Theater - Körper und Seele frei spielen In andere Rollen zu schlüpfen ist ein idealer Ausgleich zu Beruf und Alltag, trainiert Spontanität, Kreativität, Körperausdruck sowie Sprechtechnik und wirkt auch therapeutisch. „Die ganze Welt ist eine Bühne“ und oft sieht man sich im Alltag dazu gezwungen, „Theater zu spielen“, sich zurückzuhalten, Gefühle zu unterdrücken. Doch beim Schauspielen dürfen diese Gefühle zum Vorschein kommen. Ob bewusst gesteuert und eingesetzt oder improvisiert; auch therapeutisch werden Rollenspiele eingesetzt. Nicht umsonst hört man von bekannten SchauspielerInnen, sie wären im täglichen Leben nur deshalb so ausgeglichen, weil sie auf der Bühne so richtig aus sich rausgehen können. Ausprobieren Viele Menschen haben die Schauspielerei als ein Hobby für sich entdeckt. Betreten Sie doch einmal die Bretter, die die Welt bedeuten, Schnuppern Sie Theaterluft, schlüpfen Sie in andere Rollen und haben Spaß und Freude daran. Es gibt engagierte Laientheatergruppen, Improvisationswettbewerbe und auch Volkshochschulen bieten zahlreiche Kurse aus den Bereichen Bühnenspiel, Improvisation, Musiktheater, Pantomime und vieles mehr an. Das Angebot reicht von Tagesworkshops, wöchentlichen Terminen bis hin zu Kursen, die sich über drei Semester fortsetzen. Es gibt Kurse für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und für Seniorinnen und Senioren – meist werden keine Vorkenntnisse erwartet. Rollen spielen Einmal in eine andere Rolle, einen anderen Charakter schlüpfen - der Traum davon kann für die Dauer eines Theaterstückes wahr werden. In vielen Laientheatergruppen werden Stücke miteinander ausgearbeitet, einstudiert und schließlich vor Publikum aufgeführt. Wenn man nicht auf der Bühne stehen will, gibt es etliche andere Betätigungsmöglichkeiten, von Regie über Kostüm- und Bühnenbild bis zu Musik und Licht braucht es viele helfende Hände, um so ein Gemeinschaftsprojekt entstehen zu lassen. Und der Erfolg wird geteilt. Improvisation Früher war die Stegreifbühne ein Begriff, heute gibt es live Impro-Shows im Fernsehen oder auf Theaterbühnen. Die DarstellerInnen bekommen vom Publikum oder einer Spielleitung Themen und Anweisungen vorgegeben, daraus entstehen spontane Szenen. Die SpielerInnen inspirieren sich gegenseitig und so entwickelt sich eine Geschichte. Die hierbei geforderte Kreativität und Schlagfertigkeit kann man immer gut brauchen. Unsichtbares Theater Diese Form des „Theaters der Unterdrückten“ findet abseits der Bühnen statt. Gespielt wird an öffentlichen Orten, die PassantInnen wissen nichts von einem Stück. Das Grundprinzip des Begründers Augusto Boal ist: „Dialog statt Monolog, denn überall dort, wo der Monolog den Dialog ersetzt, herrscht Unterdrückung.“ Bei dieser Methode wird besonders auf die Schulung der Wahrnehmung und Sensibilisierung aller Beteiligten geachtet und sie eignet sich für Menschen, die etwas verändern und ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen. „Und wenn Du den Eindruck hast, dass das Leben ein Theater ist, dann suche Dir doch eine passende Rolle aus, die Dir wirklich Spaß macht.“ (William Shakespeare) Autorin: Martina Haidvogl
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