Soja - die knackige Wunderbohne
Soja - die knackige Wunderbohne
Geballtes Energiebündel mit Ambitionen zum Brainfood sucht hungrige Menschen, die es jung, gesund und schön erhalten kann. Interessiert?
Dann darf ich Ihnen nun unseren Kandidaten näher vorstellen:
Die Sojabohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchte (Leguminosen), ist also mit den bei uns wohlbekannten Erbsen und Linsen verwandt. Sie wurde schon vor ca. 5000 Jahren in Ostasien angebaut und zählte gemeinsam mit Reis, Weizen, Gerste und Hirse zu den 5 heiligen Samen, die vom Kaiser persönlich ausgesät wurden. In unseren Kulturkreis gelangte die Sojabohne im Laufe des 18. Jahrhunderts. Neben der Verwendung in Form von Lebensmitteln (als Öl, Mehl, Milch, „Käse“ – Tofu, Tempeh, Miso) wird Soja auch als Tierfutter, als Rohstoff zur Gewinnung von Lezithin sowie für technische Zwecke verwendet.

Anbau & Ernte

Soja benötigt ein warmes und feuchtes Klima, die optimale Lufttemperatur für ihr Wachstum liegt um die 25°C. Als Schmetterlingsblütler, eine Unterart der Hülsenfrüchte, gedeiht die Sojabohne nur in Symbiose mit bestimmten Bakterien im Wurzelbereich, die – falls sie nicht schon zuvor im Boden enthalten sind – über eine Impfung der Erde hinzugefügt werden müssen. Diese Symbiose mit Knöllchenbakterien ist ausschlaggebend für den Ertrag und macht die Sojabohne darüber hinaus auch noch zum Stickstofflieferanten.
Die größten Sojaproduzenten sind die USA und südamerikanische Länder sowie China und Indien. Auch in Europa wird Soja angebaut, z. B. in Italien, Rumänien und in Süddeutschland. In Österreich sind Sojafelder unter anderem im Burgenland zu finden. Der Bedarf muss jedoch zu einem Großteil durch Import gedeckt werden.
 
Soja & Gentechnik
Soja war in den letzten Jahren weniger aufgrund seines Geschmacks in aller Munde, sondern vor allem im Zusammenhang mit der Gentechnik.
Gentechnisch veränderte Lebensmittel zählen zur Gruppe der von der EU definierten „Novel Food“, der neuartigen Lebensmittel. Diese wurde von der EU in der 1997 in Kraft getretenen Novel Food-Verordnung erfasst und geregelt. Wie schon der Name verrät, handelt es sich um bisher noch nicht dagewesene Lebensmittel, daher gibt es bislang keine oder zumindest nur wenig Erfahrungswerte mit ihnen. Langzeitstudien werden erst in einigen Jahren vorliegen.
 
Die länderspezifischen Einstellungen gegenüber Gentechnik sind innerhalb der EU durchaus unterschiedlich. Österreich zählt dabei zu den radikalsten Skeptikern. Der Anbau von gentechnisch veränderten Sorten ist daher auch in Österreich verboten. Nichtsdestotrotz gibt es durch den gemeinsamen europäischen Markt auch hierzulande Produkte mit gentechnisch veränderten Organismen (kurz GVO) zu kaufen.
Für GVO gibt es ein spezielles Kennzeichnungsgesetz. Dieses bezieht sich auf Lebensmittel, die GVO enthalten, daraus bestehen oder daraus hergestellt werden: demzufolge müssen auf den jeweiligen Produkten deutlich erkennbar Hinweise wie „aus genetisch verändertem […] hergestellt“, „gentechnisch verändert“ oder Ähnliches angebracht werden. Die Toleranzgrenze liegt dabei allerdings bei bis zu einem Prozent.
Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile auch eigene „gentechnik-frei“ –Kennzeichnungen.
 
In den USA wird überwiegend gentechnisch verändertes Soja produziert, ebenso in Argentinien. In Brasilien wird bisher noch weniger auf Gentechnik gesetzt, dafür wirft das Land gemeinsam mit Argentinien ein massives Umweltproblem auf: da wie dort wird nämlich nach und nach der Regenwald zugunsten von Anbaufeldern für Soja abgeholzt.
 
Wozu gentechnisch verändertes Soja?
Die Vorteile der Genmanipulation von Soja erscheinen unter vorwiegend wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Die Ergebnisse bringen beispielsweise Sojabohnen mit erhöhtem Ölgehalt und führen damit zur Ertragssteigerung. Auch eine gesteigerte Widerstandsfähigeit der Pflanzen gegenüber Schädlingen lässt die Ernte wachsen.
 
Inhaltsstoffe & Wirkung
 
Die Sojabohne ist allgemein sehr gut verträglich und lactose-, cholesterin- und glutenfrei.Sie senkt sogar den Cholesterinspiegel.
Wie andere Hülsenfrüchte auch sollte die Bohne allerdings nicht roh verzehrt werden.
 
Jung & schön von innen heraus
 
Die Sojabohne ist durch ihr geballtes Eiweiß ein idealer Energielieferant und bringt frischen Wind in unsere Körperzellen. Ihre pflanzlichen Proteine sind ein wichtiger Grundbaustein unserer Ernährung. Doch nicht nur jede Menge Proteinpower macht die Sojabohne so wertvoll für unseren Körper, Soja ist auch eine Ölpflanze und enthält qualitativ hochwertige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3).
Die Folsäure gehört zur Familie der B-Vitamine und besitzt eine Reihe von positiven Wirkungen mit „Anti-Aging-Effekt“: es beugt Alzheimer und Schlaganfällen vor, wirkt förderlich auf die Zellteilung, hilft bei der Regeneration des Gehirns und optimiert die Gehirnleistung.
 
Frauenpower durch Phytoöstrogene
Die in Soja enthaltenen Isoflavone und Lignane sind so genannte Phytoöstrogene, die Ähnlichkeit mit dem körpereigenen Hormon Östrogen besitzen. Diese sorgen für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt, der sich beispielsweise durch eine schönere Haut bemerkbar macht: die Zellneubildung wird angeregt und Hautzellen werden vor freien Radikalen geschützt. Aus diesem Grund sind Soja-Isoflavone immer häufiger auch in Pflegeprodukten zur äußerlichen Anwendung enthalten.
Hinzu kommen Studien, die einen Zusammenhang zwischen einem niedrigeren Brustkrebsrisiko bei Frauen in asiatischen Ländern und der sojareichen Ernährung bestätigen.
  
Es lebe der Sport
Neben den bisher erwähnten gesundheitsfördernden Eigenschaften enthält Soja auch noch Kalium, Magnesium und Kalzium. Kalium wirkt unter anderem gegen Krämpfe und ist besonders empfehlenswert für Sportler sowie bei schwerer körperlicher Belastung, da der Mineralstoff dabei vermehrt ausgeschieden wird. Magnesium ist wichtig für Muskeln und Nerven, Kalzium für die Knochen.
 
Zusammen mit den ebenfalls enthaltenen Vitaminen B1, B2 und E halten Sojabohnen in ihrer Gesamtheit nicht nur gesund, sondern auch noch jung, vital und schön. Was will man mehr?

Autorin: Cornelia Auer Bakk.
Kommentare
Ediowk
2011-12-13 16:02:34
Ich würd das Foto austauschen. Das, was hierzulande meist "Sojasprossen" genannt wird, sind in Wirklichkeit Sprossen der Mung-Bohne. Wirkliche Sprossen der Sojabohne sind in Europa praktisch unbekannt. Also Foto austauschen, sonst wirkt das bisschen peinlich. Siehe Wikipedia unter Soja bzw Mungbohne.
lg
Ed