Wie schütze ich mein Kind vor Drogen - Drogenaufklärung und was dabei zu beachten ist
Wie schütze ich mein Kind vor Drogen - Drogenaufklärung und was dabei zu beachten ist
Alkohol, Zigaretten und Drogen, damit werden die meisten Kinder schon sehr früh konfrontiert. Die Folge sind Koma-Trinken, unter Drogen stehende Autofahrer, die Vater und Tochter überfahren und Lungenschäden durch Rauchen bereits in jungen Jahren.
Wie schütze ich mein Kind vor Drogen  - Drogenaufklärung und was dabei zu beachten ist
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Die Fakten sind bekannt und viele Eltern ratlos, wie sie ihre Kinder davor schützen können.

Drogenkonsum ist jedoch kein neues Phänomen. Schon die Indianer verwendeten sie regelmäßig, um ihr Bewusstsein bei speziellen Riten zu erweitern und sogar manche Affenarten fressen am liebsten vergorene Früchte und torkeln dann umher.

Droge ist also nicht gleich Droge und nicht per se böse. Wie überall macht auch hier oft erst die Menge das Gift. Bevor Eltern mit ihren Kindern über Drogen sprechen, sollten sie sich selbst einige Fragen stellen:

- Wie gehe ich selbst mit sogenannten legalen Drogen (Alkohol, Zigaretten) um?
- Nehme ich sie, um mich besser zu fühlen?
- Wie häufig und selbstverständlich nehme ich Medikamente schon bei leichten Beschwerden, wie z.B. Kopfweh?
- Wieviel weiß ich wirklich über illegale Drogen und ihre süchtigmachende Wirkung bzw. ihre Auswirkungen?

Kinder lernen von klein auf durch Vorbilder und auch der Umgang mit Drogen ist da keine Ausnahme. Die Art, wie Eltern mit Alkohol, Medikamenten und Zigaretten umgehen, wird als Norm gesehen und beeinflusst das spätere Verhalten mehr als jede Aufklärung. Lernen Kinder, dass bei einem geselligen Abend der Alkohol fließen muss, weil sonst keine Stimmung aufkommt, oder sich der Vater nach einem anstrengenden Tag nur mit einem (oder mehreren) Bier entspannen kann, werden sie dieses Verhalten später nachahmen. Kommen dann vielleicht noch andere Probleme, sei es in der Schule oder mit den Eltern, hinzu, wird es als probates Mittel gesehen, mit Rauschmitteln der Realität kurzzeitig zu entfliehen. Der Schritt zu härteren Drogen ist dann nur mehr ein sehr kleiner!

Natürlich hat auch der Freundeskreis Einfluss auf das Verhalten der Jugendlichen. Hier ist aber wichtig zu wissen, dass Kinder, die gelernt haben, mit Problemen anders umzugehen, einerseits nicht dazu neigen, süchtig zu werden, selbst wenn sie verschiedene Rauschmittel ausprobieren und eventuell auch eine zeitlang regelmäßig konsumieren, andererseits den Freundeskreis dann nach Kriterien auswählen, bei denen andere Interessen im Vordergrund stehen z.B. Sport. Hier erfahren Sie noch mehr über so genannte Peer Groups.

Trotz aller Vorbildwirkung sollen Kinder und Jugendliche aber natürlich auch über die verschiedenen Drogen informiert werden. Dazu gibt es interessante Untersuchungen, bei denen Jugendliche in drei Gruppen geteilt wurden.

- Die erste Gruppe bekam viele Informationen, die die Gefährlichkeit der Drogen betonten und die Jugendlichen wurden eindringlich davor gewarnt.
- Die zweite Gruppe erhielt objektive Informationen, aus denen die Schüler ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen konnten.
- In der dritten Gruppe wurde über verschiedene Themen diskutiert, wenn das Thema Drogen zur Sprache kam, wurde darüber geredet, was aber nicht immer der Fall war.

Das Ergebnis war eindeutig: Während in der ersten Gruppe der Drogenkonsum um 7,3%, in der zweiten um 4,6% und in einer Kontrollgruppe, die keine Antidrogenerziehung erhalten hatte, um 3,6% stieg, waren es in der dritten Gruppe lediglich 2,6%. Außerdem hatten sie ein deutlich höheres Wissen um das Drogenproblem als die anderen Gruppen.

Daraus wir deutlich, dass ein Zuviel an Informationen Jugendliche neugierig macht und den Wunsch, Drogen auszuprobieren, sogar noch fördert!

Drogenaufklärung sollte also keinesfalls auf belehrende Gespräche beschränkt werden und kann nicht als getrennter Bereich der Erziehung gesehen werden. Kinder, die schon sehr früh ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, mit Problemen und Herausforderungen umgehen gelernt und von ihren Eltern Antworten auf ihre Fragen bekommen haben, werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit langfristig von Drogen ihre Finger lassen!

Autorin: Mag.a Iris Fischer

Mehr zum Thema Sucht und Abhängigkeit finden Sie hier.
 

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