Was ist Laktoseintoleranz?
Milchzucker, auch Laktose genannt ist, ist neben Eiweiß, Mineralstoffen, Vitaminen und Kohlehydraten ein weiterer Bestandteil der Milch (etwa 2 - 7 %). Säuglingen dient Laktose als wichtigster Energielieferant, aber für 15 - 20 % der Gesamtbevölkerung ist sie nicht verträglich. Diese leiden an einer sogenannten Laktose-Intoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit – nicht zu verwechseln mit einer Milchallergie) und können die Laktose aufgrund des fehlenden Verdauungsenzyms Lactase nicht spalten. Sie gelangt ungespalten in den Dickdarm, was zu vielen Beschwerden wie einem unangenehmen Völlegefühl, Durchfall, oder Magenkämpfen, führt.
Die Symptome nehmen mit der Menge der aufgenommenen Laktose zu. Um herauszufinden, ob Probleme mit dem Magen auf diese Unverträglichkeit zurückzuführen sind, bietet sich ein Diättest an, bei dem mehrere Tage konsequent auf Milchprodukte verzichtet wird. Tritt eine Besserung auf, wird der Expositionstest durchgeführt, bei dem eine größere Menge Milchzucker aufgenommen wird. Treten die Erscheinungen erneut auf, ist die Unverträglichkeit sehr wahrscheinlich. Sie ist nicht heilbar, aber kein Grund, für immer auf jegliche Art von Milchprodukten zu verzichten.
Wo kommt Laktose vor?
Neben der Milch taucht Laktose auch in allen aus Milch hergestellten Produkten wie Joghurt, Käse oder Quark auf. Auch in Medikamenten wir die Laktose als Träger für den Wirkstoff verwendet. Selbst Produkte, von denen man nicht sofort annehmen würde, dass sie Laktose beinhalten, können über den Herstellungsprozess Laktoseanteile enthalten. So ist Laktose auch Trägersubstanz für bestimmt Aromen oder als Emulgator in vielen Lebensmitteln (Brot, Fleischprodukte, Schokolade, Fertigprodukte), der das „Mundgefühl“ positiv beeinflusst
Wie kann man ihr entgehen?
Viele Menschen entscheiden sich für eine laktosefrei-Diät, um die Beschwerden zu lindern. Hier wird bewusst auf alle Milchprodukte verzichtet, was wiederum zu anderen krankhaften Erscheinungen wie Kalziummangel führen kann.
Produkte, die ohne Probleme gegessen werden können, da sie mit Sicherheit keinen Milchzucker enthalten sind: Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Eier. Es besteht aber auch die Möglichkeit der Einnahme von Enzympräparaten, mit denen die Symptome weitgehend gelindert werden können.
Trotz Intoleranz muss aber nicht zwingend auf alle Milchprodukte verzichtet werden. Die Milchindustrie ist sich der Krankheit längst bewusst und hat neben den herkömmlichen Produkten so gut wie alle Milcherzeugnisse auch als „Minus L“, also laktosefrei im Sortiment. Im Internet finden sich viele Hersteller, die sich auf die Produktion laktosefreier Lebensmittel spezialisiert haben. Gleich ganze Einkaufsplaner lassen sich, zur besseren Orientierung beim Einkauf im Supermarkt, herunterladen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe jeder Produkte ist zwingend notwendig, der bewusste Einkauf direkt beim Metzger etc. ist bestimmt ach eine gute Idee, um zB künstlichen Aromen in Wurstwaren zu entgehen.
Autorin: Dipl.-Soz. Christine Bulla