Fasten- Haben auch Sie es satt?
Fasten - Haben auch Sie es satt?
Eines gleich vorweg: Fasten ist anstrengend. Sie werden sowohl extreme Höhen als auch Tiefen erleben. Aber: es lohnt sich.
Fasten - Haben auch Sie es satt?
Mehr zum Thema
» Die Trennkost - Grundprinzipien und Anwendung
» Gewichtsabnahme - die 5 wichtigsten Gedankenmuster
» AD: Abnehmen - die wichtigsten Grundprinzipien
» Wellness - nur ein Trend?
» Riechen, Räuchern, Rituale - die Geheimnisse des Räucherns

Fasten bedeutet gewöhnlich Enthaltung von fester Nahrung. Dem Körper wird rein flüssige Kost wie Wasser, Tee, Saft oder auch Suppe zugeführt. Die Grundidee des Fastens hat der Mensch sich vom eigenen Körper abgeschaut: dieser greift nämlich bei gewissen Krankheiten von selbst darauf zurück, so zum Beispiel bei hohem Fieber.

Was kann Fasten leisten?

Kurz gefasst bringt Fasten mehr Lebensqualität. Es ist ein Weg, seine Sinne zu schärfen und Energien zu erneuern. Gewichtsabnahme durch eine Fastenkur ist zwar ein meist willkommener Nebeneffekt, sollte aber nicht die Hauptmotivation dafür sein. Beim Fasten geht es eben nicht nur um den körperlichen Aspekt und Äußerlichkeiten, sondern es hat einen ganzheitlichen Charakter. Erklärtes Ziel ist daher sowohl körperliches als auch geistiges Wohlbefinden.

Planung einer Fastenkur

Fastenkuren sollten insgesamt nicht spontan, sonder geplant angepackt werden.

  • Für eine Fastenkur muss man sich ausreichend Zeit nehmen und gegebenenfalls verschaffen. Ideal sind natürlich freie Tage wie Urlaub oder das Wochenende. Aber auch im Alltag lässt sich eine Fastenkur mit etwas organisatorischem Geschick unterbringen.
  • Bei der zeitlichen Planung des Fastens kann der Mond eine Orientierungshilfe bieten: in der Phase des abnehmenden Mondes ist der Körper grundsätzlich auf das Ausleiten von Stoffen, Loslassen und Reinigung eingestellt. Wenn Sie zwei kürzere Kuren pro Jahr machen wollen, dann planen Sie am besten eine im Frühling und eine im Herbst ein.
  • Setzen Sie sich mit Ihrer Umwelt auseinander, bereiten Sie die Mitmenschen auf eine geplante Fastenkur vor. Bitten Sie um deren Unterstützung oder zumindest Verständnis. Da der Körper während der Selbstreinigung Gifte ausscheidet, kann es durchaus zu unangenehmen Gerüchen kommen. Ebenso kann Ihre seelische Verfassung stark schwanken.

Kein Kinderspiel

Da Fasten wie schon eingangs erwähnt sehr wohl für Körper und Geist anstrengend ist und zunächst an den vorhandenen Kräften zehrt, ist eine solche Kur auch nicht unbedingt für jeden geeignet. Kinder benötigen alle ihre Energien für das körperliche Wachstum, ebenso ist eine Fastenkur während der Schwangerschaft auszuschließen. Ansonsten ist die Eignung dafür weniger vom Alter als von der individuellen körperlichen und seelischen Verfassung abhängig. In Fällen von Untergewicht, schwerer Krankheit und Medikamenteneinnahme ist vom Fasten generell abzuraten. Es gibt allerdings auch spezielle Heilfastenkuren für bestimmte Krankheiten.

Verschaffen Sie sich daher zunächst einen Überblick über die verschiedenen Formen des Fastens und suchen Sie sich jene aus, die am besten zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt.

Hier noch ein paar generelle Dinge, die bei einer Fastenkur zu beachten sind:

Fastenbeginn

In den ersten drei Tagen einer Fastenkur stellt der Körper sich langsam darauf ein, dass keine Nahrung mehr von außen her kommt und er daher auf innere Reserven zurückgreifen muss. So werden nach und nach Zuckerreste in der Leber oder Ablagerungen in den Blutgefäßen abgebaut. Die Körperfunktionen verlangsamen sich, man wird ruhiger und entspannter. Da der Körper auf Sparflamme läuft, ist besonders in dieser Phase das Reaktionsvermögen beeinträchtigt. Vorsicht also zum Beispiel im Straßenverkehr. Wenn Sie beruflich oder privat Verantwortung für andere Menschen tragen, sollten Sie zumindest diese ersten Tage der Kur kein Risiko eingehen.

Alles muss raus

Der Körper trennt sich beim Fasten nach und nach von nicht Verwertbarem wie von Krankheitserregern und Schlacken und scheidet diese Stoffe nun auch vermehrt aus. Dazu bedarf es jeder Menge Flüssigkeit, daher sollte man immer ausreichend trinken! Besonders in den so genannten Abführtagen ist es empfehlenswert, immer ein Klo in der Nähe zu haben.

Nach der Umstellungsphase verschwindet langsam das Hungergefühl und es stellt sich wieder mehr Wohlbefinden ein.

Aufbautage

Wie der Name schon sagt, wird in dieser sehr wichtigen Phase die feste Nahrung schön langsam wieder aufgebaut. Dieses Fastenbrechen ist sehr entscheidend für den erfolgreichen Abschluss einer Fastenkur. Auf keinen Fall darf plötzlich wieder die zuvor gewohnte Nahrungsmenge eingenommen werden. In Folge wären nicht nur heftige körperliche Reaktionen (Übelkeit, Magenkrämpfe, Kreislaufkollaps) wahrscheinlich, sondern auch der von Diäten bekannte Jojo-Effekt.

Fasten kann der erste Schritt zu einem insgesamt gesünderen Lebensstil sein: Falsches Ernährungsverhalten kann korrigiert, regelmäßige Bewegung dauerhaft in den Alltag integriert werden. Auch der Verzicht auf Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten und Alkohol während der Fastenkur kann vielleicht teilweise weitergeführt werden. Durch eine grundlegende Verbesserung der Selbstheilungsfähigkeit ist das Immunsystem besser fähig, sich gegen Krankheitserreger von außen zu wehren.


Autorin: Cornelia Auer Bakk.

Kommentare
Brune
2014-04-09 14:42:35
Hallo!
Ich finde den Artikel im großen und ganzen ganz Nett und auch die ganzheitliche Betrachtung super. Ich selber faste jedes Jahr (je nach körperlichem Zustand bis zu 40 Tage am Stück und bin jetzt gerade 36 Tage dabei.
In meinem Biologiestudium wurde mir von verschiedenen Dozenten (sowohl zwei Prof. Dr. und eine Promotionsstudentin), dass das mit Schlacke vollständiger quatsch ist (biologisch betrachtet). Abbauprodukte sind in der Regel in der Lymphe und so weiter. Ich bin trotzdem der Meinung, dass das Fasten durchaus dem Körper hilft Stoffe im Körper abzubauen, die sonst viel länger dauern.
Weiterhin möchte ich auf drei Sachen hinweisen, dass dauerhaftes Fasten, so wie ich es mache, nur Wasser (!), was wie ich weiß nicht die gesündeste variante ist, aber so etwas sollte von einem Arzt begleitet werden. Symptome bei mir waren (nicht dieses Mal): Kopfschmerzen und Magenschmerzen; (auch bei diesem Mal) Konzentrationsschwierigkeiten, Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, erhöhter Blutdruck, (nach Zeit) stark erhöhte Pektin-/Harnsäurewerte im Blut.
Das Problem an zu hohen Harnsäurewerten ist, dass sich dann Kristalle in den Gelenken bilden können, was ich letztes Jahr hatte und dadurch einen sehr schmerzhaften Gichtanfall erleben durfte (dieses Mal nehme ich dagegen ein Medikament in Absprache mit dem Arzt)
Der Körper baut zunächst die restlichen Kohlenhydrate ab, die noch vorhanden sind, dann wird zunächst das Eiweiß im Körper abgebaut. Dazu gehören unter anderem Musklen, Gehirn und diverse Blutbestandteilte und schließlich den Eiweiß-Sparstoffwechsel, bei dem dafür gesorgt wird, dass unter anderem das Herz nicht zu sehr geschadet wird. Muskeln werden definitiv abgebaut.

Außer meine Ergänzungen finde ich, wie gesagt den Artikel gut und ich geniße es jdes mal zu fasten ;)

eventuell wäre auch noch eine Zeitempfehlung interessant, was ich mache ist auf jeden Fall nicht für Anfänger geeignet und auch nicht immer gesund ;)