Traditionell, gut
Der Ausdruck Tuina kommt aus dem Chinesischen: „tui“ bedeutet schieben, „na“ greifen. Damit sind auch schon zwei der Haupttechniken dieser manuellen Therapie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erfasst. Die theoretische Basis des Tuina beruht auf der Lehre von Yin und Yang, die auch die Grundlage der TCM darstellt. Yin und Yang sind polare, einander bedingende Aspekte, die allen Dingen innewohnen – auch den Prozessen und Funktionen des Körpers.
Gleichgewicht & Harmonie
Sind Yin und Yang aus dem Gleichgewicht gebracht, kann die Lebensenergie Qi, diese sich unablässig in Bewegung befindliche Substanz, nicht mehr ungestört fließen. Die Folge: es entsteht eine Krankheit. Die Tuina-Massage kann dieses Ungleichgewicht wieder ins Lot bringen, einen Mangel an Yin, Yang bzw. Qi ausgleichen und auch eine energetische Überladung ableiten, indem Blockaden aufgelöst werden und der Energiefluss wieder hergestellt wird.
Schmerzfrei durch den Alltag
Kommt Ihnen das bis jetzt alles etwas chinesisch vor? Um von einer Tuina-Behandlung zu profitieren, müssen Sie kein TCM-Experte sein und schon im Voraus wissen, wo sich Ihre Energieblockaden befinden. Schließlich gehört zu einer professionellen Tuina-Therapie eine ausführliche Befragung vor jeder Behandlungseinheit. Beschwerden, die mit Tuina behandelt werden können, sind etwa Erkrankungen des Bewegungsapparates, aber auch des Verdauungstraktes, wie Gastritis oder Verstopfung. Einen positiven Einfluss hat die Tuina-Massage auch auf Schlafstörungen, Migräne oder Hyperaktivität bei Kindern. Von einer Behandlung absehen sollten Personen, die unter infektiösen Erkrankungen, Geschwülsten, Tumoren, äußeren Verletzungen, Ausschlägen oder Knochenbrüchen leiden. Bei Schwangeren sollte Tuina nicht im Bauchbereich angewendet werden.
Hand anlegen und heilen
Die Tuina-Behandlung wird, wie die Shiatsu-Therapie, am bekleideten Körper angewendet. Mit den Fingerkuppen, Handflächen, Handballen und Ellbögen führt der Therapeut pressende, knetende, schiebende, vibrierende, greifende, reibende, klatschende und schüttelnde Bewegungen aus. Eine Massage-Einheit dauert in der Regel zwischen 20 und 60 Minuten. Danach stellt sich bei den meisten Patienten ein leichtes, frisches und angeregtes Wohlgefühl ein, aber auch eine gewisse Müdigkeit ist eine mögliche Reaktion. Spätestens nach zwei Tagen ist jedoch auch die verflogen und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Energie fließt!
Literaturtipp: Han Chaling, Leitfaden Tuina, Urban & Fischer, 2005, ISBN 3-437-56361-0
Autorin: Mag.a Anne Wiedlack