Mandelentzündung - akute Tonsillitis Die akute Tonsillitis ist eine Infektion der Gaumenmandeln. Verursacht von Bakterien, betrifft sie vorzugsweise Kinder im Schulalter, seltener auch Kleinkinder. Hauptübertragungsweg Am häufigsten wird die Mandelentzündung auf dem Weg der Tröpfcheninfektion (Speichel, Niesen etc.) über den Nasen-Rachen-Raum übertragen. Im Winter und Frühjahr tritt sie am häufigsten auf. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung, beträgt zwei bis vier Tage. Da große Menschenansammlungen eine Übertragung fördern, sollten Erkrankte nach Diagnosestellung und während der Behandlung Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Großraumbüros fernbleiben. Ursachen/Auslöser einer Mandelentzündung Die Erreger einer Mandelentzündung sind hauptsächlich Bakterien, sogenannte beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A. In seltenen Fällen sind auch Staphylokokken, Pneumokokken oder Viren für die Entstehung einer Tonsillitis verantwortlich. Eine akute Entzündung tritt ebenso als Begleitsymptom anderer Erkrankungen wie Scharlach oder Pfeiffersches Drüsenfieber auf. Symptome einer akuten Tonsillitis Typischerweise beginnt eine Mandelentzündung plötzlich mit schnellem Fieberanstieg sowie sich deutlich verschlechterndem Allgemeinbefinden. Starke Halsschmerzen, die bis in die Ohren ausstrahlen, Schluckbeschwerden und erhebliche Schwellungen der Halslymphknoten sind die Hauptsymptome einer akuten Tonsillitis. Durch die Schwellung wirkt die Sprechweise oft verwaschen. Die Mandeln sind hochrot, mit weißen bis gelblichen, streifenartigen oder punktförmigen schmierigen Belägen. Als typisches Begleitsymptom gesellt sich häufig noch unangenehmer Mundgeruch dazu. Aufgrund der starken Schmerzen beim Schlucken wollen Kinder oft nicht essen oder trinken. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist aber überaus wichtig. Diagnosestellung durch den Arzt Der Arzt beginnt mit der körperlichen Untersuchung, welche die Inspektion der Mundhöhle, des Rachens und der Gaumenmandeln beinhaltet. Stark gerötete, geschwollene und weiß belegte Mandeln weisen auf eine akute Tonsillitis hin. Liegt der Verdacht einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe A vor, ist ein Rachenabstrich die erste diagnostische Maßnahme. Hierbei wird mit einem kleinen Wattestäbchen über die Mandeln gestrichen und so erregerhaltiges Material gewonnen. In Form dieses Schnelltests kann der Arzt bereits nach wenigen Minuten einen möglichen Befall feststellen sowie auch eine Bakterienkultur anlegen. Behandlungsmöglichkeiten Eine bakterielle Infektion wie die Streptokokkenangina wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Mittel der Wahl sind hier Penicillin oder Cephalosporine. Mögliche Komplikationen einer Mandelinfektion Komplikationen in Verbindung mit einer Mandelinfektion treten heute kaum noch auf, da die Therapie mittels Antibiotika sehr wirksam ist. Mögliche Komplikationen sind trotzdem nicht auszuschließen. Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken können eine Eiteransammlung, ein sogenanntes Abzess verursachen. Dieser Eiter muss operativ entfernt werden. Meist werden auch gleich die Mandeln mit entfernt. Ratschläge für eine unterstützende Behandlung Zusätzlich zur Antibiotikagabe lässt sich die Behandlung einer akuten Mandelentzündung noch durch folgende Maßnahmen unterstützen: o Körperliche Schonung Häufigkeit der Mandelentzündung Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen kann die Erkrankung häufiger auftreten. Kommt es in kurzen Abständen immer wieder zu Entzündungen, spricht man von einer chronischen Tonsillitis. Im Akutstadium verläuft die Infektion schnell und heftig, nachdem sie plötzlich aufgetreten ist. Wann ist eine operative Entfernung der Mandeln notwendig? Eine Tonsillektomie ist bei starker Schwellung mit Atemnot, einer Blutvergiftung sowie bei der Entwicklung von Abzessen angezeigt. Bei immer wiederkehrender, also chronischer Mandelentzündung ist aufgrund der ständigen Infektionen ebenfalls eine Entfernung der Mandeln sinnvoll. Autorin: Mag.a Vorauer Nicole
|