Borderline - an der psychischen Grenzlinie Das Borderline-Syndrom zählt zu den schweren psychischen Persönlichkeitsstörungen und zeigt sich anhand verschiedenster Symptome, die im Rahmen einer Therapie behandelt werden können Das Borderline-Syndrom bezeichnet eine psychische Persönlichkeitsstörung, die ihren Namen aufgrund vielfältiger Symptome und der damit verbundenen langen Unsicherheit in Hinsicht auf ihre Diagnose trägt. So ordneten Mediziner die Erkrankung früher in den Grenzbereich zwischen Psychose und Neurose ein, erst eingehende empirische Untersuchungen des Borderline-Syndroms führten zu dessen Klassifizierung als Persönlichkeitsstörung. Borderline-Patienten verfallen von einem Moment auf den anderen in eine schwere seelische Anspannung, die sie zu impulsiven und oft selbstverletzenden Handlungen treibt – nur um im nächsten Moment von einer emotionalen Leere befallen zu werden, die sie depressiv macht und ebenfalls zu Selbstverletzung führt. Die häufig durch Traumata bedingte Krankheit wird von extremen Stimmungsschwankungen geprägt, die sich auch auf zwischenmenschliche Beziehungen negativ auswirken. Insgesamt zählt das Borderline-Syndrom zu den gefährlichsten psychischen Erkrankungen und leider auch zu den am meisten Verbreitetsten. Symptome und Diagnose Wichtig ist eingehend zu sagen, dass nicht bei jedem Patienten alle Symptome und im gleichen Maße auftreten. Außerdem kann ein Mensch auch an einzelnen Anzeichen leiden, ohne dass eine Borderline-Diagnose zutreffend wäre. Der Facharzt stellt letztendlich die individuelle Diagnose. Die Symptome, welche dem Borderline-Syndrom zugeordnet werden können, sind sehr vielfältig. Sie reichen von Angstzuständen und Zwängen über Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen zu Depressionen und Hoffnungslosigkeit. Ebenso zeigen die Patienten häufig antisoziales Verhalten und unkontrollierte Wutausbrüche, die sich gegen ihre Umwelt oder sie selbst richten. Weitere Faktoren sind Verlust- und Versagensängste, Schuldgefühle oder Selbsthass, bei gleichzeitiger Unfähigkeit sich dabei von anderen helfen zu lassen. In der Medizin kann ein erster Vorverdacht auf das Borderline-Syndrom gestellt werden, wenn aus der Eingrenzung der neun kennzeichnendsten Symptome mindestens fünf zutreffen. Diese sind: 1. Starke Stimmungsschwankungen Zur ersten Selbstdiagnose vor dem Gang zum Facharzt kann ein Online-Test Hilfe bieten, wie er etwa unter: http://www.psychotherapiepraxis.at/surveys/test_borderline.phtml zu finden ist. Ursachen und Therapie Die Störung der Persönlichkeit im Falle des Borderline-Syndroms beruht auf verschiedenen Risikofaktoren, die oft in einer komplexen Überlagerung festzustellen sind. Neben kritischen und traumatischen Erfahrungen in der Kindheit, können auch genetisch vererbte neurologische oder biochemische Dysfunktionen, sowie ein temperamentvoller Charakter mitwirken. Während gewisse Faktoren aufgrund der Veranlagung und schwierigen Erlebnissen im Patienten schlummern, können zusätzliche Faktoren aus der Umwelt, wie psychischer Stress, dem Syndrom als Auslöser dienen. Zur erfolgreichen Behandlung der psychischen Krankheit wird heute die Psychotherapie heran gezogen, die bei schweren Fällen mit einer medikamentösen Behandlung ergänzt wird. Wenn der Patient extrem aggressiv ist, schwerwiegende Konflikte im sozialen Umfeld hat oder mit weiteren Suchtproblemen kämpft ist eine vorübergehende Aufnahme in eine psychiatrische Anstalt sinnvoll. Die Therapie hat zum Ziel, dem Patienten sein gestörtes Verhalten erkennen zu lassen, sodass er dieses gezielt durch konstruktive Maßnahmen ersetzen kann. Selbstkontrolle und eine Reduktion der einschränkenden Ängste gehen mit der individuellen Entwicklung des Patienten einher. Da langfristige und vertrauensvolle zwischenmenschliche Beziehungen für Borderline-Patienten ein Problem darstellen, ist gerade am Anfang der Therapie das Verhältnis Patient-Therapeut von großer Bedeutung. Weiterführende Informationen und Literatur finden sie unter: http://www.borderline.at.
Autorin: Claudia Wrumnig |