Urlaub – Warum er so gut tut Ab und zu braucht der Mensch Erholung. Deswegen ist eine Mindestanzahl an Urlaubstagen vom Gesetzgeber festgelegt. Doch wie sollte man seine Urlaubstage am besten aufteilen? Drei Wochen am Stück verreisen oder mehrere Kurztrips unternehmen? Die Antwort ist nicht eindeutig. Wer länger verreist erholt sich besser? Diese Meinung war lange Zeit vorherrschend. Daher steht in vielen Arbeitsverträgen auch der Zusatz, die Urlaubstage seien möglichst am Stück zu nehmen. Die Argumentation dahinter macht durchaus Sinn. Bei mehreren Urlaubswochen am Stück hat man genügend Zeit, Abstand von der Arbeit zu gewinnen. Kurzurlaube – lange unterschätzt Doch vier Wochen am Stück zu verreisen ist nicht unbedingt erholsamer als mehrere kurze Trips. Studien haben unlängst ergeben, dass Kurzurlaub genauso viel Erholung bringt wie eine längere Reise. Der Grund: Die Dauer eines Urlaubs hat keine dauerhafte Erholungswirkung. Schon wenige Wochen nach der Reise ist von der Urlaubsentspannung nichts mehr zu merken. Entscheidend sei vielmehr, dass man die Gelegenheit bekommt, aus dem Alltag auszubrechen. Die positiven Effekte einer Urlaubsreise wie Stressabbau sind bei kurzen und längeren Reisen die gleichen. Mit kurzen, über das Jahr verteilten Trips kann man diese Effekte dann öfter genießen. Mehrere Kurzreisen müssen dabei nicht mal teurer sein als eine längere Reise. Reiseblogs wie Urlaubsguru.at haben das Potenzial von Kurzreisen erkannt und veröffentlichen auf ihrer Webseite regelmäßig Angebote für Kurztrips. Tatsächlich geht der Trend in Österreich zu Kurzreisen. Die lange Haupturlaubsreise wird zunehmend weniger genommen. Abschalten: wichtigste Voraussetzung für Erholung Doch nicht jeder kann seinen Urlaub auch wirklich genießen. Das liegt jedoch nicht etwa an der Länge der Reisedauer, sondern an der Unfähigkeit, vom Alltag abzuschalten. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den DAK-Urlaubsreport 2015 ermittelte, dass 14 Prozent der Deutschen ihren Urlaub nicht erholsam fanden. Sie konnten den Alltag nicht hinter sich lassen. Für Österreich kann man von ähnlichen Werten ausgehen. Damit der Erholungseffekt möglichst groß ist, raten Experten dazu, den Job nicht mit an den Urlaubsort zu bringen. Das heißt: Das Diensthandy sollte zu Hause bleiben und dienstliche E-Mails erst gar nicht gelesen werden. Wer beruflich stark eingespannt ist, der sollte im Urlaub nach dem Lustprinzip leben. Viele Menschen tendieren dazu, möglichst viel aus ihrem Urlaub "herausholen" zu wollen. Sie verplanen die Tage, sodass am Ende kaum eine Minute zum Durchatmen bleibt. Dabei ist der Erholungswert größer, wenn man sich spontanen Bedürfnissen hingeben kann oder einfach einmal nichts tut. Wer dies beachtet, schafft es auch, sich in nur wenigen Tagen optimal zu erholen. Wichtig für die Erholung ist jedoch nicht nur der Urlaub an sich, sondern auch die Vorfreude darauf. Wer öfter wegfährt, kann sich öfter freuen. Die optimale Strategie zur Aufteilung der Urlaubstage sieht laut Arbeitsexperten übrigens so aus: Zweimal zwei Wochen am Stück, kombiniert mit kleineren Kurzurlauben über das gesamte Jahr verteilt. AutorIn: A.D., Fotocredit Artikelbild: Flickr Strandspaziergang auf Paradise Island MarlonBu CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten |