Die Kennworttechnik eignet sich vor allem für solche Stoffgebiete, die eine bestimmte Rangordnung oder Gliederung beinhalten, d.h. dass Informationen in einer bestimmten Reihenfolge wiedergegeben werden müssen, wie z.B. Gedichte oder Formeln. Aber auch ein simpler Einkaufszettel kann sich so in der U-Bahn leicht ausgedacht und gemerkt werden.

Aller Anfang ist schwer
Das menschliche Gehirn merkt sich Begriffe und Wissensgebiete leichter, wenn der neu zu lernende Stoff an ein bereits bestehendes Wissen anknüpfen kann. Eine Fremdsprache zu lernen ist am Anfang nicht so einfach, alle Wörter sind neu, die Grammatik ist völlig fremd und mit der Aussprache ist man noch nicht vertraut.
Wie der Volksmund richtig erkannt hat, ist aller Anfang schwer. Um diesem Anfang ein Schnippchen zu schlagen, wird dieser vermeintliche Nachteil nun mit der Kennworttechnik in einen Vorteil verwandelt.

Vorgehensweise
Der neue Lernstoff  wird an eine bereits bestehende Liste mit Begriffen bildlich angeknüpft. Die Liste könnte z.B. folgendermaßen aussehen:

A) Affe
B) Bär
C) Chamäleon
D) Dromedar
E) Esel
F) Frosch

Wichtig ist, dass Sie sich eine Liste zusammenstellen, die für Sie Sinn macht, denn nicht die Liste an sich ist zu lernen, diese dient nur als Stütze für den zukünftigen Lernstoff. Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Erstellung Ihrer Liste, je mehr Zeit und Mühe Sie in den Aufbau dieser Liste investieren, desto leichter werden Sie es später haben.
Dann beginnen Sie den zu lernenden Stoff mit den Begriffen in der Liste bildlich zu verknüpfen. Auch hierbei sollten Sie sich genügend Zeit lassen, je kurioser oder phantasievoller das Bild ist, desto leichter werden Sie es memorieren können.
Eine Einkaufsliste könnte z.B. folgendermaßen aussehen:

Liste: Reis, Suppengemüse, Nudeln, Messer, Butter, Milch, Fliegenklatsche

• Ein Affe spielt in einer Reisplantage während der Bär eine Gemüsesuppe kocht.
• Das Chamäleon macht aus einem Nudelteig Nudeln und trennt diese mit einem Messer.
• Das Dromedar rennt in einem großen Bottich hin und her und produziert dadurch Butter.
• Cleopatra badete in Milch, bzw. in Eselsmilch.
• Ein Frosch sitzt an einem Teich und fängt Fliegen.

Wenn Sie während des Lesens lachen mussten oder diese Kombinationen Ihnen zu absurd erscheinen, dann sind sie richtig. Je lustiger und einfallsreicher Ihre Vorstellungen sind, desto leichter können Sie sich an diese erinnern.

Autorin: Mag. Karin Puchegger