Welche Aufgaben haben Enzyme?

Die Aufgaben der Enzyme liegen darin, die verschiedensten Stoffwechselvorgänge lebender Organismen als Biokatalysatoren zu steuern. Diese Steuerungen reichen von der Verdauung bis hin zum Kopieren von Erbinformationen. Für den Stoffwechsel sind Enzyme daher unverzichtbar.

Einsatzspektrum Enzyme

Das Einsatzspektrum von Enzymen ist genauso vielfältig wie deren Wirkweise und wird hier nachfolgend aufgelistet:

o Diabetes
o Harnweginfektionen
o Krebserkrankungen
o Rheuma
o Gelenk- und Muskelschmerzen
o Arthritis
o Venenbeschwerden
o Krampfadern
o Bronchitis und Sinusitis
o Zahnfleischentzündungen und Parodontitis
o Erkältungskrankheiten durch geschwächte Immunabwehr
o vorzeitige Alterserscheinungen durch freie Radikale

Behandlung mit Hilfe von Enzymen

Enzyme rücken als begleitende Therapie immer mehr in den Mittelpunkt. In der Behandlung von Krebs, Typ-2-Diabetes, Harnwegsinfektionen, chronischen rheumatischen Beschwerden und auch noch weiteren Krankheitsbildern können sich Enzyme als wirkungsvoll erweisen, die Forschung steckt allerdings noch in der Entwicklungsphase.

Enzyme in der medizinischen Diagnostik und deren Bedeutung

In der Diagnostik werden Enzyme verwendet, um Krankheiten zu entdecken.
Anhand der Erniedrigung oder Erhöhung von Enzymaktivitäten der im menschlichen Blut zirkulierenden Enzyme können Rückschlüsse auf Erkrankungen bestimmter Organe gewonnen werden.
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann beispielsweise durch eine stark erhöhte Aktivität der Lipase (Fett spaltende Enzyme) und der Pankreas-Amylase (Stärke spaltende Enzyme) im Blut diagnostiziert werden.
Bei Diabetikern kann mithilfe von Enzymen eine sogenannte „enzymatische Messung“ durchgeführt werden. Ein auf den Teststreifen für Diabetiker befindliches Enzymsystem ermöglicht unter Einwirkung von Blutzucker einen messbaren Wert, um den Blutzuckerspiegel zu bestimmen. Diese Messungen sind relativ einfach und auch preisgünstig anwendbar.

Enzyme als Helfer in der medizinischen Diagnostik

Enzyme steuern das Gleichgewicht der Immunreaktionen, durch das der Körper meist mit Entzündungsprozessen auf Krankheitserreger, Verletzungen oder schädliche Umwelteinflüsse reagiert. Daher sind Enzyme gerade für das Immunsystem von zentraler Bedeutung.

Enzymkombinationen haben nun die Aufgabe, entstandene Entzündungsprozesse zu regulieren und dazu Schwellungen und Schmerzen zu lindern. Die Einnahme von Enzymen erfolgt wie bei Medikamenten in Form von Dragees oder Tabletten.

Bei Harnwegsinfektionen kann mit Hilfe einer Enzym-Zusatztherapie ein schnellerer Rückgang der Beschwerden sowie eine Verkürzung des Heilungsprozesses erzielt werden. Bei chronischen rheumatischen Erkrankungen wird die entzündungshemmende und abschwellende Wirkung von Enzymen als begleitende Therapie genutzt.

Ziele der Enzymdiagnostik

Die Ziele der Enzymdiagnostik liegen darin, Erkrankungen zu lokalisieren und deren Verlauf zu kontrollieren. Folgende Fragen gilt es dabei zu beantworten:

o Wo sitzt die Erkrankung (= Herkunftsorgan der Enzymaktivität)?
o Stadium des pathologischen Prozesses (akut oder chronisch)?
o Wie hoch ist der Schweregrad der Einzelzellschädigung (reparabel oder irreparabel)?
o Wie weit reicht die Ausdehnung des Gewebeschadens?
o Wie lautet die Diagnose der Erkrankung?
o Liegt eine Differentialdiagnose der Krankheit eines Organs vor (Lokalisation der Einzelzellschädigung im erkrankten Organ)?

Autorin: Mag.a Nicole Vorauer