MigraTrain - der Umgang mit dem Fremden Zwei Lehrgänge, an denen die Universität Klagenfurt mitwirkt, sollen Interkulturelle Kompetenzen fördern und die Integration ein Stück weiterbringen. Interkulturelle Kommunikation bedeutet die Kommunikation zwischen Vertretern zweier oder mehrerer verschiedener Kulturen. Mehr zum ThemaMan kann erst von Interkultureller Kommunikation sprechen, wenn sich die Partner über ihre Situation bewusst sind und das jeweilige Gegenüber als „anders“ empfinden. In Zeiten von Globalisierung und ständiger, weltweiter Bewegung ist erfolgreiche Interkulturelle Kommunikation der Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen. Gerade für ein typisches Einwanderungsland wie Österreich bedeutet das aber immer wieder neue Herausforderungen. Einer solchen hat sich die Universität Klagenfurt mit der Kooperation an zwei verschiedenen interkulturellen Lehrgängen gestellt: Der Lehrgang „MigraTrain“ richtet sich an Migranten, die selbst schon berufliche Ressourcen, wie juristische oder psychosoziale Ausbildungen nach Österreich „mitbringen“. Sie werden im Lehrgang dahingehend geschult, als Berater oder Trainer für andere Zuwanderer arbeiten zu können. „Sie können dabei ihre eigenen Migrationserfahrungen reflektieren und später in ihrer Arbeit einsetzen“, erklärt Lehrgangsleiterin Elisabeth Freithofer. Der Lehrgang wird vom Integrationshaus Wien in Kooperation mit der Uni Klagenfurt durchgeführt und findet in diesem Jahr zum zweiten Mal im 2. Wiener Gemeindebezirk statt. Ein Teil der Absolventen des ersten Lehrgangs ist bereits bei Einrichtungen wie der Arbeiterkammer oder in der Bildungsberatung tätig. „Es ist erfreulich, dass in letzter Zeit verschiedene Einrichtungen aus diesem Feld erkennen, dass es wichtig ist, auch Menschen aus anderen Ländern vermehrt einzustellen“, sagt Dr. Evelyn Klein von der Abteilung Stadt, Region und räumliche Entwicklung der Universität Klagenfurt. Der zweite Interkulturelle Lehrgang, welchen die Universität in Kooperation mit der Bundesfinanzakademie durchführt, betrifft die Förderung Interkultureller Kompetenzen von Menschen, die als Berater im Finanzamt arbeiten. „Viele der Kunden in den Finanzämtern haben einen Migrationshintergrund“, erklärt Klein, „sie kommen aus unterschiedlichen Ländern, wissen nicht so genau Bescheid, welches Amt hier wofür zuständig ist, mitunter gibt es auch sprachliche Verständigungsprobleme, oft kommt es zwischen Beratern und Klienten zu typischen ‚interkulturellen Missverständnissen‘.“ Der Lehrgang solle den Beamten helfen, „mit der Vielfalt von Klienten besser umgehen zu lernen“. Es geht dabei um eine Verbesserung der Kommunikation, das Bild von Fremdheit, den Umgang mit den eigenen Vorurteilen und die Lösung von Konflikten. „Das Fremde wird von vielen Menschen im Urlaub als interessant angesehen“, so Klein. Bei der Arbeit erscheine es hingegen oft als lästiger und mühseliger Druck. Der Lehrgang solle Interesse und Neugier wecken sowie zu Reflexion und Selbstreflexion führen. Ein förderlicher Bestandteil des Lehrgangs ist daher die persönliche Begegnung der Teilnehmer mit einem Migranten oder einer Migrantin in Form eines persönlichen Interviews. Dies soll helfen, die oft schwierigen Lebenswege von Einwanderern kennenzulernen, Fremdheit abzubauen und Potenziale zu erkennen. Autorin: Maria Kapeller Bakk.Komm. |