Der Kürbis - farbenfroh wie der Herbst
Der Kürbis - farbenfroh wie der Herbst
Farbenfroh wie der Herbst strahlen sie uns nun wieder von den Gemüseregalen entgegen: die Kürbisse. Fernab von Halloween hat der Kürbis noch ganz andere Qualitäten, nämlich als variantenreiches und gesundheitsförderndes Nahrungsmittel.
 
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1. Riesenkürbis (Cucurbita maxima)

Dieser klassische Winterkürbis ist wie der Name schon sagt sehr groß und schwer und wird erst in reifem Zustand geerntet. Die starkwachsende Art bringt runde Früchte mit bis zu 50kg hervor. Die Schale der Riesenkürbisse ist dick, fest und nicht essbar (Ausnahme: Hokkaidokürbis), das Fruchtfleisch schmeckt süßlich.

Eine imposante Sorte mit mehligem Fruchtfleisch ist der Gelbe Zentner, dagegen etwas zierlicher ist der Rote Zentner mit 5-10kg. Aber auch klingende Namen wie die Rosa Riesenbanane (Pink Jumbo Banana), die bis zu einem Meter lang wird, oder der dekorative Banana Blue gehören dazu.

Die bunten Turbankürbisse (Cucurbita maxima var. turbaniformis) sind wie eine Halbkugel geformt und haben einen vorstehenden Teil in der Mitte, der abgetrennt und wie ein Deckel abgenommen werden kann. Das Fruchtfleisch eignet sich gut für Suppen – besonders einladend ist es, wenn diese im zuvor ausgehöhlten Kürbiskorpus serviert werden - und für Füllungen.

Die eher dunklen Hubbards zeichnen sich vor allem durch einen besonders hohen Gehalt an krebsvorbeugenden Carotinoiden aus.

Der Hokkaidokürbis hat den Vorteil, dass die Schale genießbar ist und er nicht geschält werden muss. Dieser Kürbis mit nussigem Geschmack ist vor allem für Creme- und Gemüsesuppen sowie für Pürees geeignet, man kann ihn aber auch füllen.
Die typisch amerikanischen Halloween- Kürbisse sind ebenfalls Riesenkürbisse.

2. Moschuskürbisse (Cucurbita moschata)

Den Namen Moschuskürbis verdient sich diese Art durch ihren Geruch. Die Kürbisse sind glockenförmig, birnenförmig oder aber wie der Schlangenkürbis ähnlich dem namensgebenden Tier zusammengerollt. In jungem Zustand kann die Schale mitgegessen werden, danach wird sie dünn abgeschält.

Eine Sorte davon ist der Muskatkürbis, der vielseitig verarbeitet werden kann.

Der kleine schwarze Futsu Kurokawa ist eine sehr alte japanische Sorte, die sich vor allem für Süßes wie Kuchen eignet.

Der Butternusskürbis ist ein birnenförmiger Speisekürbis mit cremigem, sehr reichhaltigem Fruchtfleisch und ist bis ins Frühjahr hinein gut lagerfähig. Das Innere erinnert an eine Avocado und enthält nur wenige Kerne.

3. Garten-, Sommer- oder Ölkürbisse (Cucurbita pepo)

Diese Kürbisart hat eine charakteristisch eckige Form. Ihr Fruchtfleisch ist weniger mehlig und süß, dafür aber fester als das der Riesenkürbisse.

Die bei uns wohlbekannten Zucchini sind unreif geerntete Kürbisse, die vor allem in der mediterranen Küche einen wichtigen Platz einnehmen. Ihre Schalen sind im Gegensatz zu den reifen Winterkürbissen noch essbar.

Der Patisson, auch Bischofsmütze genannt, ist die fliegende Untertasse unter den Kürbissen. Auch er wird noch unreif verarbeitet und geht geschmacklich Richtung Artischocke. Kleine Früchte können süß-sauer eingelegt werden.

Der Eichelkürbis hat seinen Namen der eichelähnlichen Form zu verdanken. Er hat eine harte Schale mit tiefen Kerben und ein feines Fruchtfleisch, das nach Haselnuss und Pfeffer schmeckt.

Der Spaghettikürbis fällt vor allem durch sein Fruchtfleisch auf, das sich nach dem Garen als spaghettiartig entpuppt. Diese „Spaghetti“ schmecken klassisch mit Saucen, überbacken oder als Salat.

Aus den Samen des Cucurbita pepo citrullinina styriaca, dem steirischen Ölkürbis, wird das wertvolle Kürbiskernöl gepresst.

Praktikabel ist die zwischenzeitlich schon erwähnte Einteilung in Sommer- und Winterkürbisse: Sommerkürbisse haben im Allgemeinen weiche Kerne und Schalen sowie helles und festes Fruchtfleisch. Bestes Beispiel ist der Zucchino. Winterkürbisse werden im Gegensatz dazu reif geerntet, die Schale ist dicker und fester, das Innere dafür weicher, dunkler und süßlicher.

Keine wirklichen Kürbisse im botanischen Sinne sind trotz ihres Namens die Flaschenkürbisse (Lagenaria siceraria). Deren Blüten sind im Gegensatz zu den gelben Blüten der Kürbisgewächse weiß und öffnen sich erst am Abend. Der Flaschenkürbis (auch Kalebasse) ist heute noch in tropischen und subtropischen Gebieten gebräuchlich und wurde in Europa bereits vor der Entdeckung der Neuen Welt hauptsächlich als Kulturpflanze genutzt. Früher wurde er beispielsweise von Pilgern, die sich nach Santiago di Compostela aufmachten, als Feldflasche verwendet. Außerdem wird der auch noch heute bekannte Mate-Tee traditionell aus Kalebassen getrunken. In China wurden hingegen medizinische Heilmittel darin aufbewahrt, die Indianer Südamerikas verwahrten ihr Pfeilgift Curare in Kalebassen.

 
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AutorIn: Cornelia Auer
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