Ohne Ursache treten, vor allem unter Dauerstress, häufig Hörminderungen unterschiedlichen Schweregrades auf. Ob und welche Behandlung nötig ist, sollte stets durch einen HNO Arzt abgeklärt werden.
Ein Hörsturz ist eine plötzliche Hörminderung , bis hin zur völligen Taubheit, die aufg rund einer Funktionsstörung der im Innenohr befindlichen Sinneszellen auftreten kann. Erkennbare oder identifizierbare Auslöser gibt es nicht, es ist jedoch erwiesen, dass Menschen, die chronischem Stress ausgesetzt sind, häufiger einen Hörsturz erleiden. Des Weiteren werden Rauchen und Bewegungsmangel als Auslöser diskutiert. Nachvollziehbare Ursachen wie Lärmschäden, Verletzungen des Innenohrs oder Tumore können bei einem Hörsturz ausgeschlossen werden.
Abgesehen von Schwindel, Ohrensausen und Tinnitus, treten während eines Hörsturzes in den meisten Fällen keinerlei Schmerzen auf. Betroffene beschreiben jedoch häufig ein pelziges Gefühl in und um das Ohr. Ein Hörsturz entwickelt sich in der Regel innerhalb weniger Minuten bis Stunden, und betrifft meist nur ein Ohr. Kinder und Jugendliche sind selten betroffen, ein Viertel aller Hörsturz Patienten ist über 40 Jahre alt.
In Österreich sind pro Jahr in etwa 20 von 100.000 Personen von einer Hörminderung in Form eines Hörsturzes betroffen.
Ein Hörsturz ist im Grunde kein Notfall, das verständigen der Rettung ist demnach nicht erforderlich. Trotzdem sollte jede Hörminderung baldigst durch einen HNO-Arzt untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Zudem muss abgeklärt werden, ob die Hörminderung tatsächlich von einem Hörsturz ausgelöst wurde, oder eine andere Ursache hat. Es gibt neben dem Hörsturz eine Reihe unterschiedlicher Ursachen, weshalb es zu Hörminderungen kommen kann. Virale Infektionen wie Mumps oder Herpes, Vergiftungen, Tumore, Nierenerkrankungen, Infektionen oder Verletzungen des Innenohrs, Meningitis oder psychische Störungen, können ebenfalls die Ursache von beeinträchtigtem Hörvermögen sein.
Behandlung
Nicht jeder diagnostizierte Hörsturz muss sofort behandelt werden. Ist die Hörminderung so gering, dass der Betroffene in seinem Alltag nicht eingeschränkt ist, werden häufig einige Tage abgewartet, in denen sich dann oft spontane Besserung zeigt. Schwere Formen des Hörsturzes, die bis hin zur gänzlichen Taubheit reichen, sollten jedoch so schnell wie möglich behandelt werden.
Je nach Art und Schweregrad werden unterschiedliche Therapien zur Behandlung eines Hörsturzes eingesetzt. Einerseits können blutverdünnende Medikamente und Infusionen helfen, andererseits kann durch die Verabreichung von Antioxidantien versucht werden, Besserung zu erzielen. Die meisten Behandlungsformen zielen darauf ab, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Innenohrs zu verbessern.
Etwa 80% der Betroffenen erholen sich auch ohne Behandlung von einem Hörsturz und dessen Begleiterscheinungen. Die Therapiemöglichkeiten führen zusätzlich zu höheren Heilungsraten. Je jünger der Patient und je leichter die Hörminderung, desto besser stehen die Genesungschancen.
Bei stressbedingtem Hörsturz kommen meist Entspannungstechniken und Stressreduktion in der Behandlung zum Einsatz.
Fazit ist demnach: Nicht jede Hörminderung ist gefährlich bzw. behandlungsbedürftig, eine rasche fachärztliche Abklärung durch einen HNO Arzt ist jedoch in jedem Fall erforderlich.
Autorin: Sandra Ehold