Motivation - mit Anlauf auf die Zielgerade Die schönen Herbsttage sind gezählt, die Adventszeit steht bereits vor der Tür. Jetzt heißt es noch einmal Kräfte sammeln, um das Jahr zu einem glücklichen Abschluss zu bringen.
Bis zur großen, wilden Jagd um die schönsten, originellsten und preiswertesten Weihnachtsgeschenke ist es nicht mehr lange hin. Und alle Jahre wieder setzt sich die überaus menschliche Neigung durch, Erledigungen für eine Weile aufzuschieben, weshalb wir früher oder später doch alle zusammen finden: Im stimmgewaltig schwirrenden Chor des Weihnachtskonsums. Angesichts solcher Vorahnung kann es nicht schaden, Ruhe zu bewahren. Möglich, dass gerade in der Ruhe vor dem erwarteten Sturm die größte Kraft liegt, die wir uns heuer noch zunutze machen können. Viel Schwung und etwas Gelassenheit bilden schließlich die besten Voraussetzungen, um das Jahr gebührend abzuschließen und um im neuen Jahr an bereits Erreichtes anknüpfen zu können. Wie aber neue Kräfte mobilisieren, wenn mit den letzten Monaten des Jahres auch die Energiereserven zu Ende gehen? Eine schwer wiegende Frage. Wer motiviert in die Zukunft blickt, dem stellt sie sich allerdings erst gar nicht. Motivation und ihre Wirkung Es gibt Zeiten, in denen uns jede Tätigkeit leicht von der Hand geht, Phasen, in denen wir vor Aktivität und Energie sprühen und uns in der Verwirklichung unserer Pläne keine Riegel vorschieben. Diese Zeiten haben etwas Magisches an sich. Befinden wir uns in einem Motivationshoch, fehlt uns die Zeit und mit ihr der Anlass, um uns mit belastenden oder gar zermürbenden Gedanken zu beschäftigen. Sollten wir erst einmal Flügel bekommen haben und merken mit welcher Kraft sie uns zu tragen vermögen, können wir auch die Ärgernisse des Alltags leichter bewältigen. Mutet man sich dabei zu viel zu, kann die ursprüngliche Motivation jedoch leicht in eine tiefe Niedergeschlagenheit und Teilnahmslosigkeit umschlagen. Die Rufe unserer Vernunft, die wir dann wie aus weiter Ferne hören, können daher begründet sein. Häufig aber sind sie es nicht und dennoch lassen wir uns in einem Moment der Schwäche gerne von ihnen entmutigen, manchmal sogar nach allen Regeln ernüchtern. Wer seine ganz persönlichen Motive in der Folge hartnäckig in Frage stellt und anstelle seiner Ziele nur noch die Gründe für sein Handeln sowie die Art und Weise seines Tuns zu analysieren sucht, beginnt, sich Steine in den Weg zu legen und beraubt sich nicht zuletzt der freien Sicht auf künftige Möglichkeiten. Ein Weg mit Hindernissen Motive bilden eine bedeutende Quelle unseres Handelns, die sich uns auf sehr direktem Weg und manchmal sogar unbewusst erschließt. Diese Quelle stellt die Basis für unser aufkeimendes Interesse an Menschen und Themen, für unsere wachsende Begeisterung für eine Arbeit oder einen Gegenstand dar und ist schließlich jener Impuls, von dem Energie und Tatendrang ausgehen. Auch wenn wir häufig von der Richtigkeit unseres Vorgehens überzeugt sind, aufgrund einer spürbaren Kraft, die uns vorantreibt und sich vital auf Körper und Geist auswirkt, gehen wir nicht immer rücksichtsvoll mit uns selbst um. Unsicherheiten, Selbstzweifel und Ängste mischen sich ein und lassen das, was eben noch erreichbar schien, zu einem Ding der Unmöglichkeit heranreifen. Die niedrigste Hürde kann auf diese Weise als unüberwindbar erscheinen. Der Mensch stolpert nach einem Wort des Konfuzius ja nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel. Sich zu motivieren bedeutet also primär, seine Ängste unter Kontrolle zu bringen und ein positives Selbstbild zu pflegen. Von einem gesunden Selbstwert unterstützt finden wir erst zur Grundlage eines bewussten optimistischen Handelns. Eine Motivation, die wir für unser Vorankommen nutzen können, lässt sich also nur aus unbeschwerten Gedanken gewinnen. Kurz vor Jahresende müssen wir keine übertriebenen Rekordleistungen mehr von uns erwarten. Mit etwas Motivation im Hintergrund lassen sich aber auch im Dezember noch einige kleine Hürden nehmen. Wer dem Anlauf ins nächste Jahr neue Erfolge anhängen will, kann sich also schon jetzt ein wenig warmlaufen. Frei von jedem Erwartungsdruck. Autorin: Angelika Stallhofer |