Das Trotzalter - Rat für gestresste Eltern
Das Trotzalter - Rat für gestresste Eltern
Das Trotzalter - für Kinder ein wichtiger Eckpfeiler in der Entwicklung zur eigenen Persönlichkeit – von den Eltern eine gefürchtete, da unberechenbare Phase.

Trotzphase – die kleine Pubertät

Als Trotzphase wird die Zeit im Alter von 1 bis 3 Jahren bezeichnet, die „kleine Pubertät“, in der die Kinder lernen, Grenzen auszutesten. Es geht darum, herausfinden, wie weit sie selber gehen dürfen. Trotz ist die wichtigste Grundlage für die individuelle Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, denn manche Erfahrungen müssen selbst gemacht werden, um Sinn und Unsinn von Regeln zu verstehen. Kinder brauchen Situationen, in denen sie selbstständig Entscheidungen treffen dürfen. Denn aus Erfahrungen lernt man am Besten, und Kinder sind immer sehr stolz auf sich, wenn etwas geklappt hat. Dabei macht Übung natürlich den Meister.
In allem was sie tun, brauchen die Heranwachsenden Verständnis und Unterstützung. Gerne experimentieren Kinder alleine dabei und jede neue Erkenntnis ist ein Schritt in die Selbstständigkeit.
Oft gibt es eine Diskrepanz zwischen dem „ich will“ und dem „ich kann“. Wenn nicht alles so klappt, wie das Kind es sich wünscht, dann fehlt im frühen Alter die Möglichkeit, seiner Wut durch Worte Ausdruck zu verleihen, also wird ein anderes Ventil gefunden und die „Sirene“ angeschaltet. Eltern sind in solchen Situationen, wenn sich die Kleinen voller Wut auf den Boden werfen und ohne Unterlass schreien, oft hilflos oder genervt.

Rat von der Expertin

Die Ratgeberautorin Gudrun Teusen gibt für solche Situationen wertvolle Hilfestellungen. Beispielsweise: Wie bleibt man im Supermarkt ruhig, wenn das Kind den Laden nicht ohne die Tafel Schokolade verlassen will? Sie rät, richtige Grenzen zu setzen. Je geringer die Zahl der Regeln, an die das Kind sich halten muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sie einhält. Lebenswichtige Verbote müssen dem Kind allerdings schon sehr früh immer wieder verdeutlicht werden. Durch Geschichten lassen sie sich besser transportieren und durch Erfahrungen oder durch Lernen am Modell besser verstehen. Überzeugen sie ihre Kinder mit kindgerechten Erklärungen, anstatt ihnen Sachen strikt zu verbieten. Machen sie vor dem Besuch im Supermarkt aus, was gekauft wird, lassen sie sich dort Zeit und binden sie das Kind als Einkaufsberater ein. Handeln sie vor dem Einkauf einen kleinen „Lohn“ aus. Als Partner fühlt sich ihr Kind ernst genommen und schon ein bisschen erwachsen, wenn es Entscheidungen mit fällen darf.

Fazit: Die Autorin, selbst Mutter von zwei Kindern, möchte mit diesem Buch Eltern helfen, ihre Kinder besser in dieser schwierigen Phase zu verstehen. Mit vielen Fallbeispielen, verständlichen Schaukästen und wertvollen Erziehungstipps aus der Praxis hilft Gertrud Teusen ihren LeserInnen durch die schwierige und doch sehr spannende Phase der Kindesentwicklung. In der erweiterten und aktualisierten Ausgabe des Standard-Werks berät sie auf dem Stand der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis.

Autorin: Dipl.-Soz. Christine Bulla

 

 

Kommentare