Unser Immunsystem - Undercoveragent in Sachen Gesundheit
Unser Immunsystem - Undercoveragent in Sachen Gesundheit
Tag für Tag, Stunde um Stunde versuchen Kleinstlebewesen wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten in unseren Organismus einzudringen. Kein Wunder, denn hier finden sie die besten Vorraussetzungen, um sich festzusetzen und zu vermehren. Dagegen arbeitet Tag und Nacht unsere körpereigene Immunabwehr und das alles passiert meist, ohne dass wir es merken.
Unser Immunsystem - Undercoveragent in Sachen Gesundheit
Mehr zum Thema
» Die Niere - Reinigungszentrale des Körpers
» Elektrosmog - was ist das eigentlich?
» Wellness - nur ein Trend?
» Tanzen Sie sich fit - Lust an der Bewegung
» Die 5 Prinzipien des Yoga - Ernährung, Atmung, Körperhaltung, Entspannung und positives Denken

Dreifach gut geschützt

Zum Immunsystem gehören unsere Organe, Proteine und Zellen. Sie bewahren den Körper vor Fremdkörpern und verhindern durch ein ausgeklügeltes Abwehr-System, dass unser Organismus erkrankt.
Das erste Hindernis, das unsere Körper-Festung schützt, ist die Haut, unser größtes Organ. Sie bildet einen Schutzmantel, durch den Eindringlinge nicht herein können. Doch schon allerkleinste Verletzungen dieses Verteidigungswalls ermöglichen Keimen ein Eindringen.

Ist das gelungen, stellt der Körper diesen eine zweite Verteidigungslinie entgegen: Körpersekrete wie Schleim, Speichel und Tränenflüssigkeit oder auch Verdauungssäfte wie die Magensäure befördern Keime wieder nach draußen oder töten sie ab.
Haben Keime auch dieses Hindernis überwunden, treffen sie auf die dritte Barriere, ein perfekt organisiertes System aus Zellen und Proteinen, deren einzige Funktion die Abwehr von Fremdkörpern ist.

Allgemeine Immunabwehr

Von Geburt an verfügt unser Organismus über eine Immunität: Bereits neun Wochen nach der Befruchtung weist der menschliche Fötus Abwehrzellen auf. Die Zellen des angeborenen Immunsystems sind aber nicht lernfähig; sie richten sich gegen alles Fremde und Kranke, ohne Unterschiede zu machen. Ihre Instrumente, abgesehen von den Schutzmechanismen Haut und Körperflüssigkeiten, sind die Phagozyten, die sogenannten Fresszellen. Ihre Aufgabe ist es, alles, was dem Körper schaden könnte wie etwa Keime Staub, Abfallprodukte von Zellen oder Krebszellen, „aufzufressen˝. Die Killerzellen des angeborenen Immunsystems wiederum besitzen die Fähigkeit, unerwünschte Zellen abzutöten. Botenstoffe signalisieren dann anschließend den Phagozyten, dass es etwas zu fressen gibt.

Spezifische Immunabwehr

Ist die allgemeine Immunabwehr nicht mehr ausreichend, übernimmt die spezifische Immunabwehr. Diese ist allerdings nicht von Haus aus da, sondern muss im Laufe der Zeit erst erworben und aufgebaut werden. Der erste Kontakt mit einem bis dahin fremden Erreger (Antigen) bewirkt, dass die weißen Blutkörperchen Antikörper oder Immunglobuline herstellen. Diese setzen am Fremdkörper an und zerstören oder markieren ihn für die Fresszellen. Sogenannte Gedächtniszellen speichern diese Information. Dringt derselbe Stoff nochmals in den Organismus ein, reagiert das spezifische Immunsystem viel schneller, denn der entsprechende Antikörper ist schon vorhanden. Deshalb treten Infekterkrankungen meist nur einmal auf.

Diese Lernfähigkeit der spezifischen Immunabwehr ermöglicht die Wirksamkeit von Impfungen.

Falsch informiert

Manchmal erkennt und definiert die spezifische Immunabwehr einen Fremdstoff aber falsch und entwickelt Antikörper gegen völlig harmlose Stoffe. Die Folge: Eine Allergie entsteht. Der Körper mißinterpretiert etwa Pollen als gefährliches Antigen und reagiert mit Abwehr auf diesen Eindringling. Die lästigen Niesanfälle sollen dann die vermeindlichen Feinde wieder hinausbefördern...

Die Abwehr stärken

Wer sich viel an der frischen Luft bewegt und Sport betreibt, kräftigt nicht nur die Muskeln. Die bessere Versorgung und Durchblutung der Organe fördert zudem die Aktivität der Abwehrkräfte. Vitaminreiche Ernährung stärkt den Organismus und somit auch die Immunabwehr.
Vermeiden Sie Stress und sorgen sie dafür, dass ihr Körper genug Schlaf bekommt. Wichtig für die Unterstützung unseres Immunsystems ist es, das empfindliche Gleichgewicht des Körpers nicht zu stören.

So ist etwa der übermäßige Gebrauch von Seifen zu vermeiden. Diese beschädigen den Säureschutzmantel der Haut und hindern das Organ an der Ausübung seiner Funktion. Keimen wird auf diese Weise das Eindringen leicht gemacht.
Und zu guter Letzt: Singen Sie! Ein Versuch hat gezeigt, dass Chormitglieder nach einer einstündigen Gesangsprobe nahezu die doppelte Anzahl an Immunglobulinen aufwiesen als vor der Probe.


Autorin: Julia Stern*

Kommentare