„design a drug“
Unter synthetische Drogen fallen alle Drogen, die nur vollsynthetisch im Labor hergestellt werden können. Man bezeichnet diese auch als Designerdrogen, da beim „Drug Design“ immer neue psychoaktive Substanzen gesucht werden, die schneller und billiger hergestellt werden können. Halbsynthetische Drogen sind hingegen Substanzen, die relativ einfach aus natürlich vorkommenden Stoffen im Labor produziert werden können. Dabei haben sie meist eine höhere Wirksamkeit als ihre natürlichen Ausgangsstoffe. Dazu zählen u.a. LSD und Heroin.
Die meisten der heute gebräuchlichsten synthetischen Drogen gehören zur Klasse der β-Phenylalkylamine und einzelne zur Klasse der Tryptamine. Im Folgenden werden die einzelnen Substanzklassen mit ihren jeweiligen „Markennamen“ vorgestellt.
Amphetamine (Speed)
Amphetamine und Methamphetamine werden unter dem Namen „Speed“ auf dem Schwarzmarkt angeboten. Meist in Pulverform, aber auch oft als Tabletten. Dabei wird die pulverförmige Substanz durch die Nase geschnupft. Speed wird auch als Uppers, Weckamine, Pep oder Crystal bezeichnet. Die Droge gilt als das Kokain der Armen und wurde in der Hippiezeit und heute auch in der Partyszene als Muntermacher eingesetzt, um nächtelang ohne Müdigkeitserscheinungen durch feiern können. Im Sportdoping werden die Subtanzen eingesetzt, um die Ausdauer bei Leistungssportlern zu verbessern.
Geschichte
Amphetamin wurde erstmals 1887 vom Chemiker Edeleanu synthetisch hergestellt. Methamphetamin wurde 1919 zum ersten Mal produziert. In den 30er Jahren wurde ein Missbrauch durch Studenten, um länger lernen zu können, bekannt. Im 2.Weltkrieg setzte man Amphetamine ein, um Kampfpiloten leistungsfähiger und munter zu machen. Später kamen Amphetamin und Methamphetamin als Appetitzügler auf dem Markt. Jedoch war das Suchtpotential groß, und man verbot die Substanz in den 70er Jahren.
Wirkung & Symptome
Die Wirkung setzt ein paar Stunden verzögert ein, daher kommt es oft zu einer Überdosierung. Die Wirkungsdauer ist ca. 4-6 Stunden, bei einer Überdosis um ein Vielfaches länger. Die Substanz setzt Dopamin und Noradrenalin in den Synapsen frei. Daher kommt es zu erhöhtem Puls, erhöhtem Blutdruck, Erweiterung der Bronchien und starkem Schwitzen. Da die normalen Müdigkeitserscheinungen unterdrückt werden, kommt es oft zu Kreislaufproblemen.
Folgen einer längeren Einnahme von Amphetaminen sind Gehirnschäden, Wachstumsstörungen bei Jugendlichen und Missbildungen des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft.
„Crystal“
Speed kann nicht geraucht werden, da sich die Substanzen bei größerer Hitze zersetzen. Durch eine chemische Umwandlungsreaktion erhält man eine freie Base und damit entstand „Crystal“ (auch „Ice“ oder „Glass“ genannt). Das Suchtpotential ist groß und die Wirkung setzt schon nach einigen Sekunden ein.
MDMA (Ecstasy)
MDMA ist die Abkürzung für die chemische Verbindung 3,4-Methylendioxymethamphetamin und wird unter dem Markennamen Ecstasy am Schwarzmarkt verkauft. Heute ist kaum reines MDMA mehr erhältlich, da meist verschiedene Drogencocktails angeboten werden und trotzdem als Ecstasy verkauft werden.
Geschichte
Im Jahr 1898 wurde die Substanz erstmals von Haber synthetisiert. In den 70er Jahren setzte man MDMA zur Unterstützung in der Psychotherapie im Gespräch ein. Später wurde die Substanz zur Partydroge, bis es in den 80er zum Verbot kam. In den 90er kam MDMA unter dem Namen Ecstasy auf den Schwarzmarkt und wurde v.a. in der Technokultur und in der Hip-Hop-Szene konsumiert.
Wirkung
Die Wirkung setzt nach ca. 20 Minuten ein und hält 3-5 Stunden an. MDMA wirkt auf die Synapsen, indem es die Serotoninausschüttung erhöht und die Rückaufnahme hemmt. Dadurch kommt es zu einem beschleunigten Puls, Pupillenerweiterung, Schmerzempfindlichkeitsverlust, Zeitgefühlverlust und unruhigen bzw. entspannenden Zuständen, je nach Umgebung und Atmosphäre.
Ob MDMA irreparable Gehirnschädigungen verursachen kann, ist noch nicht beantwort. Jedoch kann es zu Angstzuständen, Krämpfen, negativen Halluzinationen, asthmatischen und epileptischen Anfällen, Kreislaufproblemen, Atemstörungen und Leberschäden kommen.
LSD
LSD steht für Lysergsäurediethylamid und ist ein starkes Halluzinogen. Lysergsäure wurde 1943 von Albert Hoffmann im Mutterkorn, der Schlauchpilz „Claviceps purpurea“, der Roggen befällt und die Erkrankung Ergotismus auslösen kann, entdeckt. LSD gehört zu den halbsynthetischen Drogen und lässt Sinneswahrnehmungen miteinander verschmelzen und intensiver erleben. Die Wirkung setzt nach 20-60 Minuten ein und hält 8-12 Stunden an. Gefahr besteht für v.a. psychisch labile Personen, da die erlebten Halluzinationen nicht nur positiv sein können, sondern auch Ängste und Depressionen auslösen können.
Opiate
Methadon und Fentanylderivate zählen zu den synthetischen Opiaten. Heroin ist ein halbsynthetisches Opiat. Opiate wirken auf die Endorphin-Ausschüttung, es wird das Schmerzempfinden unterdrückt und es entsteht das Gefühl der Euphorie.
Autorin: Sandra Haindl