Neun von zehn Menschen kennen dieses Gefühl des Entstehens von Fieberblasen nur zu gut, da sie mit dem so genannten Herpes-Simplex-Virus, kurz HSV, infiziert sind.
Mediziner unterscheiden dabei zwei Arten dieses Virus:
- den HSV Typ 1, der in der Regel am Mund und an den Lippen auftritt. Dieser Typus ist die am häufigsten vorkommende Art.
- den HSV Typ 2, der insbesondere die menschlichen Geschlechtsteile betrifft.
Für die Erkrankung charakteristisch ist die Bildung von kleinen, nässenden Bläschen, welche die betroffene Hautstelle empfindlich und schmerzhaft machen. Diese Bläschen verheilen zwar ohne zurückbleibende Narben, sie besitzen aber die unangenehme Eigenschaft, immer wiederzukommen.
Wie entstehen Fieberblasen?
Grundsätzlich wird der Virus durch Tröpfchen-Infektion oder durch direkten Kontakt, wie er zum Beispiel beim Küssen entsteht, übertragen. Aber auch das gemeinsame Benützen eines Trinkbechers kann zu Fieberblasen führen. Meist vollzieht sich der erste Kontakt zu dem Virus bereits im Kindesalter, ohne bewusst wahrgenommen zu werden.
Einmal auf der Haut angekommen, greift der Virus die obersten Zellen an und führt dort zur Bildung der nässenden Bläschen. Der Virus selbst wandert dann über die Nervenbahnen weiter zu den Nervenwurzeln und hält sich dort versteckt. Wenn das Immunsystem des Infizierten geschwächt ist, wird der Virus reaktiviert und wandert zurück an die Oberhaut. Es kommt so erneut zum Ausbruch der unangenehmen Fieberblasen.
Die Auslöser für die Reaktivierung des Virus können verschiedenartig sein. Fiebrige Infekte, aber auch Schwangerschaft, Menstruation oder UV-Strahlung können dem Virus den Weg zurück an die Hautoberfläche ebnen.
Meist bilden sich die Blasen an den Lippen und rund um den Mund, sie können aber auch an anderen Hautstellen auftreten. Juckreiz und ein Spannungsgefühl an der betroffenen Hautstelle kündigen den Ausbruch an. Danach bilden sich innerhalb kurzer Zeit die nässenden Bläschen, die nach einiger Zeit unter Bildung einer Kruste wieder abheilen. Die Abheilung der Bläschen nimmt etwa acht bis zehn Tage in Anspruch.
Worauf sollte man im Falle einer Infektion achten?
Wenn man sich einmal mit dem Virus infiziert hat, sollte man auf einige Dinge achten. Im Falle des Ausbruchs der Fieberblasen ist eine Berührung der betroffenen Hautstelle auf jeden Fall zu vermeiden. Nur so kann die Übertragung auf andere Hautstellen vermieden werden. Muss man die Hautstelle berühren, zum Beispiel um eine heilende Creme aufzutragen, sollte man sich danach die Hände gut waschen.
Allgemein empfohlen wird eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher Ernährung, ausreichend Sport und genügend Schlaf. All das stärkt das Abwehrsystem des Körpers und macht uns somit resistenter gegen den Virus. Wenn man mit infizierten Personen in einem Haushalt zusammen lebt, sollte man darauf achten, Trinkgefäße und Ähnliches nicht gemeinsam zu benutzen.
Was kann man gegen die Erkrankung tun?
Eine wirkliche Heilung gibt es im Falle der Erkrankung am HSV-Virus nicht. Der Virus schlummert ein Leben lang im Verborgenen und kann jederzeit wieder ausbrechen. Im Normalfall verläuft die Erkrankung aber relativ harmlos. Ein Arzt kann beurteilen, wie schwer die Erkrankung ist. Im Falle eines normalen Ausbruches können die Blasen mit einer Creme behandelt werden. Bei schweren Fällen kann der Arzt auch Tabletten verordnen.
Nur ein starkes Immunsystem kann den Virus dauerhaft im Dämmerzustand halten. Neben einer gesunden Lebensweise bietet auch die Natur Unterstützung für ein starkes Immunsystem. Gewisse Pflanzen besitzen Wirkstoffe, die sich positiv auf unseren Körper auswirken. So wird zum Beispiel dem roten Sonnenhut oder dem wilden Indigo nachgesagt, die Vermehrung krankmachender Erreger zu unterdrücken. Gerade im Falle der Erkrankung an dem HSV-Virus können diese Pflanzen ihren hemmenden Effekt zeigen und auch im Falle einer Infektion zu einer schnelleren Abheilung verhelfen.
Ist eine Person einmal in Kontakt mit dem HSV-Virus gekommen, bildet der menschliche Körper zu seiner Abwehr Antikörper.
Die Häufigkeit der Erkrankung belegen folgende Zahlen: Antikörper gegen den HSV Typ 1 können bei mehr als 90 Prozent der Erwachsenen nachgewiesen werden, etwa 25 Prozent sind es bei dem zweiten Virus-Typus.
Autorin: Claudia Wrumnig