherapie, welche als medizinisch jedoch nicht anerkannte komplementäre Methode bezeichnet wird. Begründet wurde sie vom Anthroposophen Rudolf Steiner und der Ärztin Ita Wegman. Sie ist allerdings außerhalb des deutschsprachigen Raums weitesthegend unbekannt und daher ungebräuchlich. Ein Wirksamkeitsnachweis steht bisher aus.

Verwendet wird die weißbeerige Mistel, deren Extrakt dem Patienten direkt in das Tumorgewebe gespritzt wird. Sie soll dort mithilfe ihre zytotoxischen und wachstumshemmenden Eigenschaften die Krebszellen abtöten und die DNA Reperatur. Allerdings hat die Anwendung der Mistel weder medizinische noch traditionelle Grundlagen, Steiner sah lediglich eine Analogie zwischen dem Tumor und der Mistel als Parasit.
 

Neben der Behandlung mit Mistelextrakten wird auch Amygdalin eingesetzt. Dieser Stoff ist z.B. In Aprikosen- oder Apfelkernen enthalten und spaltet beim Kontakt mit Wasser Blausäure ab. Bekannt ist es auch als Mandelonitril, Laetrile oder Vitamin B17, welches die Krebszellen angreift und Tumorzellen beseitigen soll. Pharmakologen halten das Pseudovitamin B17 jedoch für ein unseriöses Wundermittel. Die Befürworter der Therapie verweisen hingegen auf angebliche Erfolge bei der Krebsbekämpfung. Das giftige Zyanid, welches in den Kernen enthalten ist, soll nur freigesetzt werden, wenn im Körper ein bestimmtes Enzym zum Spalten vorhanden ist – das ist nur bei kranken Krebszellen der Fall. So würden diese sich von innen heraus selbst zerstören. Zudem sollen Aprikosenkerne bei einer familiären Veranlagung für Krebs vorbeugend wirken. Aber aufgepasst, denn auch diese Methode wurde bisher als nicht-wirksam getestet und ihre Anwendung kann sogar strafbar sein.

Insgesamt zeigt sich, dass alle alternativen bzw. komplementären Methoden mit Vorsicht zu genießen sind, und nicht als ausschließliche Methode angewendet werden sollten, da bisher ihre Wirksamkeit nicht medizinisch nachgewiesen werden konnte und bei Erkrankungen wie Krebs keine Möglichkeit der Heilung ausgeschlossen werden sollte.

 

 

Autorin: Dipl.-Soz. Christine Bulla

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