Wenn ich groß bin möchte ich Feuerwehrmann werden - so unterstütze ich mein Kind bei der Berufswahl Die Entscheidung für einen Beruf ist wohl eine der schwierigsten und weitreichendsten, die im Leben getroffen werden müssen. Und das oft bereits in einem Alter, in dem die Jugendlichen so sehr mit sich und der Ausbildung ihrer eigenen Persönlichkeit beschäftigt sind, dass die Interessen häufig noch nicht klar erkennbar sind. Besonders, wenn es darum geht, ob das Kind eine Lehre besuchen soll, muss es sich sehr früh auf eine Richtung festlegen. Nur weil die Mutter immer schon Rechtsanwältin werden wollte, das Geld daheim fürs Studium aber nicht gereicht hat, heißt das nicht, dass die Tochter in diesem Beruf glücklich wird. Und der Vater, der sich sprachlich stets schwer getan hat, sollte dem Sohn trotzdem die Chance geben, Latein zu lernen, wenn er das möchte. Kinder haben sehr ausgeprägte Sensoren für die Hoffnungen und Wünsche der Eltern und sind unbewusst auch bereit, diese zu erfüllen, nur um sie glücklich zu machen. Bevor man also mit seinen Kindern über die Berufswahl spricht, sollte man seine eigene berufliche Laufbahn kurz reflektieren. Im Mittelpunkt der Suche nach dem richtigen Beruf muss jedenfalls das Kind mit allen seinen Talenten und Fähigkeiten stehen. Die glücklichsten Menschen sind diejenigen, die nicht sich an einen Beruf angepasst haben, sondern einen Job gefunden haben, der genau ihren Interessen entspricht. Am besten geeignet das herauszufinden, sind Ferialjobs und Praktika. Warum den fußballbegeisterten Sprößling nicht in einem Fußballspezialgeschäft arbeiten lassen? So lernt er einmal die Möglichkeit kennen, sein Hobby zum Beruf zu machen. Wenn ihm das gefällt, kann er sich immer noch überlegen, ob er Verkäufer werden möchte (dann wäre wohl eine Lehre geeignet), ein eigenes Geschäft aufsperren will (was vielleicht bedeuten würde, dass eine HAK das Richtige ist) oder möglicherweise sogar ins Marketing von Sportartikeln einzusteigen (Matura, Wirtschaftsuni). Eltern sollten jedoch bedenken, dass Interessen sich im Laufe der Zeit noch verändern können und ein Wechsel ist keine Katastrophe. Nach einer Lehre kann man in der Abendschule immer noch die Matura nachmachen, eine berufsbildende Schule ermöglicht den Universitätszugang und selbst nach dem Studium ist es möglich, sich durch Zusatzausbildungen für ganz andere Felder zu qualifizieren. Wirklich wichtig ist nur, angefangene Ausbildungen nicht zu häufig abzubrechen. Zeugnisse sind in unserer Gesellschaft nun mal das Um und Auf und ich kann meine Fähigkeiten nur damit glaubhaft belegen bzw. aufgrund der Rechtsituation oftmals nur damit eingestellt werden! Autorin: Mag.a Iris Fischer |