Racketlon ist eine Turniersportart, die vier einzelne Sportarten miteinander verbindet. Die Kombination aus Badminton, Squash, Tennis und Tischtennis vereint die beliebtesten Rückschlagsportarten Europas. Racketlon ist ein Sport für den Amateur wie auch für den Profi. Gleich der Idee des Marathons, treten in den Turnieren Spitzensportler neben Hobbysportlern an den Start. Eingeteilt werden die Sportler, wie üblich, in verschiedene Spiel- und Altersklassen.

 

Gespielt wird in der Regel vom kleinsten zum größten Schläger, also in der Reihenfolge Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis. Geändert wird diese Reihenfolge nur dann, wenn die Ausstattung der Sportanlage es erforderlich macht.

 

Als Vorreiter des Racketlon wird der Sportler Fred Perry genannt. Er wurde 1929 Tischtennisweltmeister, gewann in den folgenden Jahren dreimal Wimbledon im Tennis und holte sich schließlich noch weitere Medaillen im Tischtennis. Somit war er der Gedankenvater der modernen Sportart Racketlon. Die wesentliche Entwicklung des Sports fand in den 1980ern in Skandinavien statt. In Finnland und Schweden werden seit 1990 regelmäßig nationale Turniere veranstaltet. Von diesen Ländern aus hat sich das Racketlon auf ganz Europa verbreitet.

 

 

In allen vier Disziplinen treten die gleichen Spieler im Einzel oder Doppel gegeneinander an. Als Regeln für die Einzelbewerbe gelten grundsätzlich die bekannten Regeln der Sportarten. Für Racketlon insgesamt gilt:

 

-         4 Sätze bis 21 Punkte: es wird je ein Satz in den vier Sportarten gespielt, bis die Höchstpunktezahl erreicht ist

-         der Spieler am Service gibt vor Ballaufschlag den Punktestand bekannt

-         Running Score: jeder Punkt zählt, egal welcher Spieler gerade am Service ist

 

Sieger ist schließlich jener Spieler, der insgesamt am meisten Punkte gesammelt hat. Das bedeutet, dass auch ein Spieler mit drei verlorenen Sätzen als Punktesieger gewinnen kann. Vorzeitig abgebrochen wird das Spiel auf jeden Fall, wenn ein Spieler punktemäßig nicht mehr einzuholen ist. Sollte es am Ende bei den Punkten einen Gleichstand geben, wird nur ein weiterer Entscheidungspunkt gespielt.

 

Lange Erholung zwischen den Sätzen ist den Sportlern nicht vergönnt. Nur fünf Minuten sollen zwischen zwei Sätzen liegen. Eine Handtuch- oder Trinkpause während des Satzes muss vom Schiedsrichter genehmigt werden.

Racketlon ist heute international als Sportart vertreten. Die FIR (Fédération Internationale de Racketlon) fungiert als offizieller Verband für den internationalen Sport. Präsident ist der Österreicher Marcel Weigl, der den Sport 2003 von Stockholm nach Österreich gebracht hat. Seit einiger Zeit wird jedes Jahr eine World Tour veranstaltet, die 2008 in zwölf Länder führt.

 

Österreich hat einen eigenen Racketlon Verband, den RFA (Racketlon Federation Austria). Jedes Jahr werden mehrere offizielle Turniere veranstaltet. Am Ende jedes Jahres findet eine Bundesliga Mannschaftsmeisterschaft statt. Derzeit sind in Österreich 15 Vereine aus sechs Bundesländern bei der RFA gemeldet.

 

Weitere Informationen finden sie auf der Homepage des Österreichischen Racketlon Verbandes unter www.racketlon.at.

 

Autorin: Claudia Wrumnig