Synästhesie - die andere Wahrnehmung Stellen Sie sich vor, Sie hören einen Ton oder ein anderes Geräusch und können dabei Farben oder Bilder sehen. Kaum vorstellbar? Hier finden wir uns in der Welt der Synästhesie.
Unter Synästhesie (von altgriech. „mitempfinden“ oder „zugleich wahrnehmen“) versteht man die Kopplung zweier physisch eigentlich getrennter Domänen der Wahrnehmung, etwa Farbe und Temperatur. Bei der Wahrnehmung von Sinnesreizen wird ein anderes Sinnesorgan miterregt. Die Folge: Synästhetiker können bei Wahrnehmung eines Geräusches oder eines Tones beispielsweise ein Bild oder eine Farbe sehen. Physiologisch Zu einem Sinnesreiz entstehen zwei oder mehrere Wahrnehmungen, ein Geräusch bekommt zusätzlich zu seiner üblichen Eigenschaft noch weitere Eigenschaften, in Form von Bildern, Farben oder Ähnlichem. Auch Gefühle oder abstrakte Begriffe wie eine Jahreszahl oder der Charakter einer Person können bei einem Synästhetiker Sinnesreize auslösen und als Form, Farbe oder sonstige Sinnesqualität wahrgenommen werden. Eine familiäre Häufung ist zu beobachten, fast die Hälfte von Synästhetikern haben einen weiteren Synästhetiker unter den Verwandten ersten Grades. Merkmale von Synästhesie In Abhängigkeit der Merkmale unterscheidet man eine starke von einer schwachen Synästhesie. Starke Synästhesie Schwache Synästhesie Unterscheidungen: Sensorische Synästhesie und Kognitive Synästhesie
Häufigkeit und Ursachen Synästhesie tritt in etwa bei 4 % der Bevölkerung auf. Da viele Synästhetiker sich allerdings über die Besonderheit ihrer Wahrnehmung selbst nicht bewusst sind, gibt es eine hohe Dunkelziffer. Unklar ist die Häufigkeitsverteilung von Synästhesie bei Frauen und Männern. Die genauen Ursachen der Synästhesie sind noch nicht geklärt. Synästhesien – Halluzinationen? Bei Synästhesien handelt es sich nicht um Halluzinationen.
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