Aufregender Spaziergang

House Running ist vergleichbar mit normalem Abseilen. Aber eben nur andersrum. Mit dem Gesicht Richtung Boden – also vornüber – und mit dem entsprechenden Equipment abgesichert lässt man sich langsam über die Kante eines Hauses kippen, bis man senkrecht in die Tiefe blickt. „Over the Edge“ nennen ExpertInnen dieses Überschreiten der Grenze, bei dem angeblich der größte Adrenalinschub ausgelöst wird.

Einmal in waagrechter Position kann man sich voll und ganz dem House Running hingeben und je nach gewähltem Ort die Aussicht genießen. Ob als gemütlicher Spaziergang oder wirklich als Lauf mit neuem Rekord – mit dem Seil in der Hand kann jedeR die Abseilgeschwindigkeit selbst bestimmen. Traut man sich beim ersten Mal doch nicht so ganz, kann die Kontrolle auch an die erfahrenen MitarbeiterInnen vorort abgegeben werden.

Sicherheit

Europaweit ist bisher kein Zwischenfall beim House Running bekannt, Sicherheit wird aber dennoch groß geschrieben. Neben dem Seil, das die Geschwindigkeit steuert, sollte immer ein unabhängiger zweiter Seilstrang vorhanden sein, der den/die SportlerIn im Notfall auffängt. Seilrisse sind aber dennoch technisch so gut wie unmöglich. Es sollte zudem darauf geachtet werden, dass die verwendeten Seile, Sicherungsmaterialien, Gurte und Schutzhelme von namhaften Herstellerfirmen sind. Nur so ist die Einhaltung entsprechender Sicherheitsnormen garantiert.

Nur Mut!

House Running kann prinzipiell jedeR ab 16 Jahren machen, je nach Anbieter des Abenteuers werden auch schon 14-Jährige zugelassen. Was die körperliche Fitness angeht stellt House Running keine großen Ansprüche. Allgemeine Gesundheit – sprich eine normale physische Verfassung – reicht völlig aus. Lediglich eine Gewichtbeschränkung legen die Veranstalter fest, die meist bei rund 110 kg liegt. Alkoholisierte Personen, Epi-leptikerInnen, Schwangere sowie Personen mit Herz- oder Rückenerkrankungen werden von der Teilnahme ausgeschlossen. Wichtig sind geschlossene Schuhe und bequeme Sportkleidung, damit man den Gang an der Fassade auch genießen kann.

House Running in Österreich

In Österreich gibt es genügend Möglichkeiten, den Nervenkitzel des House Runnings selbst zu erleben. Im Niederösterreichischen Groß Siegharts zum Beispiel führt der Weg entlang eines Silos ab einer Gruppe von 10 Personen ab 14 Jahren 50 Meter in die Tiefe. In Wien hat man die Möglichkeit am Airo Tower Hotel – mit Sicht über die Dächer der Donaumetropole. Ab 16 Jahren (bis 18 mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten) geht es dort ebenfalls 50 Meter in die Tiefe. Lediglich starker Wind oder Gewitter könn-ten einen Strich durch die Rechnung machen. Gegen einen Aufpreis kriegt man sogar ein Video seines Abenteuers.

In Linz wird das Arcotel Nike bestiegen, um sich im Anschluss an der 45 Meter hohen Fassade entlang abzuseilen. Angeboten wird House Running dort als Package inklusive Übernachtung, Frühstück und Spa. In Kärnten wird Houser Running zum Bridge Running: Jauntalbrücke statt Hausfassade lautet die Devise und das mit 70 Meter Wegstrecke, die entlang des Betonpfeilers der Brücke zurückgelegt werden. Einen Sprung über die Tiroler Grenze findet man in Bad Tölz das so genannte Rock Running. Im Paket mit einer Canyoningtour kann mit der Abseiltechnik des House Runnings der Blick auf die schöne Schluchtenlandschaft voll und ganz ausgekostet werden.

Infos und Adressen:

House Running in Wien
www.jochen-schweizer.at
Preis: 79 Euro

House Running Jauntalbrücke
www.bungy.at
Preis: 45 Euro

House Running Jauntalbrücke
www.alpdays.at
Preis: 59 Euro

House Running Groß Siegharts
www.best-trip.at
Preis: 40 Euro

House Running Arcotel Nike Linz
www.jochen-schweizer.at
Preis 79 Euro
(Package des Hotels ab 99 Euro)

Canyoning + Rock Running Bad Tölz
www.jochen-schweizer.at
Preis 169 Euro
 

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt