Marschieren von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, von Hütte zu Hütte in allen Höhenlagen und durch die sich stetig verändernde Landschaft, vorbei an sanften Almen und schroffen Gletschern oder durch die Weinberge, begleitet von atemberaubenden Aussichten – Tipps, wo Sie tagelang das bewegte Leben der ruhigen Art genießen können.
Spektakuläre Wege in Schwindel erregender Höhe Gipfel, die bis zu 3.000 Meter in den Himmel ragen, zerklüftete Felswände und ein unvergleichliches Panorama. Der Schladminger-Tauern-Höhenweg, der alpine Klassiker unter den Weitwanderwegen, verläuft parallel zum weiten Ennstal auf dem Zentralalpenweg 02. Während der täglichen An- und Aufstiege in meist hochalpinem Gelände bezaubern geologische Besonderheiten und locken zahlreiche lohnende Gipfelziele. Der reizvolle Höhenwanderweg führt vorbei an historischen Zeitzeugen aus der Bergbauvergangenheit, an unberührten Wildbächen mit tosenden Wasserfällen und durchquert den spektakulären Klafferkessel, eine eiszeitliche Urlandschaft auf einer Seenplatte in 2.300 Metern Höhe. Hier findet man mit mehr als dreißig Bergseen und ganz eigener Flora eine Welt, die man ansonsten nur in nördlichen Breitengraden kennt. Am Ende jeder der sieben Tagesetappen laden bestens bewirtschaftete Schutzhütten zur Einkehr und zur Übernachtung.
„Der Dachstein ist eine Bergpersönlichkeit“, schrieb einst der steirische Heimatdichter Peter Rosegger über das Dach der Steiermark. Eine Persönlichkeit mit zahllosen faszinierenden Gesichtern, die sich beim Marsch über den Dachstein Rundwanderweg zeigen: Im südlichen Dachsteinbereich thronen schroffe Felsen und ehemalige Korallenriffe über grünen Almen, Gletschereis und einsame, blumenreiche Hochflächen vervollständigen das Bild. Urwälder, verschwiegene Karstquellen, schöne Waldseen und rauschende Wildflüsse durchwandert man auf der Nordseite. Acht anspruchsvolle Tagesetappen zu jeweils maximal sieben Stunden sind für die durchgehend beschilderte Umrundung der grauen Eminenz, der mit der UNESCOAuszeichnung „Welterbe Natur- und Kulturregion“ versehen wurde, aufzubringen – gute Kondition und Trittsicherheit sind allerdings Voraussetzung.
Bezaubernde Aussichten auf den steirischen Panoramawegen
Leichten Wandergenuss bietet hingegen der Dachstein Tauern Panoramaweg. Der 116 km lange Rundwanderweg in 700 bis 1.300 Meter Seehöhe führt längs der Enns an herrlichen Wäldern, einladenden Hochtälern und gut gepflegten Bauernhöfen vorbei. Eindrucksvoll stellt sich die landschaftliche Vielfalt von Fauna und Flora vor, die ab Mai im gemütlichen Wandertempo bewundert werden kann – sogar ohne den nötigen Ballast. Denn „Wandern ohne Gepäck!“ lautet hier das Motto – Der schwere Rucksack wird zum nächsten Gasthof transportiert, während man selbst in freien Zügen die Schönheit und Ruhe der Landschaft genießen kann. Für Hirschbirnen, Äpfel und Thermen ist die Oststeiermark weit reichend bekannt, doch auch eine der schönsten Panoramahöhenwanderungen führt in dieses Gebiet. Mit dem Ausgangspunkt beim Chorherrenstift Vorau ist der Oststeiermark Panoramaweg eine Kombination aus genießerischem Wandern mit Fernsicht von Ungarn bis zu den Niederen Tauern und einer kulinarischen Reise von einer regionalen Köstlichkeit zur nächsten.
Grenzerfahrungen
Ein altes Sprichwort lautet: „Am besten lernt man ein Land kennen, indem man es erwandert.“ In der Steiermark hat man nicht nur die Gelegenheit, das eigene Land, sondern auch das jenseits der Staatsgrenze per pedes zu entdecken. Im Süden der Steiermark entlang der Grenze zu Slowenien führt der internationale Grenzpanoramaweg als Hauptroute vorbei an historischen und kulinarischen Besonderheiten beider Staaten und gibt den Blick auf das fabelhafte Panorama der sanften Weinberge frei. Nahezu exakt an der Grenzlinie Steiermark-Kärnten verläuft der Koralm Kristall Trail. Abwechslungsreich führt der Weg durch die Steiermark über weichen Almboden mit einem Weitblick über die Almen, Wiesen und Wälder der Südsteiermark, dann wechselt der Pfad auf die kärntnerische Seite, und das herrliche Panorama Ostkärntens legt sich dem Wanderer zu Füßen. Vergessene Handelsrouten aus alter Zeit liegen auf dem Weg, Kühe weiden auf den hoch gelegenen Wiesen, und die Lipizzaner Junghengste springen vergnügt auf den grünen Höhenrücken. Kontrastreich zu den doch rauen Hochalmen hebt sich das liebliche Weinbaugebiet des Schilcherlandes ab, zu dem gut markierte Wege hinunter führen. Genau in dieser Region der Steiermark kreuzt der internationale Fernwanderweg Via Alpina, der auf über 5.000 km und 341 Tagesetappen durch alle acht Alpenstaaten – Slowenien, Italien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Monaco – führt, den Koralm Kristall Trail und leitet den Wanderer von den sanften Bergen des Südens zu den schroffen Gipfeln des Nordens.
Weitere Tipps, exakte Routenbeschreibungen und weitere Informationen:
www.steiermark.com/weitwandern
Quelle: www.steiermark.com
Foto: Stmk Klöch Weinbergfest (c) TV Klöch Ing. Lamminger