Bewusstsein
Bewusstsein - die kleine Insel im Ozean Unterbewusstsein
Während das Bewusstsein das nach außen gerichtete Handeln, Denken und Fühlen umfasst, ist das Unterbewusstsein ein uns zwar nicht zugänglicher, nichts desto trotz wesentlicher Bereich, der direkt auf das Bewusstsein wirkt und dieses beeinflusst. Das Unterbewusstsein wird geprägt durch Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse, welche ein Konstrukt unserer bewusst erlebten Welt erschaffen.

Bewusstsein
Bewusstsein wird im religiösen Sinn als Seele oder Geist verstanden, also jener Teil, der dem Körper Leben einhaucht. Ein an sich funktionsfähiger Körper wird erst durch das Bewusstsein zu einem denkenden und handelnden Menschen.
"Jeder steckt in seinem Bewusstsein wie in seiner Haut und lebt unmittelbar nur in demselben." - Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit
Schopenhauer bringt mit diesem Zitat zum Ausdruck, dass es nicht ein einziges Bewusstsein gibt, sondern dass dies von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. All unsere Wahrnehmungen, Erinnerungen, Vorstellungen, Eindrücke und Gedanken sind maßgeblich für unser individuelles Bewusstsein. Die Aufnahme und Verarbeitung sämtlicher Informationen wird dadurch möglich, dass wir uns in einem Zustand von Aufmerksamkeit befinden und Situationen wahrnehmen, Dinge erkennen und Gefühle zulassen.
Die beigemessene Aufmerksamkeit kann dabei einige Abstufungen erfahren und so nimmt jeder von uns täglich zumindest drei dieser Bewusstseinsformen an:

• Wachbewusstsein
• Traumbewusstsein
• Schlaf

Unterbewusstsein
Unterbewusstsein ist der umgangssprachliche Ausdruck für das „Unbewusste“, also all das, was wir nicht bewusst wahrnehmen. Dieser uns verborgene Teil, auf den wir keinen Einfluss haben und der auch selten direkt zum Vorschein kommt, wirkt ständig auf das Bewusstsein ein und kommt manchmal auch zum Vorschein, etwa im Falle eines Freud´schen Versprechers.

Zusammenspiel zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein
Laut Professor Gerhard Roth (Hirnforscher an der Uni Bremen) ist "das Bewusstsein eine ganz kleine Funktionsinsel im riesigen Ozean des Unbewussten." Wir nehmen also nur einen winzigen Teil der Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln, bewusst auf, der Rest gelangt ins Unterbewusstsein. Es gibt auch Krankheitsformen, die unser Bewusstsein oder Unterbewusstsein trüben, in extremen Fällen sogar ausschalten. Bei Menschen, die an Rindenblindheit leiden, etwa, werden Reize zwar über das Auge aufgenommen, allerdings werden sie nie bewusst, sondern lediglich im Unterbewusstsein gespeichert.

Bewusstsein nach Sigmund Freud
Nach Freud muss das Bewusstsein als „Ich“ erst vom „Über-ich“, das das Wahrgenommene vorzensiert und somit Ängste abwehrt, zugelassen werden und sich gegen das „Es“, unsere Triebe, durchsetzen.
In Anlehnung daran Sigmund Freud postuliert drei Arten des Bewusstseins:

• Das Bewusste
• Das Vorbewusste
• Das Unbewusste

Das Vorbewusste kann bewusst gemacht werden, während man zum Unbewussten lediglich teilweise durch spezielle Methoden wie etwa der Psychoanalyse Zugang hat. In der von Freud begründeten Psychoanalyse spielt das Unbewusste eine wesentliche Rolle zur Behebung von seelischen Leiden. Dabei werden unbekannte Zusammenhänge aufgedeckt und ins Bewusstsein überführt, so dass davon ausgehend der Ursprung des Problems identifiziert wird. Freud geht weiters davon aus, dass auch Fehlleistungen oder Fehlverhalten im Grunde absichtlich passieren, um ein inneres, unbewusstes Ziel zu erreichen.


Autorin: Julia Egermann
 

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