Analog und digital
Möchte man sich eine Kamera zulegen, stellt sich zunächst die essentielle Frage, ob zur altbewährten analogen oder zur modernen digitalen Kamera gegriffen werden soll. Analoge Kameras arbeiten mit Filmen, die in Speziallaboren entwickelt werden müssen – was also zeit- und über die Jahre kostenintensiv werden kann. Digitalkameras legen die Fotos direkt auf einem Speichermedium (zum Beispiel SD-Karte) ab und können sofort auf dem Computer angesehen werden. Möchte man die Fotos allerdings physisch in der Hand halten und besitzt selbst keinen Fotodrucker, bleibt einem auch hier der Gang zum Labor nicht erspart. Jede Kamerart hat ihre Vorteile – so löst die analoge Kamera schneller aus, macht schärfere Bilder, legt den Fokus mehr aufs Fotografieren als auf die Technik und liefert die Fotos auf beständigerem Material. Die digitale Fotografie macht den Zugang zur Fotografie leichter, ist im Gebrauch weniger kostenintensiv und umgeht das Problem von Staub oder Kratzern auf dem Material, da die Fotos direkt gespeichert werden.
Spiegelreflex
Es gibt sowohl analoge wie digitale Spiegelreflexkameras. Spiegelreflex bezeichnet die Bauart der Kamera, bei der das Motiv zur Betrachtung vom Objektiv über einen Spiegel umgelenkt und mit dem Auge direkt oder durch einen Sucher betrachtet wird. Wird das Foto gemacht, klappt (bei einäugigen Spiegelreflexkameras) der Spiegel nach oben und der Verschluss öffnet sich. So wird das Bild nicht mehr zum Auge umgelenkt, sondern gelangt bei analogen Kameras zum Beispiel direkt auf den Film. Heute sind meist nur einäugige Spiegelreflexkameras im Einsatz, eine zweiäugige Kamera besitzt ein separates Objektiv, über das nur das Bild eingestellt wird.
Objektive
Das Objektiv ist der wichtigste Bestandteil einer Kamera. Bei Kompaktkameras ist das Objektiv fix montiert und kann nicht ausgetauscht werden, weshalb besonders genau auf die Qualität geachtet werden sollte bzw. ob das Objektiv den eigenen Ansprüchen auch gerecht wird. Eine Möglichkeit Objektive zu kategorisieren, ist zwischen verschiedenen Brennweiten zu unterscheiden:
- Normalobjektiv: Die Brennweite entspricht etwa der Diagonalen des Aufnahme-Bildformats. Die abgebildeten Objekte erscheinen also etwa genau so groß wie in Wirklichkeit.
- Teleobjektiv: Ein Teleobjektiv hat eine längere Brennweite bzw. einen kleineren Bildwinkel und holt so weiter entfernte Objekte näher heran (Zoom).
- Weitwinkelobjektiv: Der Bildwinkel ist größer als der natürliche Eindruck des menschlichen Auges. So kann ein größerer Bereich abgebildet werden.
- Fischaugenobjektiv. Es hat eine sehr kurze Brennweite mit einem sehr großen Bildwinkel und verzerrt somit das Bild. Es entstehen die typisch tonnenförmigen Bilder.
Wichtige Begriffe
Digitaler und optischer Zoom
Der optische Zoom bezieht sich auf die Möglichkeit, entfernte Dinge mittels Objektiv näher heranzuholen, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Der digitale Zoom hingegen ist kein echter Zoom, da die Kamera das Bild wie in einem Bildbearbeitungsprogramm vergrößert. Dabei werden lediglich die Pixel vergößert, was je nach Vergößerungsfaktor einen schweren Qualitätsverlust bedeuten kann.
Blende
Mit der Blende wird der Lichtdurchlass eines Objektivs auf den Film oder den Lichtsensor kontrolliert. Kreisförmig öffnen oder schließen sich die Lamellen im Objektiv und regulieren so den Lichteinfall. Je kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht wird wird durchgelassen. Zudem beeinflusst die Blende die Schärfentiefe (Ausdehnung des scharfen Bereiches) des Fotos. Je kleiner die Blendenzahl ist, desto kleiner ist auch die Schärfentiefe.
Belichtungs- bzw. Verschlusszeit
Eng mit der Blende verknüpft ist die Belichtungszeit – die Zeit, die die Blende offen bleibt. Es gilt dabei die richtige Kombination von Blende und Belichtungszeit zu finden. Fotografiert man beispielsweise bei wenig Licht, kann man zum einen die Blendenzahl verkleinern, zum anderen aber die Blende länger offen lassen, um so mehr Licht einfallen zu lassen. Bleibt die Blende länger offen, darf sich aber weder das fotografierte Objekt noch die Kamera bewegen, da das Bild sonst verwackelt wird.
Brennweite und Lichtstärke
Brennweite und Lichtstärke sind zwei wichtige Faktoren bei der Objektivauswahl. Die Brennweite bezeichnet die Entfernung einer Linse zu ihrem Brennpunkt – sprich analog zum Film bzw. digital zum Lichtsensor. Lange Brennweiten erfassen somit einen relativ kleinen Motivausschnitt und bilden ihn groß auf dem Foto ab, bei kurzen Brennweiten wird ein großer Ausschnitt ziemlich klein abgebildet. Die Lichtstärke bezieht sich auf die Blende eines Objektivs – bei großen Blendenöffnungen fällt mehr Licht auf den Film als bei kleinen. Die maximale Öffnung eines Objektivs bezeichnet man als Lichtstärke. Große Blendenöffnungen haben den Vorteil, dass man in dunkleren Situationen Fotos ohne Blitz – sprich somit schönere Fotos – machen kann, die nicht verwackelt werden.
Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt