Die tibetische Ernährungslehre - Vatta, Pitta und Kapha
Die tibetische Ernährungslehre - Vatta, Pitta und Kapha
Befinden sich Körper, Geist und Seele im Gleichklang, verfügen wir aus Sicht der tibetischen Medizin über das beste Schutzschild vor Krankheiten.
Die tibetische Ernährungslehre - Vatta, Pitta und Kapha
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Harmonie durch richtige Ernährung

Es ist offensichtlich. Unsere Ernährungsgewohnheiten haben großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Regelmäßig und gesund zu essen sollte ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Tagesablaufs sein. Manchmal ist unser Essverhalten aber alles andere als konsequent: Stress und das dadurch bedingte Bedürfnis, so schnell als möglich satt zu werden, drängen sich vor Geduld und Disziplin.

Dabei würde es sich wirklich lohnen, die chronische Müdigkeit – noch die harmloseste der Folgeerscheinungen - in den Griff zu bekommen. Für die tibetische Medizin ist richtige Ernährung die Grundlage für Lebensqualität und das Fernbleiben von Krankheiten: denn Essen ist eben doch mehr als den Hunger stillen. Essen bedeutet Energie. Auf drei verschiedene Arten.

Wind, Galle und Schleim

Die tibetische Medizin basiert auf dem indischen Ayurveda, der „Wissenschaft vom langen Leben“, die Nahrungsmittel nach den Geschmäckern süß, sauer, salzig, bitter, scharf und herb unterscheidet. Diese werden den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum und außerdem den drei Energieprinzipien Wind, Galle und Schleim zugeordnet: Vatta, Pitta und Kapha. Diese drei Energien – auch Doshas genannt – müssen im Gleichgewicht zueinander stehen. Überwiegt eine oder herrscht Mangel an einer der Energien, erkrankt der Körper.

Vatta/Wind, das aus Luft und Raum entsteht, bezeichnet die Beweglichkeit und damit alle dynamischen Prozesse, die im Körperinneren vor sich gehen.

Pitta/Galle (aus Feuer und Wasser) steht für die Wärme und ist als Energie etwa an der Verdauung beteiligt.

Kapha/Schleim (aus Wasser und Erde) meint alles Flüssige, das für unsere Beweglichkeit sorgt.

Was das Verhältnis der drei Prinzipien zueinander betrifft, zeigt jeder Körper ein anderes Bild. Ist ein Mangel in einem dieser Bereiche zu erkennen, lässt er sich durch die Aufnahme bestimmter Lebensmittel und Gewürze wieder ausgleichen. Mit süßen Nahrungsmitteln können zum Beispiel Vatta und Pitta gesenkt und Kapha erhöht werden.

Über Gesundheit oder Krankheit entscheidet nach buddhistischer Lehre aber auch die richtige Geisteshaltung: Gefühle wie Wut, Gier und Hass bringen Chaos in unser Energiesystem und haben daher auch physisch erfahrbare Konsequenzen.

Autorin: Angelika Stallhofer


 

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