Entschlacken mit Ayurveda - Ein Frühjahrsputz für die Kanäle Nach unserem Kalender hat das Frühjahr schon begonnen und der Eine oder Andere versucht alle überschüssigen Pfunde, die sich in der kalten Winterzeit angesammelt haben, los zu werden. Es gibt eine Reihe von Entschlackungskuren; eine davon ist die nach der alten indischen Philosophie entstandene ayurvedische Reinigungskur. Es ist eine seit über 3000 Jahren praktizierte – den Körper schonende – Anwendungsform. Das Wort Ayurveda kommt aus der alten indischen Gelehrtensprache Sanskrit und bedeutet das Wissen vom Leben. Ayurveda basiert auf den fünf Grundelementen Äther (auch Raum genannt), Luft, Feuer, Wasser und Erde. Sie werden in drei Wirkungsprinzipien eingeteilt. Äther und Luft bilden das Bewegungsprinzip „Vata“, Feuer und Wasser das Stoffwechselprinzip „Pitta“ und Wasser und Erde das Schöpfungsprinzip „Kapha“. Vata, Pitta und Kapha sind die Tridoshas in Ayurveda und die Lehre von den Tridoshas bildet den Grundstein der ayurvedischen Medizin. Das Wort „Dosha“ bedeutet in Sanskrit „krankmachender Faktor“. Das heißt, dass die Elemente, die nicht gut ausgeschieden werden können, zu Krankheiten führen.
Nach ayurvedischer Vorstellung wird bei einer gesunden Ernährung unter einer gut funktionierenden Verdauung („Agni“) – die auch in Ayurveda eine sehr bedeutende Rolle spielt – die Nahrung in nährende Stoffe und in Abfallstoffe getrennt. Die nährende Stoffe bilden die Gewebe – auch „Dhatus“ genannt – und die Abfallstoffe bilden die Ausscheidungsprodukte – „Malas“ genannt. Die Nährstoffe und Abfallprodukte werden durch Kanäle zu ihren Zielorten transportiert. Diese Kanäle nennt man „Srotas“. Gut durchlässige Kanäle sind wichtig für die Erhaltung einer guten Gesundheit.
Nach dem ayurvedischen Prinzip sind die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha zu bestimmten Tageszeiten, Lebenszeiten und Jahreszeiten erhöht. So ist zur kalten und feuchten Jahreszeit wie Winter automatisch Kapha erhöht. Da wir mehr Körperwärme im Winter brauchen, essen wir meistens schwere, fettige und kalorienreiche Kost, was ebenfalls Kapha erhöht. Es ist daher ratsam, das angereicherte Kapha in der Übergangsphase vom Winter zum Frühling auszuleiten. Die einfachste ayurvedische Reinigungskur dauert 3 bis 7 Tage. Sie sollte anfangs unter ärztlicher Aufsicht oder Aufsicht eines Heilpraktikers durchgeführt werden. Bei der Kur werden innere und äußere Ölungen gemacht. Im Mittelpunkt der Reinigungskur steht Ghee – geklärte Butter – die man in bestimmten Mengen auf nüchternen Magen verabreicht. Die unverdaute, toxisch gewordene Nahrung – „Ama“ genannt – wird damit aus dem Körper ausgeleitet, da Ghee hilft, fettlösliche Schlacken zu lösen. Zusätzlich zur Ghee-Verabreichung wird eine individuell ausgerichtete Diät empfohlen.
Zur äußeren Ölung werden Massagen gemacht, kombiniert mit warmen Bädern und Sauna. Die Massagen dienen dazu, Transport der gelösten Schlacken zum Magen-Darm-Trakt zu fördern, um von dort mit Unterstützung einzunehmender Kräuter und weiterer Öle ausgeschieden werden.
Leichte gymnastische Übungen sowie Yoga-Übungen, Spazierengehen an der frischen Luft und Meditation sind zusätzlich zu empfehlen.
Eine erfolgreich zu Ende geführte Entschlackungskur führt zu einer spürbaren Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zu einem damit verbundenen erhöhtem Glücksgefühl. Zur Erhaltung dieses Zustandes empfiehlt es sich, auf das Gleichgewicht der drei Doshas durch eine darauf individuell abgestimmte Ernährung zu achten.
Autorin: Saroja Kubisch, Heilpraktikerin und ayurvedische Therapeutin Quelle: campus Naturalis |