Allgemeines

Die Kneippsche Gesundheitslehre berücksichtigt alle existenziellen Bereiche der Lebensphilosophie und umfasst den Menschen in seiner gesamten Persönlichkeit. Die Lehre nach Kneipp bietet durch eine Möglichkeit zur gesundheitlichen Prävention in Form einer über 100 Jahre erprobten Methode.

Wer war Sebastian Kneipp?

1848 begann der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Sebastian Kneipp mit dem Theologiestudium. Während des Studiums erkrankte er an Tuberkulose.
Durch Zufall fiel ihm ein Buch von Johann Siegmund Hahn in die Hände, deren Inhalt von Wasseranwendungen bei Krankheiten handelte. Den regelmäßig durchgeführten Tauchbädern in der Donau verdankte Sebastian Kneipp schlussendlich seine Genesung. Die Ärzte hatten ihn bereits aufgegeben.
Der mit 31 Jahren zum Priester geweihte Sebastian Kneipp errichtete zwei heute noch exisitierende Kurhäuser sowie ein Kinderheim. 1894 wurde der Internationale Verband der Kneippärzte gegründet, wodurch die Kneipp-Kur inzwischen zu den von der Medizin anerkannten Naturheilverfahren zählt.

Inhaltsüberblick über das Buch

Das Kursbuch Kneipp ist in die großen Kapitel
o Wasser
o Ernährung
o Kräuter
o Lebensordnung
o Bewegung
eingeteilt.

Kapitel Wasser

„Im Wasser liegt die Heilkraft. Viele hundert und tausend Gemütsleiden, Niedergeschlagenheit, halbe Verzweiflung, Mutlosigkeit, Verstimmung würden nicht stattfinden, wenn man durch das frische Wasser die Hütte des Geistes (Körper) fleißig säubern würde.“ (Sebastian Kneipp)

Das Kapitel Wasser beginnt neben Erläuterungen über die allgemeinen Wirkungen von Wasser mit Tipps über „Do´s & Dont´s“ bei allen Wasseranwendungen.
Es existieren über 120 verschiedene Wasseranwendungen mit kaltem oder warmem Wasser, abhängig von deren Nutzen werden Ratschläge gegeben. Es wird erklärt, wie die Anwendungen durchzuführen sind, wie sie wirken und wann eine bestimmte Anwendung tabu ist. Beispielsweise ist ein kaltes Sitzbad bei Blasenentzündung tabu.

Sogenannte Waschungen – wirkungsvolle Anwendungen nach Sebastian Kneipp - werden vorgestellt, ebenso die Anwendung von Güssen, Wickel, Kompressen oder Auflagen.

Das Kapitel informiert weiters über Inhalationen – wie sie richtig angewendet werden, wann eine Inhalation geeignet, wann ungeeignet ist, sowie über Bäder und Badezusätze. Hierzu liefert der Kneipp-Ratgeber Hinweise zum Thema, bringt Beispiele zu Badezusätzen und gibt eine Übersicht über Arten von Bädern. Es werden unterschieden:
o Halb- oder Vollbäder in der Wanne
o Teilbäder für Hände und Arme, für Füße und Unterschenkel oder Sitzbäder.

Dem Thema Trinken kommt bereits hier im Kapitel Wasser, dann auch nochmals im Kapitel Ernährung, ein wichtiger Stellenwert zu. Zu beachten gilt es, die ausreichende Menge von zucker- und alkoholfreien Getränken über den Tag verteilt zu trinken.

Das Kapitel endet mit dem Schwerpunkt Sauna. Wie funktioniert richtiges saunieren, für welche Beschwerden ist die Sauna geeignet, wann ist sie tabu.

Grundsätze der Ernährung nach Sebastian Kneipp

Das Kapitel gibt allgemeine Empfehlungen zur Ernährung und macht auf die Wichtigkeit von Freude und Spaß am Essen, dem Essen nach Jahreszeiten (saisonales Gemüse und Obst) sowie der Ernährungspyramide aufmerksam.
Dem Leser wird nahegelegt, seine Esskultur zu pflegen, es soll ein soziales Zukommen sein und nicht ein hastiges Essen mit Ablenkungen wie Fernseher oder Arbeit.

Das Buch bietet in diesem Kapitel wunderbare Rezepte für ein leichtes Frühstück, leichte Snacks, Getränke und sogar Brotrezepte.

Extra wird noch darauf eingegangen, wie man mit Kindern richtig in Bezug auf das Essen umgeht. Hier steht ebenfalls die Zeit für das Essen an oberster Stelle, ebenso Ratschläge wie die Kinder mitkochen zu lassen, den Kindern eine gute Esskultur vorzuleben sowie auch die Gestaltung des Essens, damit es für die Kinder attraktiver wird.

Das Kapitel endet mit dem Schwerpunkt „Ernährung ab der Lebensmitte“, wo eine abwechslungsreiche, besonders auch eine ausgewogene - auf die geänderten Nährstoffverhältnisse zugeschnittene Ernährung - empfohlen wird. Zusätzlich wird nochmals der Aspekt auf das Trinken gelegt.

Kapitel Kräuter

Das sehr interessante und informative Kapitel Kräuter beginnt mit Tipps aus der Kräuterküche.
Diese beinhalten neben Rezepten für Kräutersalze oder Gewürzöle auch Infos über die positiven Inhaltsstoffe von Kräutern, unterschiedlichen Zubereitungsformen von Kräutern wie Tee´s, Tinkturen, Öle oder Anwendungsgebiete von Kräutern wie Umschläge, Gurgellösungen oder Bäder.

Ergänzt werden die Tipps mit Regeln für das richtige Sammeln, Aufbewahren und Trocknen von Kräutern sowie das Pflanzen von Kräutern in den eigenen vier Wänden.
Das Kapitel schließt mit einem Überblick über einjährige Gartenkräuter wie beispielsweise Basilikum, Dille, Kamille, Kresse, Majoran und vieles mehr und deren Wirksamkeiten ab.

Kapitel Lebensordnung

„Ich konnte den meisten kranken Menschen erst helfen, als ich Ordnung in ihre Seelen brachte.“ (Sebastian Kneipp)

Empfehlungenn nach Kneipp, wie Lebensordnung gelingen kann:
o Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen
o Im Glauben Halt finden
o Verhaltensregeln anerkennen, diese als Orientierungshilfe ansehen
o Soziale Kontakte pflegen, gute Gespräche führen
o Rituale und Bräuche bewusst zelebrieren
o Aufgaben statt aufgeben, Ich bin ich, mit sich selbst im Reinen sein
o Die Bejahung des Alters in der Gesellschaft
o Das Licht vor dem Schatten stellen, Lachen ist die beste Medizin
o Einfach Leben, den Lebensstandard zurückschrauben
o Mit der Natur leben, im Biorhythmus der Zeit

Eine weitere wichtige Empfehlung zur Lebensordnung ist es, aus dem Stress auszubrechen. Diese Stressbewältigung kann durch Entspannung erfolgen. Eine ganze Seite in diesem Kapitel gibt dem Leser Tipps, was im Alltag entspannend wirken kann.

Am Ende des Kapitels werden noch vier einfache und entspannende Atemübungen für bewusstes Atmen und Massagen mit schrittweiser Anleitung und Bildern vorgestellt.

Kapitel Bewegung

Nach einem kurzen Überblick über sämtliche Bewegungsarten sowie den Kriterien für gesunde Bewegung liefert das Kapitel Informationen darüber, was Bewegung alles sein kann.
Bewegung kann als natürliches Beruhigungsmittel wirken, Ausdauersport, Tanzen oder Gymnastik bringen Ausgleich.
Bewegung wirkt sich positiv auf Herz und Kreislauf aus, dient als Nahrung für die Zellen, als Schutz für Gelenke und Knochen und gilt als „Schlaumacher“, da durch regelmäßige Bewegung die Konzentration gefördert wird.

Weiters beinhaltet das Kapitel den Aufbau eines Lauftrainings mit vier Wochen Gewöhnungsphase und fünf Wochen Aufbauphase, sowie Tipps für kleine Übungen für Gelenke, Venen und Rücken, die sogenannte Zimmergymnastik.

Kapitel Hausmittel

Neben der allgemeinen Information was Hausmittel sind und was zur Basisausstattung gehört, bekommen die Leser auch zusätzliche Infos über Hausmittel aus der Speisekammer wie Honig, Ingwer, Kartoffeln, Meersalz und vieles andere mehr.

Kapitel Beschwerden

Hierbei geht es um Tipps und Tricks zur Stärkung der Abwehrkräfte sowie die Anleitung für tägliche Übungen dazu. Auf Beschwerden wie beispielsweise hoher Cholesterinspiegel, Erkältungskrankheiten, Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen oder Menstruationsbeschwerden sowie deren Linderung und Vorsorge durch Kneipp´sche Anwendungen wird in diesem Kapitel ausführlich eingegangen.

Zum Abschluss

Am Ende des Buches zeigen die beiden Autorinnen Hildegard Kreiter, Helene Roschatt noch Erste-Hilfe-Maßnahmen bei unterschiedlichsten, gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Beschwerden auf.

Kursbuch Kneipp

Hildegard Kreiter und Helene Roschatt
Kneipp Verlag, Wien

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Autorin: Mag. Vorauer Nicole