» home » Lieben & Leben » Garten & Wohnen » Natur & Garten » Garten & Terrasse
Lampions - Lichtspiele und helle Gartenfreuden Dünnes Papier und eine Kerze – die Rezeptur für einen Lampion ist einfach, die Wirkung dafür umso größer. Lampions, Papierlaternen oder Chinaleuchten – sie sind ein unschlagbares Rezept, in einem Garten an lauen Sommerabenden leuchtende Akzente zu setzen. Egal ob als dekorativer Mix aus orientalischen Mustern oder dezent verspielten Farben, die kleinen Heißluftballons aus Papier oder dünnem Stoff schaffen eine unvergessliche Stimmung bei jeder Garten- oder Terrassenparty. Licht als Symbol Lampions und Laternen sind ursprünglich aus China stammende Lichtkörper, meistens in runden, ovalen oder ziehharmonikaähnlichen Formen, so genannte Zuglaternen. Das Grundmaterial ist in der Regel stets Papier und der Innenbereich kann mit einer Kerze oder einem einfachen Teelicht erleuchtet werden. Doch hinter Lampions steckt noch viel mehr: In ihrem Herkunftsland China kamen und gingen Dynastien. In Zeiten des Friedens über Jahrhunderte hinweg zeigten die Größe und die Platzierung von Lampions vor dem Wohnhaus die gesellschaftliche Stellung seiner Bewohner an. Kostbare Seidenlampions hingen vor den Häusern reicher Leute. Rote Lampions berichteten von frohen Ereignissen wie Geburt oder Heirat. Ein blauer Lampion dagegen signalisierte abnehmende Energie, daraus konnte man auf Krankheit in der Familie schließen. Die Farbe Weiß steht im asiatischen Raum für den Tod, so hängte man bei einem Trauerfall weiße Lampions vor das Haus, als Zeichen für die Trauer um Verstorbene. Helle Signale in dunklen Zeiten Die bunten Laternen heißen in China heute noch immer Kongming-Lampions, denn ihr Erfinder war laut Überlieferungen der Militärstratege und Kriegsheld Zhu Ge Liang (181-234 n. Chr.), der im Volksmund Kongming hieß. Er war einer der berühmtesten Militärberater in der Geschichte Chinas und wurde später Premierminister im Königreich Shu. Damals, in der Zeit der Drei Reiche, wurden Lampions zum ersten Mal eingesetzt, um Informationen über die aktuelle militärische Lage anzuzeigen. Als Maos Kulturrevolution in den Jahren 1966 - 1976 über China und seine Menschen hereinbrach, wurden die traditionellen Lampions, wie so viele kostbare Kulturgüter auch, als Zeichen der Bourgeoisie verachtet und durften nicht mehr benutzt werden. Das Ende der Kulturrevolution wurde gefeiert, auch das Laternenfest kehrte zurück, farbenfroh und traditionsbewusst. Heute schreibt man in China auf schwebende Kongming-Laternen gute Wünsche und hofft, dass sie hoch über den Wolken in Erfüllung gehen.
www.villacasa.de (zweite und dritte von links) Autorin: Mag.a Tina Veit Foto: Ikea
|