Geschenke zu Weihnachten - nur keine Hektik Wem schenke ich was? Wie viel soll es kosten? Wann soll ich es besorgen? – Fragen über Fragen und schon steigt der Stresspegel. Aber es geht auch anders.
Weihnachten ist das Fest der Besinnung und der Ruhe. Lichterketten und Weihnachtsdekorationen sollen uns schon lange vor dem heiligen Abend in die richtige Stimmung versetzen. Doch leider denken viele bei dem Anblick des Lichtermeeres nur entsetzt daran, wie viel noch zu erledigen ist. Dabei stellt vor allem der Einkauf passender Geschenke ein großes Problem dar. Alle Jahre wieder sollen wir für unsere Lieben etwas Passendes finden – eine Aufgabe, die oft in purem Stress endet. Dabei würde sich dieser Stress mit ein paar Tricks ganz leicht vermeiden lassen. Richtig schenken Bevor man sich auf das Abenteuer Geschenke einkaufen einlässt, sollte man sich unbedingt ein paar Gedanken zu dem Menschen machen, den man beglücken möchte. Denn wie ein Geschenk vom anderen aufgenommen wird, ist ein Indikator für die soziale Beziehung zu dem Menschen. Dabei kommt es natürlich darauf an, wie nah man dem Beschenkten steht und wie gut man ihn kennt. Möchte man Arbeitskollegen, Bekannte oder entfernte Verwandte beschenken, ist die Geschenkwahl noch eher unkompliziert, da die Erwartungen nicht allzu hoch sind. Man kann hier getrost auf Standardgeschenke, wie Wein, Socken oder Schokolade zurückgreifen. Auch Gutscheine sind oft eine gute Alternative zu wahllosen Präsenten. Auf jeden Fall vermeidet man durch allgemeine Geschenke, in ein Fettnäpfchen zu treten. Schwieriger wird die Auswahl der Geschenke bei Personen, die uns näher stehen. Weitaus wichtiger ist hierbei nämlich der Aspekt der Aussage des Geschenkes. Es soll nicht nur nützlich und passend sein, sondern auch sagen: „Du bist mir wichtig“ oder „Ich habe dich gern“. Versetzen Sie sich in die zu beschenkende Person und fragen Sie sich: „Was würde ich mir selbst kaufen?“. Mit ein bisschen Überlegung und Fantasie kommt man so sicherlich auf etwas Geeignetes. Einen Spezialfall im Geschenkezirkus stellen Kinder dar. Auf den ersten Blick scheinen sie leicht zu beschenken zu sein, da es eine Flut an Spielwaren und dergleichen in den Geschäften gibt. Aber auch die Kleinsten haben oft spezielle Wünsche. Der große Vorteil ist allerdings, dass sie diese meist auch sehr klar äußern, im Idealfall in einem Brief an das Christkind. Bei Geschenken sollte man aber zur Sicherheit immer auch mit den Eltern Rücksprache halten, um nicht gegen deren Erziehung zu verstoßen oder doppelte Waren zu schenken. Ebenso speziell wie für Kinder ist die Auswahl des Geschenkes für den Partner. Gerade in diesem Fall dürfte man aber die Wünsche und Vorlieben des anderen sehr genau kennen. Es lohnt sich, schon lange vor Weihnachten auf versteckte Anzeichen zu achten, damit der Einkauf dann unkompliziert erledigt werden kann. Wenn Sie den richtigen Partner haben, dann genießen Sie auch den Vorteil, dass es nicht auf den Wert des Geschenkes ankommt, sondern auf die Gedanken, die man sich gemacht hat. Ganz besonders ist davon abzuraten, jemanden überraschend ein Tier zu schenken. Ein süßer Welpe oder ein kleines Kätzchen unter dem Weihnachtsbaum mögen im ersten Moment sicher für Begeisterung sorgen, doch die Realität zeigt, dass die meisten dieser Tiere kurze Zeit später im Tierheim landen. Ein Haustier ist eine Anschaffung, die viele schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht. Wer versorgt das Tier, wer kauft das Futter ein, wer beschäftigt sich damit? Wohin kommt es, wenn die Familie auf Urlaub fährt? Wenn Sie nicht in der Lage sind, all diese Fragen für den Beschenkten zu entscheiden, überlegen Sie sich unbedingt ein anderes Geschenk. Nur keine Hektik Wenn es sich mit dem überlegten Geschenk einmal absolut nicht ausgegangen ist, sollte man nicht verzweifeln. Gutscheine oder ein Geldbetrag können in kreativer, selbstgemachter Verpackung zur Not auch punkten. Diese Alternative ist immer noch besser, als im letzten Moment ein vollkommen unpassendes Geschenk zu besorgen. Bei Erwachsenen ist es durchaus möglich, im Voraus nach Geschenkwünschen zu fragen. Kinder lieben allerdings den Überraschungseffekt sehr. Selbst wenn sie eine Liste schreiben, ist diese meist so lang, dass sie dennoch von den tatsächlich besorgten Geschenken überrascht werden. Wer auch als Erwachsener nicht ganz auf die Spannung beim Auspacken verzichten möchte, kann seinen Wunsch allgemeiner halten. So wäre etwa der Hinweis: „Ich liebe es, am Abend im Bett einen guten Krimi zu lesen“ ein Indiz für ein mögliches Geschenk. Bewahren Sie auf jeden Fall die Rechnung auf, denn so ein Geschenk kann natürlich doppelt vorhanden sein. Wenn Sie sich Geschenke für ihre Liebsten überlegen, denken Sie ruhig in weiten Dimensionen. Ein Geschenk muss nicht unbedingt aus dem Geschäft kommen. Gerade Ihnen nahestehende Personen freuen sich vielleicht mehr über ungewöhnliche Geschenke. Eine gestresste Mutter etwa wäre dankbar für verschiedenste Haushalts-Gutscheine ihrer Kinder oder die Oma freut sich über etwas selbst Gebasteltes der Enkelkinder. Das Fest der Liebe Weihnachten ist das Fest der Liebe und keine Zeit der Bereicherung für den Kapitalismus (obwohl es in Wirklichkeit leider so ist). Blicken Sie kritisch auf den Konsumwahn vor Weihnachten und überlegen Sie sich gut, ob Sie daran teilnehmen wollen. Teure Geschenke sollten nicht den Mangel an Gedanken um eine Person ersetzen. Auch wenn Sie viel arbeiten und gestresst sind, sollten Sie nicht auf Familie und Freunde vergessen. Seien Sie also kreativ und investieren Sie Zeit in Gedanken, anstatt planlos von Geschäft zu Geschäft zu hetzen. Das erspart letztendlich Ihnen selbst einen Haufen Stress. Und wenn wir ehrlich sind, ist es doch für uns selbst das schönste Geschenk, in den Augen des anderen ein Glitzern zu sehen, wenn er sein Geschenk auspackt. Autorin: Claudia Wrumnig
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