Die natürliche Geburt - eine wundervolle Erfahrung Sie wissen nicht, ob Sie sich für einen Kaiserschnitt oder eine natürliche Geburt entscheiden sollen? Informieren Sie sich über den Ablauf einer natürlichen Entbindung und Sie werden sehen, dass es trotz der Schmerzen eine schöne Erfahrung ist. Beim Wunsch ein Baby zu bekommen, eröffnen sich viele Fragen. Wie wird es heißen? Wie richte ich das Zimmer ein? Auf welche Schule wird es gehen? Aber als allererstes muss einmal die Geburt überstanden werden. Es muss geklärt werden in welchem Krankenhaus das Kind zur Welt kommen soll, welcher Arzt die Entbindung vornehmen soll und – ganz wichtig – welche Art der Geburt man sich wünscht. Natürlich ist eine Geburt nicht von vorne bis hinten planbar, die Ereignisse nicht vorhersehbar, aber trotz allem sollte man informiert sein und sich für den eigenen Weg entscheiden. Eine Geburt ist meist schmerzhaft. Das ist kein Geheimnis. Trotzdem möchten viele Frauen ihre Kinder auf natürlichem Wege auf die Welt bringen. Eine Entscheidung für eine natürliche Geburt bedeutet eine Entscheidung gegen einen Kaiserschnitt. Die Frau presst das Kind also selbständig aus dem Geburtskanal.
Nicht immer sind Wehen die ersten Vorboten der bevorstehenden Geburt. Es kommt auch vor, dass erst das Fruchtwasser abgeht – damit ist der Blasensprung gemeint -, oder blutiger Schleim austritt. In diesen Fällen, oder wenn die Wehen regelmäßig alle zehn Minuten kommen, ist es Zeit ins Krankenhaus zu fahren. Dort werden Arzt oder Hebamme feststellen, ob der Geburtsvorgang begonnen hat und wie weit der Muttermund bereits geöffnet ist. Eine normale Geburt dauert zwischen vier und 18 Stunden und verläuft in drei Phasen.
In der Eröffnungsphase treten Wehen alle drei bis sechs Minuten auf. Das Muskelgewebe des oberen Gebärmutterhalses zieht sich dadurch zusammen und der Muttermund öffnet sich. Der Kopf des Kindes tritt bereits in dieser Phase tiefer und Gebärmutterhals sowie Vagina formen sich zu einem Trichter. Am Ende dieser Phase ist der Muttermund bereits zehn Zentimeter geöffnet. Bei Erstgebärdenden kann die Eröffnungsphase zwölf Stunden lang dauern. Die Austreibungsphase In dieser Phase platzt die Fruchtblase und das Kind rutscht in den Geburtskanal. Der Muttermund ist bereits vollständig geöffnet. Da sich die Kontraktionen verstärken und die Presswehen beginnen, verspüren die Frauen einen natürlichen Drang zu pressen. Das Kind wird weiter nach unten getrieben. Während der Austreibungsphase droht die Sauerstoffzufuhr des Kindes zu vermindern, weshalb es die gefährlichste Phase einer Geburt ist. Aufgrund des hohen Widerstandes im Beckenboden kommt es zu einem erhöhten Druck im Kopf des Kindes. Zur Sicherheit werden nach jeder Wehe die Herztöne des Kindes überprüft. Um den Druck auf den Kopf und einen Beckenbodenriss zu vermindern, kann ein Dammschnitt notwendig werden. Diese Phase dauert bei Erstgebärenden bis zu zwei Stunden. Die Pressphase Die Schwangere beginnt in dieser Phase, unter Anleitung der Hebamme, aktiv mit zu pressen. Das Kind wird zur Seite gebogen und mit dem Kopf voran geboren. Die Schultern sind dabei am schwierigsten zu bewältigen, während der Rest des Körpers häufig mühelos nachrutscht. Die Pressphase dauert bei Erstgebärenden durchschnittlich 30 bis 40 Minuten. Nachdem der Nase-Rachen-Raum des Kindes abgesaugt und die Nabelschnur durchtrennt wurde, bekommt die frisch gebackene Mami ihr Kind zu sehen. Die Nachgeburtsperiode Sind die drei Phasen der Geburt überstanden, muss die Plazenta vollständig „geboren“ werden. Eine anschließende Untersuchung ist enorm wichtig, da Rückstände der Plazenta zu Blutungen oder Infektionen führen können. Ist auch diese Periode überstanden, können sich Baby und Mami endlich in Ruhe kennen lernen.
Autorin: Mag. Natascha Zimmermann |