Einer Erkrankung an Diabetes mellitus Typ 1 vorzubeugen, ist derzeit noch nicht möglich, da die Ursache der zu geringen oder fehlenden Insulinproduktion, die in weiterer Folge zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt, nicht eindeutig geklärt ist. Man nimmt an, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, die durch Erbfaktoren, Virusinfektionen (Masern, Mumps, Grippe) und bestimmte Eiweißstoffe in Kuhmilch, Weizen und Soja bei entsprechender genetischer Anlage begünstigt wird.
Allerdings erkranken nur etwa 10 Prozent der Diabetiker an Diabetes mellitus Typ 1. Für den rasanten Anstieg ist vorwiegend die Zunahme an Diabetes mellitus Typ 2 verantwortlich. Hauptursache dafür ist ein von kalorienreicher Ernährung und Bewegungsmangel gekennzeichneter Lebensstil.
Dies bedeutet aber auch – im Gegensatz zum Typ 1 - dass jeder Einzelne aktiv etwas gegen diese Stoffwechselkrankheit tun kann. Selbst wenn der Blutzucker bereits erhöht ist, kann der Ausbruch von Diabetes durch mehr körperliche Bewegung und bewusste, vor allem ballaststoffreiche Ernährung sowie Senkung des Blutdrucks verhindert werden. Bewiesen wurde dies durch zwei groß angelegte Studien in Europa (Finnische DPS- Diabetes Prevention Study) und den USA (DPP- Diabetes Prevention Programme), in denen das Risiko für die Entstehung von Diabetes durch körperliche Aktivität und bessere Ernährung selbst bei Hoch-Risikogruppen um 58 Prozent reduziert werden konnte.
Bei Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck oder einer erblichen Vorbelastung (Verwandte 1. Grades) ist daher die regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers, vor allem ab dem 45. Lebensjahr, empfehlenswert. Denn: Je früher Diabetes entdeckt wird, umso besser kann die Krankheit mit guten Heilungschancen behandelt werden.
Autorin: Eveline Stopfer