Henna - glänzender Auftritt mit leuchtend rotem Haar
„Rot Haar ist entweder gar fromm oder gar bös“ lautet eine alte Volksweisheit. Ob Sie nun ein gutes oder ein böses Mädchen sein möchten, müssen Sie selbst entscheiden- mit Henna können Sie jedenfalls auf natürliche Art glänzendes Rot und Pflege in Ihr Haar bringen.
Pflanzliche Farbstoffe haben eine lange Tradition in der Menschheitsgeschichte und sind schon im alten Ägypten nachgewiesen. So wird auch Henna seit Jahrhunderten für die Körperbemalung eingesetzt, Stars wie Madonna haben diese kunstvollen Verzierungen und Tattoos im Westen bekannt gemacht. Doch ebenso profitieren unsere Haare von Henna – und das sogar gleich doppelt: einerseits wird das Haar voller und glänzender und andererseits färbt es in wunderschönen roten Farbnuancen.
Herkunft & Gebrauch
Der Hennastrauch (Lawsonia inermis) verträgt viel Hitze und wird in Afrika und Asien angebaut. Aus den Blättern und Stängeln wird im geschützten Schatten das Hennapulver gewonnen, Sonnenlicht würde nämlich den roten Farbstoff zerstören. Die Blüten hingegen werden als Duftöl und in Parfums verwendet.
Im Hinduismus hat Henna eine lange Tradition, aber auch in der islamischen Welt ist die „Henna-Nacht“ ein fixer kultureller Bestandteil jeder Hochzeit. Am „Henna-Tag“, dem Tag vor der eigentlichen Hochzeit, wird die Braut im Kreise anderer Frauen gebadet und anschließend in einer Zeremonie mit Henna bemalt, dann wird gemeinsam gefeiert, aber auch Abschied genommen– ein Polterabend der ganz anderen Art. Bei Geburts- und Todesritualen spielt Henna ebenfalls eine Rolle.
Pflanzliches Haarfärbemittel
Natürliches Henna erzeugt verschiedene Rottöne, vom feurigen Rot bis hin zu Mahagonirot. So genanntes „schwarzes Henna“ ist mit Indigo versetzt. Vermischt man rotes Henna mit Zitronensaft, Essig oder Kamillentee, färbt es auch blond.
Wirkung
Im Unterschied zu chemischen Haarfärbemitteln, die in das Haar eindringen, umschließt Henna die Haare von außen. Feines Haar gewinnt dadurch automatisch an Volumen. Außerdem belebt es die natürliche Haarfarbe und lässt das Haar glänzen. Zu oft sollte man Henna allerdings nicht anwenden, weil es auch austrocknend wirkt.
Der Färbegrad ist sehr abhängig von der Ausgangsfarbe und von der Einwirkzeit. Hundertprozentig lässt sich die Wirkung nicht voraussagen, manchmal färbt ein und dieselbe Farbnuance und Marke an zwei verschiedenen Malen unterschiedlich. Hier heißt es probieren geht über studieren. Generell gilt allerdings: je dunkler die Haare, desto länger sollte man Henna einwirken lassen. Bei hellen Haaren hingegen erst einmal vorsichtig testen.
Anwendung
Zugegeben, mit Henna färben kann zu einer ganz schönen Patzerei ausarten, aber nach einigen Versuchen hat man den Dreh heraus. Und auch aus einem anfänglich grünen Brei wird einmal später eine ganz andere Farbe, versprochen. Handschuhe sind jedenfalls empfehlenswert, wenn man nicht gleich seine Nägel für ein paar Wochen mit einfärben möchte.
Zunächst wird das Hennapulver mit heißem Wasser angerührt, damit es oxidieren kann. Dann mit einem Fläschchen oder mit einem Pinsel Strähne für Strähne auftragen – am besten lässt sich das Ganze zu Zweit bewerkstelligen. Dazwischen immer wieder einmal umrühren, sonst klumpt die ganze Sache. Zum Schluss noch den Kopf in Alufolie einwickeln. Nach dem Einwirken mit einem milden Shampoo und reichlich Wasser auswaschen.
Eine Henna-Kur kann man auch ganz leicht selber machen, man nehme einfach neutrales Henna, 1 Eigelb und Bier.
Henna-Produkte
Henna gibt es in Drogerien, Reformhäusern und in kleinen orientalischen Läden.
Mittlerweile findet man dort neben Hennapulver auch Tönungscremés. Eine Verstärkung der Farbwirkung verspricht der Henna-Haarbalsam und spezielle Henna-Shampoos sollen die Tönung länger erhalten.
Qualität
Die Qualität von Henna ist leider sehr unterschiedlich, es gibt wenige angewandte Sicherheitsstandards und daher sind immer wieder Meldungen über allergische Reaktionen oder verunreinigte Farben zu hören.
Lesen Sie sich auf jeden Fall immer die Inhaltsstoffe genau durch und achten Sie darauf, wie viel Henna in dem Produkt wirklich enthalten ist – oft ist es nur mehr ein geringer Anteil und das Henna wird durch andere Stoffe ersetzt, aber dennoch als „Henna“ verkauft.
Autorin: Cornelia Auer Bakk.