Musiktherapie - das Herz erklingen lassen
Musiktherapie - das Herz erklingen lassen
Musik kann das Herz erfreuen und die Seele baumeln lassen oder romantische Stunden zu Zweit durch harmonische Töne untermalen, aber Musik kann noch viel mehr…
Musiktherapie - das Herz erklingen lassen
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Doch was ist Musiktherapie eigentlich? Hören wir nicht tagtäglich Musik, werden wir nicht überall mal mehr, mal weniger freiwillig mit Musik beschallt? Gilt dies schon als Therapie?

Gegenstand der Musiktherapie ist, wie schon der Name sagt, die Musik. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt und bildet das Band zwischen Patient und Therapeut.
Im Rahmen der Musiktherapie wird Musik gezielt eingesetzt, um das körperliche und seelische Gleichgewicht wieder herzustellen bzw. um die körperliche Gesundheit zu erhalten und zu fördern.
Die Musiktherapie ist eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin und steht in enger Verbindung mit verschiedenen Bereichen der Medizin, Psychologie, Pädagogik und Musikwissenschaft. Diese Art der Therapie kann als eine Form der Psychotherapie verstanden werden, welche ebenso anthroposophischen (betrifft die Lehre der Anthroposophie nach Rudolf Steiner), ganzheitlich-humanistischen und tiefenpsychologischen Ansätzen folgt. Der Begriff Musiktherapie vereinigt verschiedene, unterschiedliche Therapiestile, die sich klar von einer pharmakologischen oder physikalischen Therapie abgrenzen lassen.

Die Musiktherapie kann grob in folgende Gruppen eingeteilt werden:

• Einzel- oder Gruppentherapie
• Aktive oder rezeptive Teilnahme
• Musiktherapeutische Orientierung

Einzel- oder Gruppentherapie

Die Entscheidung, bei einer Einzel- oder Gruppentherapie mitzumachen hängt von der Persönlichkeit des Patienten ab. Wer sich in einer Gruppe nicht wohl fühlt oder nicht die nötigen sozialen Kompetenzen mitbringt, ist in einer Einzeltherapie besser aufgehoben.


Aktive oder rezeptive Teilnahme

Bei der aktiven Musiktherapie nimmt der Patient mit Instrument und Stimme aktiv und gestaltend selbst teil. Dies stellt auch den Schwerpunkt einer Musiktherapie dar. Hier können einerseits Fragen diagnostischer Art geklärt werden (wie geht der Patient mit einem Musikinstrument um, wie spielt der Patient), andererseits hat das Spielen und Improvisieren eine therapeutische Wirkung.
Es ist nicht notwendig, dass der Patient musikalische Vorkenntnisse besitzt. Mit Orff-Instrumenten kann auf einfache, leicht spielbare Weise gute Musik gemacht werden, die die verschiedenen Sinne (akustisch, optisch, taktil) anspricht.
Die rezeptive Teilnahme zeichnet sich dadurch aus, dass der Patient entweder einem Musikstück zuhört,  der Therapeut selbst auf einem Instrument spielt oder die Musik von einer CD abgespielt wird, und diese Klänge auf sich wirken lässt. Die Musik kann alte Erinnerungen wecken und zahlreiche Assoziationen auslösen, die im Anschluss daran verbal verarbeitet werden können.

Musiktherapeutische Orientierung

Die Musiktherapie weist verschiedene, frei wählbare Richtungen auf. Die meisten Disziplinen richten sich nach der verbalen oder der musikorientierten Psychotherapie aus. Die anthroposophische Musiktherapie orientiert sich an dem nach Rudolf Steiner geschaffenen Menschenbild. Rudolf Steiner entwickelte eine Lehre, nach der es dem Menschen möglich sein soll, höhere seelische Fähigkeiten zu entwickeln und dadurch auch zu übersinnlichen Erkenntnissen zu gelangen.

Der Großteil an musiktherapeutischen Institutionen befindet sich vorwiegend in stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern oder in Heimen und Schulen. Ebenso besteht die Möglichkeit, in Beratungsstellen oder anderen ambulanten Betrieb die Musiktherapie in Anspruch zu nehmen.

Autorin: Mag. Karin Puchegger
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