Optometrie - Wissenschaft und Technik
Optometrie - Wissenschaft und Technik
Das Berufsfeld des Optometristen vereint die technischen Fähigkeiten eines Optikers mit den wissenschaftlichen Kenntnissen des Augenarztes.
Optometrie - Wissenschaft und Technik
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Der Begriff Optometrie stammt aus dem Griechischen und leitet sich aus „ops“ für Auge und „metron“ für messen ab. Somit ist die Optometrie die Wissenschaft der Vermessung des Auges und beschäftigt sich als Teildisziplin der Augenoptik mit korrigierbaren Fehlsichtigkeiten. Wichtig ist aber der Bezug zum gesamten visuellen System. Während nämlich die klassische Augenoptik hauptsächlich Kurz- oder Weitsichtigkeit feststellt, betrachtet die Optometrie den Einfluss zahlreicher weiterer Faktoren.

So haben sich im Laufe der Zeit die Anforderungen an unsere Augen stark geändert. Unsere Wahrnehmung wird immer unterschiedlicher gefordert. Allein der Unterschied von der Großstadt zum Land kann grundlegend verschiedene Wahrnehmungsweisen erzeugen. In einzelnen Fällen führt das Zusammentreffen mehrerer negativer Faktoren zu Störungen der visuellen Wahrnehmung, die sich in Form von Kopfschmerzen, gereizten Augen, Leseschwächen oder Ermüdungserscheinungen zeigen können. Davon sind Kinder wie Erwachsene im gleichen Maße betroffen.

Die Optometrie tritt hier auf den Plan, indem sie Probleme ganzheitlich betrachtet und die Ursache für Funktionsstörungen im gesamten Sehapparat sucht. Hierbei geht sie vor allem auf das Zusammenspiel der Funktionsteile ein, wie beispielsweise von Augen und Hirn. Denn die Sehvorgänge funktionieren nur, wenn alle Teile perfekt zusammenarbeiten.

Optometrie als Berufsfeld

In Amerika gelten Optometristen schon lange als erste Ansprechpersonen bei Problemen mit den Augen. Erst wenn sie eine schwerwiegendere Augenkrankheit feststellen, überweisen sie Patienten zu Augenärzten. In Europa ist der Beruf in den meisten Ländern noch nicht anerkannt. So ist auch in Österreich der Optometrist wenig bekannt. Zu seinem Arbeitsfeld gehören Sehprobleme jener Art, die mit Sehhilfen behandelt werden können. Er ist ein Spezialist in der technischen Anpassung der geeigneten Mittel und besitzt ein umfangreiches Wissen um die Funktionen des Sehens.

In klarer Abgrenzung zum Augenarzt behandelt der Optometrist keine Augenkrankheiten und erstellt allgemein keine Diagnosen oder Therapien. Er kann aber in einer ersten Untersuchung Probleme feststellen und im gegebenen Fall an den Facharzt weiter verweisen. Dabei steht der Optometrist sozusagen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Technik.

Im Unterschied zum Augenoptiker wiederum besitzt der Optometrist eine universitäre Zusatzausbildung. Der Beruf des Augenoptikers ist in Österreich ein Lehrberuf. Nach amerikanischem Vorbild entwickeln sich immer mehr Studienrichtungen, die eine entsprechende Ausbildung bieten. So bereichert etwa das Master-Studium der klinischen Optometrie die Studenten mit einer fundierten Zusatzausbildung in Anatomie, Pathologie, Physiologie und Pharmakologie. Klinische Optometristen verfügen also, neben der klassischen Optikerausbildung, über ein breites Wissen im Bereich des Sehens.

Aufgaben der Optometrie

Zu den Hauptaufgaben des Optometristen zählen die Überprüfung des visuellen Systems, die Gesichtsfeldmessung und die Untersuchung des Augenhintergrundes. Im Speziellen vermisst er auch die Augen von Kindern und beugt so Fehlfunktionen vor beziehungsweise kann er bei vorhandenen Fehlleistungen des Sehapparates die beste Sehhilfe verschreiben.

Bei der Überprüfung des visuellen Systems wird nicht nur das Auge selbst betrachtet, sondern auch der Sehnerv, die Sehbahnen und das Sehzentrum im Gehirn. Durch Messungen macht der Optometrist auf Fehlsichtigkeiten aufmerksam, untersucht aber auch die Fähigkeit des Auges zur Tagessehschärfe, Kontrastwahrnehmung, Farbsehen, Dämmerungssehen und der Blendungsempfindlichkeit. All diese Funktionen des Auges spielen für unseren Alltag eine wichtige Rolle.


Autorin: Claudia Wrumnig

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