Das menschliche Auge - Gesichtssinn Das menschliche Auge ist eines der fünf Sinnesorgane und wird oft als als der Leitsinn des Menschen genannt. Aus der Umgebung reflektiertes Licht wird in Bildreize umgewandelt, die schlussendlich vom Gehirn interpretiert und so zu optischen Wahrnehmungen verarbeitet werden. Aufbau: Der Augapfel, Anhangsorgane und Sehnerv Gemeinsam mit Sehnerv, dem Bewegungsapparat und den Schutzvorrichtungen bildet der Augapfel den Sehapparat. Das empfindliche Sehorgan liegt von Fettpolstern umgeben in den Augenhöhlen des Gesichts und wird zusätzlich von Wimpern, Augenbrauen und Augenlidern vor Schmutzteilchen geschützt. Der Augapfel hat annähernd die Form einer Kugel, misst rund 24 Millimeter im Durchmesser und ist schichtartig aufgebaut. Die äußere Augenhaut teilt sich in die weiße Lederhaut, die im hinteren Augapfelbereich liegt und woran die äußeren Augenmuskeln anschließen, und die Hornhaut, die sich an der dem Licht zugewandten Seite befindet. Die mittlere Augenhaut besteht aus der blutreichen Aderhaut, dem der Aufhängung der Augenlinse dienende Ziliarkörper (Strahlenkörper) und der Regenbogenhaut (Iris), die die Pupille bildet und somit den Lichteinfall reguliert. Die innere Augenhaut (Netzhaut) enthält die Lichtsinneszellen, mit der die Lichtinformationen aufgenommen werden. Dort befinden sich der Gelbe Fleck – der Punkt des schärfsten Sehens – und der Blinde Fleck, der durch das Ansetzen des Sehnervs zustande kommt. Im Innenraum befinden sich der gallertartige Glaskörper und die Augenlinse. Funktion: Die Bilderzeugung Das Licht fällt von außen über Hornhaut, Pupille, die Augenlinse mit Schichten von unterschiedlicher Brechkraft und den Glaskörper auf die Netzhaut. Je nach Lichtintensität lässt sich die Pupille durch die Muskelfasern der Iris vergrößern oder verkleinern und passt sich so der Helligkeit der Umgebung an. Hornhaut, Linse, vordere Augenkammer und Glaskörper bilden gemeinsam den dioptrischen Apparat des Auges, dessen Bild von der Netzhaut aufgenommen und in Nervenimpulse umgewandelt wird. In der Netzhaut befinden sich Stäbchen und Zapfen – Photorezeptoren, die das Lichtsignal in für das Gehirn interpetierbare Informationen umwandeln.
Das Auge nimmt Licht mit einer Wellenlänge zwischen rund 380 nm und 780 nm wahr, wobei sich die Empfindlichkeit zwischen Tag und Nacht etwas verschiebt. Das Scharfsehen liegt ausschließlich im Bereich des Gelben Flecks, weshalb eine ständige Adaption des Bildausschnitts notwendig ist, um ein ruhendes und scharfes Gesamtbild zu erzeugen. Die Augenmuskeln fixieren in Sekundenbruchteilen nacheinander verschiedene Ausschnitte eines Objektes, rücken es so vor den Gelben Fleck und erstellen aus der Aneinanderreihung der Fixationen ein deutliches Gesamtbild. Über Nervenbahnen gelangt die biochemische Information der Netzhaut zum Sehzentrum in der Sehrinde des Gehirns und führt so zum eigentlichen Lichtempfinden. Sehen: Visuelle Wahrnehmung Sehen ist nicht nur die Umwandlung der Lichtreize aus der Umwelt in interpretierbare Information, sondern auch das Abgleichen jener Information mit inneren Bildern. Kann der reine Sehvorgang in Analogie zu einer Fotokamera erklärt werden, spielen bei der visuellen Wahrnehmung Erfahrung und bereits gespeicherte Informationen eine wesentliche Rolle und sind viel mehr als das einfache Resultat von Lichtreizen. Sehen ist somit nicht objektiv für alle Menschen gleich, sondern ist schlussendlich ein je nach Prädisposition individueller Vorgang, ein (Wieder)Erkennen von Bildern. Ist ein Objekt bereits vertraut, geht die Wahrnehmung viel schneller vor sich als die Wahrnehmung von etwas Unbekanntem. Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt |