Mittelamerika - Reise durch Guatemala
Mittelamerika - Reise durch Guatemala
In Mittelamerika findet fast jeder etwas, was ein Urlaubsziel attraktiv macht: vom Bergsteigen über Strandurlaub, vom Tropischen Regenwald mit seiner Tier- und Pflanzenwelt, dem Tauchen am zweitgrößten Riff der Welt an der Küste Mexikos, über das Erleben vergangener und heutiger Kulturen. Guatemala bietet Vieles davon.
Mittelamerika - Reise durch Guatemala
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Guatemala

Noch bis 1996 im Bürgerkrieg wurde Guatemala mehr und mehr ein Ziel des Individualtourismus. Das kleine Land südlich von Mexiko hat viel zu bieten. Eine Rundreise mit mehreren Zwischenstopps empfiehlt sich, um das Land in seiner Vielfalt zu erleben. Das ist durchaus mit den örtlichen Buslinien möglich. Von Guatemala City aus, wo man sich ein üppiges warmes Frühstück auf dem Markt gönnen sollte und wo der Standbetreiber am Busbahnhof vom Wiener Opernball schwärmt, kann man sich auf den Weg nach Antigua machen. Antigua ist geprägt vom Baustil der spanischen Kolonialzeit. Viele Sprachinstitute bieten in Antigua Spanischkurse an. Weiter geht’s über San Antonio Aquas Calientes zum Lago Atitlán.


Lago Atitlán

Ein Vulkansee umgeben von den Massiven dreier Vulkane. Am Abend kann man vom Seeufer aus das beeindruckende Wetterleuchten am Horizont beobachten. Einige Orte um den Lago Atitlán sind touristisch geprägt und es gibt mehr Unterkunftsmöglichkeiten und Lokale als sonst wo im Lande, z.B. in Panajachel, San Pedro oder in der „Esoterik-Siedlung“ San Marcos. Die Frauen aus den umliegenden Bergdörfern kommen in ihren bunten Trachten ans Seeufer, um Kunsthandwerk und Früchte an die TouristInnen zu verkaufen. Obwohl der See auf etwa 1.520 Meter Seehöhe liegt, ist er warm genug zum Schwimmen. Durch die Vulkanerde ist die Gegend fruchtbar, allerdings sind die Felder sehr steil, im See wird auch gefischt. Es gibt geführte Bergtouren, um einen Vulkan zu besteigen. Auch wenn man Guatemalas Dörfer und Städte meist gut und sicher alleine erkunden kann, solche Touren sollte man wirklich mit Ortskundigen machen. Von Panajachel kann man in das Dorf Chichicastenango weiter fahren.


Chichicastenango

Dort warten der bunte Markt (donnerstags und sonntags), einer der typischen pastellfarbenen Friedhöfe und der Kraft- und Ritualort Pascual Apaj, der auf einem Hügel im Wald liegt, darauf beachtet zu werden. Hat man Glück, hält ein Chujhajau (Schamane) gerade ein Ritual für einen zahlenden Kunden ab. In und um die Kirche Santo Tomás kann man die gelebte Verschmelzung von Katholizismus und Volksglauben miterleben.
Will man auch die Tropen und den Norden Guatemalas kennenlernen, geht es zurück nach Guatemala City und von dort in Richtung Rio Dulce.


Tropen und Karibik

Der Rio Dulce liegt klimatisch in den echten Tropen, befährt man ihn, glaubt man wegen seiner Breite auf einem See zu sein. Am Flußufer stehen bewohnte Holzhäuser auf Pfählen und auch Brutkolonien von weißen Reihern sind zu sehen. Der „süße Fluß“ mündet ins Karibische Meer. Der einzige Ort Guatemalas, der an der Karibik Küste liegt, ist Livingston. Livingston ist nur über den Wasserweg erreichbar: vom Meer aus oder mit einem Taxiboot über den Rio Dulce. Livingston ist berühmt für seine Garifuna-BewohnerInnen. Garifuna sind die Nachkommen ehemaliger afrikanischer Sklaven, die sich selbst befreien konnten. In Livingston gibt es ein ausladendes Nachtleben mit Musik und Tanz. Tagsüber kann man sich Rastazöpfe flechten lassen während man einen Liquado (Früchte-Milchshake) schlürft und zuschauen, wie die Fischer ihren Fang am Strand zerlegen und sich gleich die ersten KäuferInnen einfinden. Von Fronteras am Rio Dulce aus kann man die Ausgrabungen von Quiriguá besuchen. Zu sehen gibt es dort die größten Maya Stelen der Welt. Die Ausgrabungen sind von Regenwaldresten umgeben. Der Rest wurde gerodet, schon während der Kolonialzeit. V.a. die Deutschen haben neben den Spaniern ihre Spuren in Guatemala hinterlassen. Von der Busstation zu den Ausgrabungen geht man entlang von riesigen Bananenplantagen. Das Werk von „Del Monte“ liegt direkt am Weg und Neugierige können einen Blick auf die Abpackungsanlage werfen.
Tikal im Petén

Weiter geht es mit dem Bus nach Flores, der Hauptstadt des Distrikts Petén im Norden. Flores liegt am Lago Petén Itza. Nachkommen der Itza Maya leben heute angeblich nur noch in dem kleinen Ort San José am Nordwestufer des Sees. Die Itza Sprache ist beinahe ausgestorben, das Wissen über heimische Heilpflanzen aber noch erhalten. Der Petén ist subtropisch, es gibt eine Regen- und eine Trockenzeit. Ein beliebtes Ausflugsziel in der Gegend sind die Ausgrabungen von Tikal. Weniger bekannt aber genauso sehenswert sind die Tempel von Yaxhá (= grünes Wasser) und Uaxactún. Von Flores aus kann man über einen etwas abenteuerlichen Land- und Wasserweg nach Mexiko weiterreisen.

 

 

 

Autorin: Martina Haidvogl
 

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