Diabetes und die Wirkung von Insulin
Diabetes mellitus bedeutet die vermehrte Ausscheidung von zuckerhältigem Urin und ist deshalb im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bekannt. Es handelt sich dabei um eine chronische Stoffwechselkrankheit, bei der die Blutzuckerkonzentration ständig erhöht ist. Dies kann durch Insulinmangel oder durch Insulinresistenz verursacht werden.
Das Insulin ist ein Hormon und wird in den β-Zellen der Langerhan’schen Inseln, die in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) lokalisiert sind, produziert. Es spielt eine wichtige Rolle beim Kohlenhydratstoffwechsel, da Kohlenhydrate im Darm und Magen zu Traubenzuckermolekülen umgewandelt werden, in die Blutbahn übertreten und so den Blutzucker steigen lassen. Über das Blut gelangt der Zucker als Energiequelle in die Zellen und die Blutzuckerkonzentration sinkt wieder.
Insulin hat also im Körper die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Bei einem Insulinmangel oder einer Insulinresistenz kann der Zucker nicht mehr in die Zellen transportiert werden, er verbleibt in der Blutbahn und die Zellen erhalten keine Energie.
Diagnose
Die Zuckerkrankheit wird mit einem Glukosetoleranztest diagnostiziert: Ab einem Blutzuckerwert von über 126 (im nüchternem Zustand) und über 180 (nach dem Essen) spricht man von Diabetes.
Symptome
Die häufigsten Anzeichen für eine Diabetes-Erkrankung:
o erhöhter Blutzucker
o Müdigkeit
o Gewichtsabnahme
o Polyurie (krankhaft erhöhte Urinausscheidung)
o Polydipsie (krankhaft gesteigerter Durst)
o Polyphagie (krankhaft gesteigerter Hunger)
o Brechreiz, Erbrechen
o Gedächtnisschwäche
o Sehstörungen
Diabetesformen
Typ-1-Diabetes
Früher wurde diese Krankheitsform auch „Jugenddiabetes“ genannt. Es werden die β-Zellen der Langerhan’schen Inseln durch eine Autoimmunkrankheit zerstört und es kommt zu einem Insulinmangel. Zur Behandlung wird vom Arzt oder selbst zu Hause Insulin gespritzt.
Typ-2-Diabetes
Diese Diabetesform entsteht durch eine Insulinresistenz, das heißt ,es ist zwar Insulin im Körper vorhanden, aber es kann an seinem Zielort nicht richtig wirken. Häufig verschlechtern Bewegungsmangel und Übergewicht die Krankheit. Bei Typ-2 unterscheidet man zwischen nicht übergewichtigen und übergewichtigen Patienten.
Der Großteil der Erkrankten leidet an Typ-2-Diabetes, nur wenige Prozente an Typ-1-Diabetes.
Eine weitere Form der Krankheit ist der Schwangerschaftsdiabetes, bei dem gesunde Frauen während der Schwangerschaft eine zu verminderte Glukosetoleranz oder eben Diabetes aufweisen können. Nach der Geburt jedoch verschwindet das Krankheitsbild wieder.
Weitere Erkrankungsformen sind zum Beispiel Pankreaserkrankungen oder Insulinrezeptorstörungen.
Heilung
Heute erkennt man Diabetes aufgrund von gutem medizinischen Wissens schon frühzeitig. Doch wie jeder Erkrankte damit umgeht und wie sehr er sein Leben danach ausrichtet, ist ihm selbst überlassen. Es gibt verschieden Medikamente, die eingenommen werden können, Insulinspritzen sowie Ernährungs- und Diätpläne.
Autorin: Sandra Haindl