Tipps und Tricks zum Herstellen von Tinkturen - die Wirkstoffe der Natur nutzen Die Verdauung spielt verrückt, oder gerade eben hat Sie ein Insekt gestochen. Die Pickel erobern das Gesicht mit Hartnäckigkeit wieder zurück und die Beine fühlen sich müde an. Kleine Wehwehchen im Alltag hat man immer, schön, wenn man sich helfen kann. Anwendungsgebiete Kräutertinkturen können nicht nur innerlich angewandt werden, sondern können auch als Spülungen oder als Gesichtswasser hervorragende Dienste leisten. Viele Kräuter haben desinfizierende Eigenschaften und helfen, Magen-Darmbeschwerden zu besänftigen. Die Tinkturen werden entweder innerlich eingenommen, dann werden sie mit Wasser verdünnt, oder Sie können auch äußerlich die Haut damit einreiben oder Kompressen machen. Ebenso können Sie mit einem Wattebausch Problemstellen im Gesicht damit betupfen. Arnika - leistet gute Dienste bei Muskelverspannungen, Prellungen, Verstauchungen und bei - Rheuma und Gicht Kamille - innerlich angewendet hilft Kamille gegen Verdauungsbeschwerden und Krämpfe - sie kann auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen - auf die Haut aufgetragen, wirkt sie entzündungshemmend und ist daher gut bei Akne geeignet Pfefferminze - hilft, müde Beine wieder auf Vordermann zu bringen - ebenso wirkt sie desinfizierend bei Akne - mit Wasser verdünnt kann die Tinktur auch als Mundwasser genommen werden Vorgehensweise Sammeln Sie die Kräuter, aus denen Sie gerne eine Tinktur machen wollen. Für ca. einen halben Liter Alkohol brauchen Sie 250 g frische Kräuter. Wenn Sie getrocknete Kräuter verwenden wollen, brauchen Sie nur die Hälfte. Als Alkohol eignet sich ein Doppelkorn oder ein Wodka, Sie können aber auch einen Obstschnaps mit mindestens 38% Alkoholgehalt verwenden. Sehr gut eignet sich Weingeist, da Sie diesen je nach Geschmack verdünnen und so den Alkoholgehalt herstellen können, den Sie brauchen. Wenn Sie eine Tinktur mit frischen Kräutern herstellen wollen, so muss der Alkoholgehalt der Trägersubstanz mindestens 70% betragen, um ein Schimmeln der Kräuter zu verhindern. Bei härteren Pflanzenteilen, wie z.B. bei Wurzeln oder Rinden, sollte der Alkoholgehalt mehr als 60% betragen. Geben Sie die Kräuter und den Alkohol in ein Glas und lassen Sie es einen Monat in der Sonne stehen. Einmal am Tag wird das Glas kräftig geschüttelt, damit sich die Wirkstoffe besser verteilen können. Nach einem Monat können Sie die Tinktur abseihen. Für das Abseihen können Sie einen Kaffee- oder einen Teefilter nehmen, im Notfall müssen Sie mehrmals die Tinktur filtern, bis die Flüssigkeit klar ist. Je länger Sie die Tinktur in der Sonne stehen lassen, desto stärker wird sie. Zum Aufbewahren wird die Tinktur in eine dunkle Flasche gefüllt und mit einem Etikett versehen, worauf Sie den Inhalt und das Datum schreiben sollten, da man mit der Zeit sehr leicht vergisst, um welche Tinktur es sich handelt. Bei guter Lagerung können die Tinkturen mehrere Monate, sogar einige Jahre halten. Falls Sie weder einen Wald in Ihrer Nähe haben noch anderweitig auf frische Kräutlein zugreifen können, dann sind Sie in der nächsten Apotheke gut aufgehoben. Hier bekommen Sie eine gute Qualität und Beratung, welche Kräuter sonst noch für Tinkturen geeignet sind. Autorin: Mag. Karin Puchegger |